Großer Preis von Spanien 1996

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 Großer Preis von Spanien 1996
Renndaten
7. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996
Streckenprofil
Name: Gran Premio Marlboro de España
Datum: 2. Juni 1996
Ort: Montmeló
Kurs: Circuit de Catalunya
Länge: 307,255 km in 65 Runden à 4,727 km

Wetter: Regen
Zuschauer: ~ 53000
Pole-Position
Fahrer: Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault
Zeit: 1:20,650 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:45,517 min (Runde 14)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault
Dritter: Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault

Führungsrunden

Der Große Preis von Spanien 1996 (offiziell Gran Premio Marlboro de España) fand am 2. Juni auf dem Circuit de Catalunya in Montmeló statt und war das siebte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 1996.

Nach dem chaotischen Rennen in Monaco, bei dem keiner der Favoriten ins Ziel gekommen war, hatte sich in der Führung der Fahrerwertung wenig geändert. Damon Hill führte weiterhin mit 21 Punkten vor Jacques Villeneuve und mit 27 Punkten vor Michael Schumacher. In der Konstrukteurswertung führte Williams-Renault mit 40 Punkten vor Ferrari und mit 47 Punkten vor Benetton-Renault.

Forti Corse stellte mit Shannon Racing einen neuen Sponsor vor, woraufhin die Lackierung der Autos von gelb auf grün-weiß wechselte.

Mit Schumacher und Hill (jeweils einmal) traten zwei ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Vor dem Rennen fanden zwei Trainingseinheiten statt: Die erste am Freitagmorgen und die zweite am Samstagmorgen.

Im freien Training am Freitag, das noch auf trockener Strecke und bei sonnigem Wetter gefahren wurde, erzielte Eddie Irvine die schnellste Runde vor Rubens Barrichello und Olivier Panis. Hill wurde vor Schumacher und Villeneuve Vierter; Jean Alesi nur Achter.[1]

Im zweiten freien Training am Samstag war dann Villeneuve mit 1:21,041 Minuten Schnellster vor Hill und Schumacher. Villeneuve erhielt während des Trainings eine Geldstrafe wegen Geschwindigkeitsüberschreitung in der Boxengasse. Er hatte vergessen, den Geschwindigkeitsbegrenzer zu aktivieren.[2]

Auch das Qualifying blieb trocken. Hill holte sich seine vierte Pole-Position der Saison, die Plätze zwei und drei belegten Villeneuve und Schumacher. Den zwei Forti-Piloten gelang es aufgrund der 107-Prozent-Regel nicht, sich für das Rennen zu qualifizieren.[3] Mit 1:20,650 Minuten stellte Hill zudem einen neuen Streckenrekord auf.

Die Fahrer gingen am Sonntagmorgen zu einer 30-minütigen Aufwärmsitzung auf die Strecke. Hill war auf nasser Strecke Schnellster vor Schumacher und Panis.[4] Heinz-Harald Frentzen war in einen schweren Unfall verwickelt, als er von der Strecke abkam und mit 170 km/h in die Leitplanken krachte. Er konnte unverletzt aus dem Wagen aussteigen und auch am Rennen teilnehmen.

Trotz des starken Regens wurde recht kurz vor dem Start entschieden, das Rennen normal und nicht hinter dem Safety-Car zu starten. Während der Einführungsrunde blieb Mika Salo in der Startaufstellung stehen und musste vom letzten Platz starten.

Beim Start hatten sowohl Hill als auch Schumacher einen schlechten Start und verloren Plätze; Hill rutschte auf den dritten Platz zurück, Schumacher sogar auf den Siebten. Barrichello startete sehr gut und kämpfte kurzzeitig mit Gerhard Berger um den vierten Platz.[5]

Kurz nach dem Start kollidierten wegen der schlechten Sichtverhältnisse Pedro Lamy, Ricardo Rosset, David Coulthard und Giancarlo Fisichella. Während die drei Erstgenannten sofort ausschieden, konnte Fisichella die Runde beenden und in die Boxengasse fahren, wo er das Rennen aufgrund der Schäden allerdings ebenfalls beenden musste. Auch Panis musste seinen Wagen in der Box abstellen.

Sowohl Irvine als auch Schumacher überholten Barrichello in der ersten Runde, bevor Irvine das Rennen nach einem Dreher in der zweiten Runde beendete. Johnny Herbert drehte sich in der vierten Runde, gelangte aber zurück auf die Strecke, wobei er drei Plätze verlor. Hill drehte sich kurze Zeit später und kam hinter Berger und Schumacher zurück auf die Strecke. Nur eine Runde später hatte Schumacher auch Berger überholt und in der nächsten Runde hatte er die zwei Führenden eingeholt, die sich zuerst leicht abgesetzt hatten. In der achten Runde drehte sich Hill ein zweites Mal und fiel diesmal auf den achten Platz zurück. Wenig später musste Ukyō Katayama seinen Wagen aufgrund eines Elektronikfehlers abstellen. In der neunten Runde gelang es Schumacher, Alesi in der Seat-Kurve zu überholen. Zum Ende der elften Runde drehte sich Hill auf der Start-Ziel-Geraden und rutschte in die Boxengassenmauer, was das Rennen für ihn beendete. Nur wenig später überholte Schumacher Villeneuve in derselben Kurve, in der er zuvor Alesi überholt hatte, und begann sich nun in einem rasanten Tempo abzusetzen. Bereits zum Ende der zwölften Runde betrug seine Führung zwei Sekunden und er gewann vier Sekunden pro Runde auf den Zweitplatzierten Villeneuve, während er hintereinander drei schnellste Runden fuhr.

In der 16. Runde wurde die Disqualifikation Salos bekannt gegeben, da dieser nach der Einführungsrunde unerlaubt auf seinen Ersatzwagen gewechselt hatte. Schumacher kam in der 23. Runde als Erster der Spitze in die Box, doch da der Abstand mittlerweile 37 Sekunden betrug, verlor er auch danach die Führung nicht.

In der 44. Runde beendete ein Dreher das Rennen des Viertplatzierten Berger, als er versuchte Pedro Diniz zu überrunden. Nur eine Runde später beendete ein Getriebeproblem auch Barrichellos Rennen, der nach Bergers Aus auf den vierten Platz nachgerutscht war. In der 17. Runde hatte sein Teamkollege Martin Brundle mit demselben Problem bereits seinen Wagen abstellen müssen. Als Letzter schied auf Platz fünf liegend Jos Verstappen in der 47. Runde aus, nachdem ein Dreher in einem Reifenstapel endete.

Schumacher beendete das Rennen als Erster mit 45 Sekunden Vorsprung vor Alesi und Villeneuve. Niemand konnte das Tempo des deutschen Fahrers mitgehen, obwohl er ab Mitte des Rennens durch Motorprobleme ausgebremst wurde. Bereits der Viertplatzierte Frentzen, der ein unspektakuläres, aber sicheres Rennen gefahren war, war von der Spitze überrundet worden. Mika Häkkinen hatte gegen Ende des Rennens einen Dreher überstanden und wurde Fünfter und Diniz, der ein sehr vorsichtiges Rennen gefahren war, holte auf dem sechsten Platz noch einen Punkt. Nur sechs Fahrer – alle aus unterschiedlichen Rennställen – beendeten das Rennen.[6]

Schumacher gelang der erste Sieg für Ferrari und sein 20. insgesamt. Seine Fahrt gilt als eine seiner eindrucksvollsten Leistungen bei regnerischem Wetter.

Sowohl in der Fahrer- als auch in der Konstrukteurswertung blieben die ersten drei Positionen unverändert.

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari SpA 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F310 Ferrari 3.0 V10 G
02 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine
Italien Mild Seven Benetton Renault 03 Frankreich Jean Alesi Benetton B196 Renault 3.0 V10 G
04 Osterreich Gerhard Berger
Vereinigtes Konigreich Rothmans Williams Renault 05 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams FW18 Renault 3.0 V10 G
06 Kanada Jacques Villeneuve
Vereinigtes Konigreich Marlboro McLaren Mercedes 07 Finnland Mika Häkkinen McLaren MP4/11 Mercedes-Benz 3.0 V10 G
08 Vereinigtes Konigreich David Coulthard
Frankreich Ligier Gauloises Blondes 09 Frankreich Olivier Panis Ligier JS43 Mugen-Honda 3.0 V10 G
10 Brasilien Pedro Diniz
Vereinigtes Konigreich B&H Total Jordan Peugeot 11 Brasilien Rubens Barrichello Jordan 196 Peugeot 3.0 V10 G
12 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle
Schweiz Red Bull Sauber Ford 14 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber C15 Ford Zetec-R 3.0 V10 G
15 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich Footwork Hart 16 Brasilien Ricardo Rosset Footwork FA17 Hart 3.0 V8 G
17 Niederlande Jos Verstappen
Vereinigtes Konigreich Tyrrell Yamaha 18 Japan Ukyō Katayama Tyrrell 024 Yamaha 3.0 V10 G
19 Finnland Mika Salo
Italien Minardi Team 20 Portugal Pedro Lamy Minardi M195B Ford EDM 3.0 V8 G
21 Italien Giancarlo Fisichella
Italien Forti Grand Prix 22 Italien Luca Badoer Forti FG03 Ford Zetec-R 3.0 V8 G
23 Italien Andrea Montermini

Klassifikationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pos. Fahrer Konstrukteur Zeit Start
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:20.650 01
02 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 1:21.084 02
03 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:21.587 03
04 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 1:22.061 04
05 Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 1:22.125 05
06 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1:22.333 06
07 Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:22.379 07
08 Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:22.685 08
09 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 1:23.027 09
10 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:23.070 10
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 1:23.195 11
12 Finnland Mika Salo Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:23.224 12
13 Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:23.371 13
14 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:23.416 14
15 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 1:23.438 15
16 Japan Ukyo Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 1:24.401 16
17 Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1:24.468 17
18 Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 1:25.274 18
19 Italien Giancarlo Fisichella Italien Minardi-Ford 1:25.531 19
20 Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1:25.621 20
107-Prozent-Zeit: 1:26,296 min (bezogen auf die Bestzeit von 1:26,890 min)
DNQ Italien Luca Badoer Italien Forti-Ford 1:26.615
DNQ Italien Andrea Montermini Italien Forti-Ford 1:27.358
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 65 2 1:59:49,307 03 1:45,517 (14.)
02 Frankreich Jean Alesi Italien Benetton-Renault 65 1 45,302 04 1:48,509 (61.)
03 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 65 1 48,388 02 1:48,707 (63.)
04 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Ford 64 1 1 Runde 11 1:48,995 (12.)
05 Finnland Mika Häkkinen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 64 1 1 Runde 10 1:49,771 (55.)
06 Brasilien Pedro Diniz Frankreich Ligier-Mugen 63 1 2 Runden 17 1:50,636 (13.)
Niederlande Jos Verstappen Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 47 1 DNF 13 1:48,302 (29.)
Brasilien Rubens Barrichello Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 45 2 DNF 07 1:47,735 (40.)
Osterreich Gerhard Berger Italien Benetton-Renault 44 1 DNF 05 1:49,097 (14.)
Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Schweiz Sauber-Ford 20 0 DNF 09 1:48,846 (13.)
Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 17 0 DNF 15 1:49,026 (14.)
Vereinigtes Konigreich Damon Hill Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 11 0 DNF 01 1:50,987 (10.)
Japan Ukyo Katayama Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 8 0 DNF 16 1:55,116 (08.)
Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Italien Ferrari 1 0 DNF 06 1:59,611 (01.)
Frankreich Olivier Panis Frankreich Ligier-Mugen-Honda 1 0 DNF 08
Italien Giancarlo Fisichella Italien Minardi-Ford 1 0 DNF 19
Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 0 0 DNF 14
Portugal Pedro Lamy Italien Minardi-Ford 0 0 DNF 18
Brasilien Ricardo Rosset Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 0 0 DNF 20
DSQ Finnland Mika Salo[# 1] Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 16 0 12 1:51,734 (12.)

Anmerkungen

  1. Salo wurde in der 16. Runde disqualifiziert, da er nach der Einführungsrunde unerlaubt im Ersatzwagen unterwegs war.

WM-Stände nach dem Rennen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten sechs des Rennens bekamen 10, 6, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Damon Hill Williams-Renault 43
02 Kanada Jacques Villeneuve Williams-Renault 26
03 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 26
04 Frankreich Jean Alesi Benetton-Renault 17
05 Frankreich Olivier Panis Ligier-Mugen 11
06 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 10
07 Vereinigtes Konigreich Eddie Irvine Ferrari 9
08 Finnland Mika Häkkinen McLaren-Mercedes 8
09 Osterreich Gerhard Berger Benetton-Renault 7
10 Brasilien Rubens Barrichello Jordan-Peugeot 7
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Ford 6
12 Finnland Mika Salo Tyrrell-Yamaha 5
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
13 Vereinigtes Konigreich Johnny Herbert Sauber-Ford 4
14 Brasilien Pedro Diniz Ligier-Mugen 1
15 Vereinigtes Konigreich Martin Brundle Jordan-Peugeot 1
16 Niederlande Jos Verstappen Footwork-Hart 1
17 Portugal Pedro Lamy Minardi-Ford 0
18 Brasilien Ricardo Rosset Footwork-Hart 0
19 Japan Ukyō Katayama Tyrrell-Yamaha 0
20 Italien Luca Badoer Forti-Ford 0
21 Italien Andrea Montermini Forti-Ford 0
22 Italien Giancarlo Fisichella Minardi-Ford 0
Brasilien Tarso Marques Minardi-Ford 0

Konstrukteurswertung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich Williams-Renault 69
02 Italien Ferrari 35
03 Italien Benetton-Renault 24
04 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 18
05 Frankreich Ligier-Mugen-Honda 12
06 Schweiz Sauber-Ford 10
Pos. Konstrukteur Punkte
07 Vereinigtes Konigreich Jordan-Peugeot 8
08 Vereinigtes Konigreich Tyrrell-Yamaha 5
09 Vereinigtes Konigreich Footwork-Hart 1
10 Italien Minardi-Ford 0
11 Italien Forti-Ford 0

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Standings. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  2. Standings. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  3. Standings. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (englisch).
  4. Standings. Abgerufen am 6. Juli 2023 (englisch).
  5. Highlights des Rennens auf youtube. Abgerufen am 15. Juni 2018.
  6. Großer Preis von Spanien 1996 - Klassifikation - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 16. Oktober 2023.