Freiberger Bergrevier
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Das Freiberger Bergrevier ist ein ehemaliges Erz-Bergrevier in Sachsen. Es bestand vom letzten Drittel des 12. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Freiberger Bergrevier (auch: Freiberger Zentralrevier) befindet sich im weiteren Sinne auf einer zirka 35 × 40 Kilometer großen Ganglagerstätte von Edel- und Buntmetallen im unteren Osterzgebirge mit dem Zentrum Freiberg. Es erstreckt sich außerhalb von Freiberg über das Gebiet der Gemeinden Halsbrücke, Bobritzsch-Hilbersdorf, Weißenborn, Oberschöna und der Städte Brand-Erbisdorf sowie Großschirma.
Das Freiberger (Berg-)Revier war Teil des Freiberger Lagerstättenbezirkes. Es befindet sich in dessen mittleren Teil zwischen dem Halsbrücker Revier im Norden und dem Revier Brand-Erbisdorf im Süden (daher auch: „Zentralrevier“). Diese drei Bergbaureviere waren wie folgt in einzelne Grubenfelder unterteilt:
- Revier Halsbrücke: Kurprinz und Beihilfe
- Freiberger (Zentral-)Revier: Himmelfahrt, Muldenhütten und Junge Hohe Birke
- Revier Brand-Erbisdorf: Beschert Glück, Einigkeit, Vereinigt Feld und Himmelsfürst
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Freiberger Bergbau nahm hier im 12. Jahrhundert seinen Anfang, als auf der Flur von Christiansdorf Silber gefunden wurde. Dies begründete das erste Berggeschrei. Der Silberbergbau hielt bis 1912 an. Nach einer Periode der Inaktivität wurde durch die Sachsenerz Bergwerks GmbH (später Sachsenerz Bergwerks AG) ab 1933 wieder nach Erzen gesucht und die Produktion von Blei, Wolfram und anderen Metallen wiederaufgenommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg untersuchte die SDAG Wismut das Freiberger Revier erfolglos auf Uranvererzungen. Bis 1969 förderte der VEB Bergbau- und Hüttenkombinat „Albert Funk“ Freiberg im Freiberger Revier Blei, Silber und Zink sowie Spurenmetalle.
Innerhalb dieses Bergbaureviers waren historisch zahlreiche und sind gegenwärtig noch verschiedene Verhüttungsbetriebe, wie zum Beispiel in Muldenhütten, tätig.
Rohstoffe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die wichtigsten Erze sind Bleiglanz, Zinkblende, Schwefelkies, Arsenkies, Silberfahlerz, Rotgültigerze und Silberglanz.
Andere mineralische Rohstoffe, die bergmännisch abgebaut wurden waren: Quarz, Kalkspat, Schwerspat und Flussspat.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Baumann, Ewald Kuschka, Thomas Seifert: Die Lagerstätten des Erzgebirges. Springer Spektrum, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-8274-1222-5.
- Ludwig Baumann, Fritz Hofmann, Wolfgang Weber: Glückauf Freiberg. Bode Verlag, Haltern 1997, ISBN 3-925094-48-2.
- Freudenstein e.V. (Hrsg.): Tagungsband 17. Internationaler Bergbau- und Montanhistorik-Workshop. Freiberg in Sachsen Oktober 2014. Papierflieger-Verlag, Clausthal-Zellerfeld 2014, ISBN 978-3-86948-364-1.
- Geokompetenzzentrum Freiberg e. V.: Neubewertung von Spat- und Erzvorkommen im Freistaat Sachsen. Steckbriefkatalog. Hrsg.: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit. Freiberg 2008 (sachsen.de [PDF; 12,7 MB; abgerufen am 22. Februar 2013] Geschichtlicher Abriß, Informationen über die bisherige Erkundungsmethodik und Technologie-Entwicklung in Abbau und Aufbereitung; aktueller Stand der Arbeiten an 139 Erz- und Spatvorkommen in Sachsen nach dem Grad der Höffigkeit.).
- Jens Kugler: Denkmale der Montangeschichte im Freiberger Nordrevier. in: Sächsisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.): Technische Denkmale in Sachsen. Arbeitsheft Nr. 27, Dresden 2017, S. 27–39.
- Otfried Wagenbreth, Eberhard Wächtler: Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1986, ISBN 3-342-00117-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Otfried Wagenbreth: Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. Hrsg.: Eberhard Wächtler. 2. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8, S. 381.
Koordinaten: 50° 55′ N, 13° 21′ O