Frederike Frei

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Frederike Frei (bürgerl. Christine Golling, * 24. Januar 1945 in Brandenburg/Havel) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin sowie Schriftstellerin, die Lyrik, Prosa und Hörspiele veröffentlicht.

Frederike Frei wuchs in Rotenburg an der Wümme, Bonn und Hamburg auf. Sie studierte Germanistik, Theologie und Theaterwissenschaften an der Universität Hamburg. Nach ihrer Schauspielausbildung war sie in Wilhelmshaven, Verden und Hamburg (an den Kammerspielen) als Schauspielerin tätig und wirkte mit in

und Werbespots (deutsch, französisch, italienisch).

1976 Lyrik im BaUCHLADEN. Als „Bundesdichterin“ wanderte sie durch Deutschland. 1977 auf Einladung der Kulturbehörde Hamburg mit Lyrik im BaUCHLADEN Teilnahme am Festival „Literatrubel“"; 1978 Teilnahme an den Internationalen Literaturtagen in Berlin. 1979 war sie die Organisatorin der Ersten Dichter-Demonstration in Hamburg.

1980 gründete sie mit diesen Dichtern zusammen den Literaturpost e. V. in Hamburg, später Literaturlabor e. V. Sie veranstaltete Lese-Tourneen und Performances, leitete Schreibseminare und nahm an Festivals teil. 1994 war sie Mitbegründerin des Hamburger Writers Room e. V. 1997 veranstaltete sie in der Christianskirche in Hamburg-Ottensen das mehrtägige „Festival zum Tod“.

Frederike Frei war bis zu seinem Tod im Jahr 2018 mit Christian Wend verheiratet und lebt in Berlin. Sie ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller (VS).

Bucheinband

Buchveröffentlichungen

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„unsterblich“

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„Ich will nicht sterben. Ich will nicht sterben. Ich wiederhole es“ mit diesen Worten beginnt Frederike Frei ihren Monolog über das Sterben und den Tod – mit Erinnerungen an die tote Mutter – der 1997 unter dem Titel unsterblich im Verlag Dölling und Galitz erschienen ist. Der Tod als literarisches Thema hat die Buchgestalter Florian Fischer, Rainer Groothuis, Victor Malsy und Ulli Neutzling (Agentur Groothuis Malsy, Bremen) zu einer radikalen Gestaltung und Lesetypografie veranlasst. Dafür erhielten sie von der Stiftung Buchkunst 1997 eine lobende Anerkennung und vom Art Directors Club und Type Directors Club New York einen Preis.

Das Buch ist logisch aufgebaut. Es hat 18 Kapitel und somit 18 Zeilen pro Seite. Jede Zeile beinhaltet ein Kapitel, das auch nur eine Zeile lang ist. Das Buch ist also 18 Zeilen lang, die sich allerdings über die gesamten 184 Seiten des Buches erstrecken. Der Leser, bedingt durch die besondere Form des Umbruchs, muss insgesamt über 1000-mal umblättern. Auf dem rot bedruckten Bucheinband beginnt der Text. Umblättern: Auf dem verklebten Vorsatzpapier läuft die erste Zeile weiter über die Innenstege auf das fliegende Vorsatzpapier. Umblättern: Die Zeile läuft auf der Rückseite des fliegenden Vorsatzpapieres weiter über die Innenstege auf den Schmutztitel. Ist die Zeile hier zu Ende: Umblättern auf den Innentitel und so weiter. Ist das 1. Kapitel (die 1. Zeile) gelesen, blättert man zurück auf Seite 4 – auf der alle Kapitel/Zeilen beginnen – und liest die 2. Zeile. Nicht alle Kapitel sind gleich lang. Daher gibt es im Buch viel Weißraum, fast leere Seiten. Ganz besonders zum Ende des Buches hin finden sich einige Seiten, auf denen nur noch 2–3 Zeilen laufen. Die Leere ist eigentümlich. Sie hat etwas Endgültiges. Die Lebenslinie erlischt. Formal schließt das Buch auf der Einbandrückseite mit dem Satz: „Himmel, das zieht nieder“ aus dem 16. Kapitel. Das Buch endet aber mit dem 18. Kapitel irgendwo im Innern mit den Worten „ich lach mich – “