Großer Preis von San Marino 2003

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 Großer Preis von San Marino 2003
Renndaten
4. von 16 Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2003
Streckenprofil
Name: Gran Premio Foster´s di San Marino 2003
Datum: 20. April 2003
Ort: Imola
Kurs: Autodromo Enzo e Dino Ferrari
Länge: 305,846 km in 62 Runden à 4,933 km

Pole-Position
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:22,327 min
Schnellste Runde
Fahrer: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zeit: 1:22,491 min (Runde 17)
Podium
Erster: Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari
Zweiter: Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes
Dritter: Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari

Der Große Preis von San Marino 2003 (offiziell Gran Premio Foster's di San Marino 2003) fand am 20. April auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola statt und war das vierte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2003.

Nach dem Großen Preis von Brasilien führte Kimi Räikkönen in der Fahrerwertung mit neun Punkten vor David Coulthard und mit zehn Punkten vor Fernando Alonso. In der Konstrukteurswertung führte McLaren-Mercedes mit 16 Punkten vor Renault und mit 23 Punkten vor Ferrari und Williams-BMW.

Ferrari hatte ursprünglich geplant, sein neues Auto, den F2003-GA, in Imola vorzustellen. Probleme mit der Zuverlässigkeit führten jedoch zu der Entscheidung, den F2002 zu fahren. Ferrari erklärte, der F2002 sei immer noch ein konkurrenzfähiges Auto und glaubte, dass es „riskant“ sei, den F2003-GA zu fahren, obwohl das Auto in Mugello und Fiorano getestet wurde.

Mit Michael Schumacher (viermal), Ralf Schumacher, Coulthard und Heinz-Harald Frentzen (jeweils einmal) traten vier ehemalige Sieger zu diesem Grand Prix an.

Vor dem Sonntagsrennen fanden vier Trainingseinheiten statt – zwei am Freitag und zwei am Samstag. Die Sitzungen am Freitagvormittag und -nachmittag dauerten jeweils eine Stunde. Das dritte und letzte Training fand am Samstagmorgen statt und dauerte 45 Minuten.

Im ersten freien Training sicherte sich Ralf Schumacher die Bestzeit mit 1:21,335 Minuten vor Juan Pablo Montoya und Mark Webber.[1]

Im zweiten freien Training war dann Rubens Barrichello mit 1:22,819 Minuten der Schnellste vor Ralf Schumacher und Webber.[2] Minardi-Fahrer Jos Verstappen krachte in der Variane-Alta-Schikane in die Wand und war damit der erste Fahrer, der im neuen Qualifikationsformat keine konkurrenzfähige Rundenzeit fuhr.

Im ersten Qualifikationsabschnitt am Freitag (Vor-Qualifikation) fuhr Michael Schumacher die schnellste Runde vor seinem Teamkollegen Barrichello und seinem Bruder Ralf Schumacher.[3]

Im zweiten Qualifikationsabschnitt am Samstag war ebenfalls Michael Schumacher der Schnellste und sicherte sich so die Pole-Position. Ralf Schumacher und Barrichello belegten die weiteren Plätze.[4]

Im Warm Up war Coulthard der Schnellste. Er platzierte sich vor Michael Schumacher und Montoya.[5]

Das Rennen fand am Nachmittag statt und startete um 14:00 Uhr Ortszeit bei trockenem und klarem Wetter. Michael Schumacher, der von der Pole-Position gestartet war, verlor bereits vor der ersten Kurve die Führung an seinen Bruder Ralf Schumacher. Webber hatte vom fünften Platz einen schlechten Start und fiel auf den elften Platz zurück. Räikkonen schaffte es, sich um einen Platz auf den fünften Platz zu verbessern. Sein Teamkollege Coulthard hatte den besten Start und er machte vier Plätze gut und landete auf dem achten Platz. Webbers Teamkollege Antonio Pizzonia blieb in der Startaufstellung stehen. Streckenposten schoben Pizzonias Wagen zum Ausgang der Boxengasse, wo es den Jaguar-Mechanikern gelang, den Motor des Wagens neu zu starten, sodass Pizzonia wieder ans Ende des Feldes gelangen konnte.

An der Spitze des Rennens war Michael Schumacher deutlich schneller als sein Bruder, konnte ihn aber erst überholen, als dieser in der 16. Runde nachtankte. Eine Runde später machten auch Barrichello und Montoya ihre Boxenstopps und kehrten in dieser Reihenfolge auf die Strecke zurück. In der folgenden Runde blieb auch Michael Schumacher an der Box stehen. Die beiden McLaren von Räikkönen und Coulthard übernahmen somit die Führung und starteten mit einer Zwei-Stopp-Strategie gegen die drei ihrer Hauptkonkurrenten. Als diese beiden in der 21. bzw. 22. Runde ebenfalls tankten, übernahm Michael Schumacher die Führung vor Ralf Schumacher, Barrichello, Räikkönen, Montoya, Coulthard und Alonso.

Bis zur zweiten Serie von Boxenstopps, die Montoya in Runde 30 eröffnete, passierte praktisch nichts. Allerdings hatte der Kolumbianer ein Problem mit der Betankungsanlage, was ihn zwei Runden später zu einem weiteren Boxenstopp zwang. Obwohl Barrichello auf der Strecke schneller war, konnte er Ralf Schumacher beim Stopp nicht überholen. Zwischen ihnen und Michael Schumacher, der mit gutem Vorsprung an der Spitze lag, schob sich Räikkönen ein, der in der 44. Runde zum zweiten und letzten Mal tankte und vor seinem Teamkollegen und hinter den Schumacher-Brüdern und Barrichello auf die Strecke zurückkehrte.

Die dritte Boxenstoppserie wurde in Runde 48 von Ralf Schumacher eingeleitet, der hinter Räikkönen auf die Strecke zurückkehrte. Drei Durchgänge später tankte auch Barrichello zum dritten Mal, verlor jedoch aufgrund eines Problems mit einer Radmutter Zeit und kehrte als Vierter auf die Strecke zurück, hinter Michael Schumacher, Räikkönen und Ralf Schumacher und vor Coulthard, Alonso und Montoya. Allerdings war Barrichello deutlich schneller als Ralf Schumacher und überholte ihn in der 52. Runde bei Tosa.

Michael Schumacher gewann schlussendlich das Rennen vor Räikkönen und Barrichello. Aufgrund des Todes von Elisabeth Schumacher wenige Stunden zuvor, fuhren ihre Söhne Michael und Ralf das Rennen mit Trauerflor. Die übliche Champagnerdusche nach dem Rennen fiel ebenfalls aus.[6][7] Die restlichen Punkteplatzierungen belegten Ralf Schumacher, Coulthard, Alonso, Montoya und Jenson Button.

Auf der anschließenden Pressekonferenz nach dem Rennen gab Todt bekannt, dass Michael Schumacher die Entscheidung getroffen hatte, am Grand Prix teilzunehmen, wobei Ferrari ihmr seine volle Unterstützung gewährte. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug drückte den Schumacher-Brüdern sein Mitgefühl aus und lobte sie gleichzeitig für ihre Leistung während des Rennens.

Als Folge des Rennens baute Räikkönen seinen Vorsprung in der Fahrer-Weltmeisterschaft vor seinem Teamkollegen Coulthard auf 13 Punkte aus, während Michael Schumacher mit dem Sieg auf den dritten Platz kletterte. In der Konstrukteursweltmeisterschaft baute McLaren-Mercedes seinen Vorsprung auf 16 Punkte aus, während Ferrari Renault als Zweiter überholte.

Team Nr. Fahrer Chassis Motor Reifen
Italien Scuderia Ferrari Marlboro 01 Deutschland Michael Schumacher Ferrari F2002 Ferrari 3.0 V10 B
02 Brasilien Rubens Barrichello
Vereinigtes Konigreich BMW.WilliamsF1 Team 03 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams FW25 BMW 3.0 V10 M
04 Deutschland Ralf Schumacher
Vereinigtes Konigreich West McLaren Mercedes 05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren MP4-17D Mercedes-Benz 3.0 V10 M
06 Finnland Kimi Räikkönen
Frankreich Mild Seven Renault F1 Team 07 Italien Jarno Trulli Renault R23 Renault 3.0 V10 M
08 Spanien Fernando Alonso
Schweiz Sauber Petronas 09 Deutschland Nick Heidfeld Sauber C22 Petronas 3.0 V10 B
10 Deutschland Heinz-Harald Frentzen
Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 11 Italien Giancarlo Fisichella Jordan EJ13 Ford RS 3.0 V10 B
12 Irland Ralph Firman
Vereinigtes Konigreich Jaguar Racing 14 Australien Mark Webber Jaguar R4 Cosworth 3.0 V10 M
15 Brasilien Antonio Pizzonia
Vereinigtes Konigreich Lucky Strike BAR Honda 16 Kanada Jacques Villeneuve BAR 005 Honda 3.0 V10 B
17 Vereinigtes Konigreich Jenson Button
Italien Minardi F1 Team 18 Vereinigtes Konigreich Justin Wilson Minardi PS03 Cosworth 3.0 V10 B
19 Niederlande Jos Verstappen
Japan Panasonic Toyota Racing 20 Frankreich Olivier Panis Toyota TF103 Toyota 3.0 V10 M
21 Brasilien Cristiano da Matta

Klassifikationen

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Pos. Fahrer Konstrukteur Q1 Q2 Start
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 1:20,628 1:22,327 01
02 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:21,193 1:22,341 02
03 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 1:21,082 1:22,557 03
04 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 1:21,490 1:22,789 04
05 Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:21,669 1:23,015 05
06 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:22,147 1:23,148 06
07 Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:21,926 1:23,160 07
08 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 1:22,809 1:23,169 08
09 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 1:21,891 1:23,381 09
10 Frankreich Olivier Panis Japan Toyota 1:22,765 1:23,460 10
11 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 1:22,911 1:23,700 11
12 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 1:22,326 1:23,818 12
13 Brasilien Cristiano da Matta Japan Toyota 1:24,854 1:23,838 13
14 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Petronas 1:22,531 1:23,932 14
15 Brasilien Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 1:22,919 1:24,147 15
16 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 1:23,100 1:24,190 16
17 Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 1:22,724 1:24,317 17
18 Vereinigtes Konigreich Justin Wilson[# 1] Italien Minardi-Cosworth 1:25,195 1:25,826 Box
19 Irland Ralph Firman[# 1] Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 1:24,360 1:26,357 Box
20 Niederlande Jos Verstappen[# 1] Italien Minardi-Cosworth 1:24,990 keine Zeit Box

Anmerkungen

  1. a b c Wilson, Firman und Verstappen starteten das Rennen aus der Boxengasse.
Pos. Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde
01 Deutschland Michael Schumacher Italien Ferrari 62 3 1:28:12,058 01 1:22,491 (17.)
02 Finnland Kimi Räikkönen Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 62 2 1,882 06 1:22,810 (21.)
03 Brasilien Rubens Barrichello Italien Ferrari 62 3 2,291 03 1:22,775 (21.)
04 Deutschland Ralf Schumacher Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 62 3 8,803 02 1:23,265 (29.)
05 Vereinigtes Konigreich David Coulthard Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 62 2 9,411 12 1:23,200 (20.)
06 Spanien Fernando Alonso Frankreich Renault 62 2 43,689 08 1:23,844 (60.)
07 Kolumbien Juan Pablo Montoya Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 62 4 45,271 04 1:22,946 (32.)
08 Vereinigtes Konigreich Jenson Button Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 61 2 1 Runde 09 1:23,972 (15.)
09 Frankreich Olivier Panis Japan Toyota 61 3 1 Runde 10 1:25,123 (36.)
10 Deutschland Nick Heidfeld Schweiz Sauber-Petronas 61 3 1 Runde 11 1:25,329 (38.)
11 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Schweiz Sauber-Petronas 61 2 1 Runde 14 1:24,874 (34.)
12 Brasilien Cristiano da Matta Japan Toyota 61 3 1 Runde 13 1:24,705 (15.)
13 Italien Jarno Trulli Frankreich Renault 61 2 1 Runde 16 1:25,444 (13.)
14 Brasilien Antonio Pizzonia Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 60 2 2 Runden 15 1:24,733 (36.)
15 Italien Giancarlo Fisichella Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 57 2 5 Runden 17 1:24,730 (27.)
Australien Mark Webber Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 54 4 DNF 05 1:24,258 (30.)
Irland Ralph Firman Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 51 2 DNF Box 1:25,539 (45.)
Niederlande Jos Verstappen Italien Minardi-Cosworth 38 1 DNF Box 1:26,835 (35.)
Vereinigtes Konigreich Justin Wilson Italien Minardi-Cosworth 23 1 DNF Box 1:26,354 (23.)
Kanada Jacques Villeneuve Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 19 1 DNF 07 1:24,108 (16.)

WM-Stände nach dem Rennen

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Die ersten acht des Rennens bekamen 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 bzw. 1 Punkt(e).

Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
01 Finnland Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes 32
02 Vereinigtes Konigreich David Coulthard McLaren-Mercedes 19
03 Deutschland Michael Schumacher Ferrari 18
04 Spanien Fernando Alonso Renault 17
05 Brasilien Rubens Barrichello Ferrari 14
06 Deutschland Ralf Schumacher Williams-BMW 13
07 Italien Giancarlo Fisichella Jordan-Ford 10
08 Kolumbien Juan Pablo Montoya Williams-BMW 10
09 Italien Jarno Trulli Renault 9
10 Deutschland Heinz-Harald Frentzen Sauber-Petronas 7
Pos. Fahrer Konstrukteur Punkte
11 Kanada Jacques Villeneuve BAR-Honda 3
12 Vereinigtes Konigreich Jenson Button BAR-Honda 3
13 Deutschland Nick Heidfeld Sauber-Petronas 1
14 Australien Mark Webber Jaguar-Cosworth 0
15 Niederlande Jos Verstappen Minardi-Cosworth 0
16 Irland Ralph Firman Jordan-Ford 0
17 Brasilien Cristiano da Matta Toyota 0
18 Brasilien Antonio Pizzonia Jaguar-Cosworth 0
19 Frankreich Olivier Panis Toyota 0
Vereinigtes Konigreich Justin Wilson Minardi-Cosworth 0

Konstrukteurswertung

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Pos. Konstrukteur Punkte
01 Vereinigtes Konigreich McLaren-Mercedes 51
02 Italien Ferrari 32
03 Frankreich Renault 26
04 Vereinigtes Konigreich Williams-BMW 23
05 Vereinigtes Konigreich Jordan-Ford 10
Pos. Konstrukteur Punkte
06 Schweiz Sauber-Petronas 8
07 Vereinigtes Konigreich BAR-Honda 6
08 Italien Minardi-Cosworth 0
09 Vereinigtes Konigreich Jaguar-Cosworth 0
10 Japan Toyota 0

Einzelnachweise

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  1. Großer Preis von San Marino 2003 - 1. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 3. August 2023.
  2. Großer Preis von San Marino 2003 - 2. Freies Training - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 3. August 2023.
  3. Großer Preis von San Marino 2003 - Qualifying, 1st run - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 3. August 2023.
  4. Standings. Abgerufen am 28. Februar 2023 (englisch).
  5. Großer Preis von San Marino 2003 - Warm up - Formel-1-Datenbank. Abgerufen am 3. August 2023.
  6. Großer Preis von San Marino 2003 in Imola: Rennergebnis. Abgerufen am 28. Februar 2023.
  7. Großer Preis von San Marino: Schumachers traurigster Sieg. In: Der Spiegel. 20. April 2003, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 28. Februar 2023]).