Gerhard Gruber (Musiker)
Gerhard Gruber (* 6. Mai 1951 in Aigen im Mühlkreis, Oberösterreich) ist ein österreichischer Stummfilmpianist. Gerhard Grubers Zugang zur Stummfilmbegleitung ist die Improvisation, die er als direkten und immer neuen Dialog mit dem Geschehen auf der Leinwand ansieht.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gerhard Gruber studierte von 1971 bis 1974 an der Musikhochschule Graz, Abteilung Jazz. Von 1974 bis 1987 war er Klavierlehrer und Mitglied verschiedener Jazzgruppen. Von 1983 bis 2011 war er Komponist für Theatermusik – so etwa für das Theater in der Josefstadt, das Volkstheater Wien, das Theater Gruppe 80 und das Theater der Jugend (Wien).
Seit 1988 ist Gerhard Gruber Stummfilmbegleiter am Klavier und hat bisher etwa 600 verschiedene Stummfilme begleitet. Er komponierte unter anderem die Musik zu den Filmen Die Stadt ohne Juden, Der Wiener Prater im Film, Speckbacher und Café Elektric.
Er hielt in Österreich vorwiegend Aufführungen in Wien im Filmarchiv Austria, Österreichisches Filmmuseum und im Breitenseer Lichtspiele. Seit 2006 zahlreiche Auftritte im Ausland (u. a. Mexiko, Krasnoyarsk, Madrid, Istanbul, Peking, Shanghai, Los Angeles, Washington, Mumbai, Delhi, Pune, Tokyo, Hobart, Auckland).
Gerhard Grubers Zugang zur Stummfilmbegleitung ist die Improvisation, die er als direkten und immer neuen Dialog mit dem Geschehen auf der Leinwand ansieht.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ilse Aichinger schrieb 2006: „Er macht jeden Film erst möglich und ihn zugleich unnötig. Wer seine Hände auf den beleuchteten Tasten sieht, kann es riskieren, selbst Chaplin zu vergessen, um seiner Erinnerung an ihn aufzuhelfen. Wer Gerhard Grubers Klavierspiel hört, ist wieder imstande, seinen Atemzügen zu trauen.“[1]
Alexander Horwath, Direktor des Österreichischen Filmmuseums, charakterisierte Grubers Arbeit: „Stummfilmmusik im Sinne Grubers ist ... stets ein partnerschaftlicher Vorschlag; in einer Partnerschaft, die garantiert nie langweilig wird. Eine ‚offene Beziehung‘ samt innigem Vertrauensverhältnis.“[2]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2006 Nestroy-Theaterpreis mit dem Projekttheater Vorarlberg: „How much, Schatzi?“
- 2008 Bühnenkunstpreis des Landes Oberösterreich
Auswahl von begleiteten Filmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Metropolis
- Das Cabinet des Dr. Caligari
- Nanuk, der Eskimo
- Café Elektric
- Faust – eine deutsche Volkssage
- Die Büchse der Pandora
- Die freudlose Gasse
- Panzerkreuzer Potemkin
- Nosferatu, eine Symphonie des Grauens
- Die weiße Hölle vom Piz Palü
- Die Sklavenkönigin
Spielorte (Auswahl)
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Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ilse Aichinger (2006) Subtexte: Der Filmerzieher. Wien: Edition Korrespondenzen. ISBN 3-902113-46-4
- ↑ Über die Stummfilm musik von Gerhard Gruber. stummfilm.wordpress.com (Weblog), 14. Oktober 2008. Abgerufen am 10. Mai 2019.
Personendaten | |
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NAME | Gruber, Gerhard |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Stummfilmpianist |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1951 |
GEBURTSORT | Aigen im Mühlkreis, Österreich |