Guntersrieth
Guntersrieth Gemeinde Pommelsbrunn
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Koordinaten: | 49° 29′ N, 11° 34′ O |
Höhe: | 470 m ü. NHN |
Einwohner: | 98 (1. Jul. 2020)[1] |
Postleitzahl: | 91224 |
Vorwahl: | 09154 |
Guntersrieth ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land (Mittelfranken, Bayern).[2] Guntersrieth liegt in der Gemarkung Arzlohe.[3]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Guntersrieth liegt an der Grenze zur Oberpfalz auf den Höhen über Hartmannshof, von dort erreichbar über die Guntersriether Straße oder über die Gemeindeverbindungsstraße Hartmannshof-Waizenfeld über eine Abzweigung (links).[4]
Ortsname
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortsbezeichnung war im Laufe der Zeit sehr unterschiedlich:
- Gunthartsrivt (im Baierischen Salbuch von etwa 1275)
- Guntersreut (Im Verzeichnis von Gütern und Abgaben der Propstei Hersbruck des Klosters Bergen von ca. 1300)
- Chunharchreut (Im „Böhmischen Salbüchlein“ Kaiser Karls IV. von 1366/68)
- Guntersried (In einer Karte von Paul Pfinzing 1596 vom Amt Hersbruck, Schreibweise bis 1939 gebräuchlich)
- Guntersrieth (heutige Schreibweise)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Guntersriether Flur wurden verschiedene Funde aus der Mittelsteinzeit wie Mikrolithe, Bruchstücke von Steinbeilen und Steinpfeilspitzen angetroffen, die aber keine dauerhafte Besiedelung des Raums belegen. Die Lokalisierung einer Siedlung ganz in der Nähe des Ortes sowie eines Grabes mit Grabbeigaben kündet von Siedlern in der Bronzezeit. Die vermutlich frühmittelalterliche Siedlung geht in ihrem Ursprung wohl auf die Rodung eines „Gunder“ zurück. Um 1300 gab es in „Guntersreut“ laut Urbar der Propstei Hersbruck einen Großhof (curia maior), einen Kleinhof (curia minor) und fünf Huben, welche die Schenken von Reicheneck als ihren Besitz ansahen, was zu wiederholtem Streit mit der Äbtissin von Bergen führte. Im „Böhmischen Salbüchlein“ (1366) wird ein Hof und sechs Huben genannt. Beim Bau der ersten Schule in Hartmannshof haben sich die Guntersriether, auch mit Stiftungen, sehr rege beteiligt. Sie lieferten den Kalk aus ihren Kalköfen, wovon noch heute der Name „Kalkofenäcker“ zeugt. Bereits 1875 bauten die Ortsbewohner eine Trinkwasserzuleitung durch ein neu gebautes Wasserrad im Fallmühltal, das eine Pumpe betrieben hat. Das hochgepumpte Wasser wurde in drei Dorfbrunnen gespeichert und diente auch als Löschwasser. Nach 1952 war auch in Guntersrieth wieder der Gedanke der Gruppenwasserversorgung auf dem wasserarmen Jura geboren worden. Leonhard Hartmann betrieb die Gründung der Heldmannsberg-Gruppe zur Wasserversorgung, die dann aus zwei Tiefbohrungen zehn Orte und zwei größere Talgemeinden mit Trink- und Löschwasser versorgte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Guntersrieth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 440 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Guntersrieth. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 484 (Digitalisat).
- Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3.
- Wilhelm Schwemmer: Landkreis Hersbruck (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 10). R. Oldenburg, München 1959, DNB 457322497, S. 89.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Hubmersberg. In: pommelsbrunn.de. Abgerufen am 30. Oktober 2024.
- Guntersrieth in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2022.
- Guntersrieth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- Guntersrieth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 30. Oktober 2024.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gemeinde Pommelsbrunn Ortsteil Guntersrieth, abgerufen am 16. Oktober 2020
- ↑ Gemeinde Pommelsbrunn, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 30. Oktober 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).