Franz-Hubert Robling

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Franz-Hubert Robling (* 1946 in Emsdetten, Westfalen) war Mitarbeiter am Seminar für Allgemeine Rhetorik der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Robling wuchs im Münsterland auf. Er studierte von 1966 bis 1971 Germanistik und Geschichte in Münster und Tübingen. Von 1973 bis 1978 absolvierte Robling ein Zweitstudium in Rhetorik, Philosophie und Soziologie in Tübingen. Dort promovierte er auch – bei Walter Jens – 1982 in Rhetorik mit einer Arbeit über Personendarstellung im deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“.

1985 erhielt er einen Lehrauftrag am Seminar für Allgemeine Rhetorik (das einzige dieses Fach in Deutschland). Seit 1987 arbeitete er dort auch als Redakteur am DFG-Projekt "Historisches Wörterbuch der Rhetorik" mit.

2010 habilitierte er sich an der Faculté des Lettres der Universität Straßburg über historische Kulturtheorie der Rhetorik (Titel Habil., D.R.).

Robling ist Mitglied in der International Society for the History of Rhetoric und in der Internationalen Ernst-Cassirer-Gesellschaft.[1]

Tätigkeitsfelder

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Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Tätigkeit in Tübingen beschäftigte Robling sich mit politischer Rhetorik und Rhetorik der Massenmedien. Dann traten rhetorische Begriffs- und Bildungs- bzw. Kulturgeschichte ins Zentrum seines Interesses. Heute befasst er sich vor allem mit Themen aus dem Grenzgebiet von Rhetorik und Philosophie, und zwar von der Theorie des Redners her. Dabei bemüht er sich um eine Synthese von historischer und moderner Rhetoriktheorie. Dazu beschäftigt er sich mit dem Zusammenwirken von Philosophie und Rhetorik.[2]

  • Personendarstellung im „Spiegel“, erläutert an Titel-Stories aus der Zeit der Großen Koalition. Tübingen 1983.
  • Redner und Rhetorik. Studie zur Begriffs- und Ideengeschichte des Rednerideals. Hamburg 2007.
  • Kritik im Handgemenge. Karl Marx und die Rhetorik des Kommunistischen Manifestes. In: Diskussion Deutsch. Zeitschrift für Deutschlehrer aller Schulformen in Ausbildung und Praxis. Heft 94 (April 1987) S. 129–145.
  • Deutsch als zweite Muttersprache Deutschangebote für Rückkehrer in Griechenland. In: Michael Bosch, Gerd Schulten (Hg.): Identität und Solidarität. Aspekte europäischer Bildungsarbeit. Zehn Jahre Europa Zentrum Tübingen. (Saarbrücken Scheidt 1988) S. 213–239.
  • zusammen mit Gregor Kalivoda: Überzeugen, nicht überreden die hohe Kunst der Rhetorik. In: Forschung. Mitteilungen der DFG 3/88 (Weinheim 1988) S. 10–11.
  • zusammen mit G. Kalivoda: Convince not Persuade. In: German Research. Reports of the DFG 2 (1989) S. 16–17.
  • zusammen mit G. Kalivoda: Das Historische Wörterbuch der Rhetorik. Ein Beitrag zur Begriffsforschung und Lexikonherstellung. In: Lexicographica. Internationales Jahrbuch für Lexikographie, Tübingen, Nr. 5 (1989) S. 129–142.
  • zusammen mit G. Kalivoda: Rhetorik Kunst zwischen Wissenschaft und Lebenspraxis. In: Tübinger Blätter (1989) S. 69–70.
  • Political Rhetoric in the German Enlightenment. In: Eckhart Hellmuth (Ed.): The Transformation of Political Culture. England and Germany in the Late Eighteenth Century (London 1990) S. 409–421.
  • zusammen mit B. Brohm, G. Kalivoda: Work in Progress: Bericht über das Forschungsprojekt Historisches Wörterbuch der Rhetorik. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch Bd. 9 (1990) S. 171.
  • Probleme begriffsgeschichtlicher Forschung beim Historischen Wörterbuch der Rhetorik. In: Archiv für Begriffsgeschichte Bd. 38 (1995) S. 9–22.
  • Plastische Kraft. Versuch über rhetorische Subjektivität bei F. Nietzsche. In: Nietzsche-Studien Bd. 25 (1996) S. 86–98.
  • Handbuch oder Lexikon – wirklich eine Alternative? In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch. Bd. 17 (1998) S. 154–155.
  • Hypostasierte Anthropologie. Fünf kritische Thesen zum Homo rhetoricus Oesterreichs. In: Josef Kopperschmidt (Hg.): Rhetorische Anthropologie. Studien zum Homo rhetoricus. (München 2000) S. 371–382.
  • Rhetorische Begriffsgeschichte und Kulturforschung beim Historischen Wörterbuch der Rhetorik. In: Gunter Scholtz (Hg.): Die Interdisziplinarität der Begriffsgeschichte. (Hamburg 2000) S. 43–53.
  • Topik und Begriffsgeschichte am Beispiel des vir-bonus-Ideals. In: Thomas Schirren, Gert Ueding (Hg.): Rhetorik und Topik. (Tübingen 2000) S. 67–80.
  • Aspekte des Rednerideals in der Zeit um 1800. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch Bd. 20 (2001) S. 1–17.
  • Anthropologie des Redners. In: Stefan Metzger, Wolfgang Rapp (Hg.): homo inveniens. Heuristik und Anthropologie am Modell der Rhetorik. (Tübingen 2003) S. 75–86.
  • zusammen mit G. Kalivoda: Überzeugen, nicht überreden die hohe Kunst der Rhetorik. Wiederabdruck des Artikels aus Forschung. Mitteilungen der DFG 3/88 in der Reihe Sichtweisen für das Fach Deutsch in der Sekundarstufe II des Verlags Oldenbourg/bsv, Band (Lehrer-) Materialien, hg. von Dieter Mayer (München 2003) S. 181.
  • Was ist rhetorische Anthropologie? Versuch einer disziplinären Definition. In: Rhetorik. Ein internationales Jahrbuch Bd. 23 (2004) S. 1–10.
  • Prolegomena zu einer Theorie der rhetorischen Ethik. In: Wolfgang Kofler, Karlheinz Töchterle (Hg.): Pontes III Die antike Rhetorik in der europäischen Geistesgeschichte. (Innsbruck, Wien, Bozen 2005) S. 31–46.
  • Utilitarianism and Morality of the Orator in Quintilian. In: Lucia Calboli Montefusco (Ed.): Papers on Rhetoric VII (Roma 2006) S. 227–234.
  • Rhetoric in Classical Shape and Modern Adaption: the Historisches Wörterbuch der Rhetorik. In: Ioannis Kazazis, Antonios Rengakos (Ed.): The Lexicography of Greek Culture, Ancient, Medieval and Modern. The Contemporary Encyclopedic Lexica online: http://www.greek-language.gr/greekLang/files/document/conference-2003/008RoblingEl.pdf
  • Enzensbergers Untergang der Titanic als Paradigma eines Schiffbruchs mit Zuschauer. In: Joachim Knape, Olaf Kramer, Peter Weit (Hg.): und es trieb die Rede mich an. Festschrift zum 65. Geburtstag von Gert Ueding. (Tübingen 2008) S. 149–161.
  • Rhetorische Kulturtheorie nach Ernst Cassirer. In: Renate Lachmann, Riccardo Nicolosi, Susanne Strätling (Hg.): Rhetorik als kulturelle Praxis (München 2008) S. 45–62.
  • Der „Boden“ der Redekunst. Heideggers Deutung der aristotelischen Rhetorik im Blickwinkel Cassirers. In: Josef Kopperschmidt (Ed.): Heidegger über Rhetorik (München 2009) S. 197–221.
  • In Defense of the Orator. A Classicist Outlook on Rhetoric Culture. In: Christian Meyer, Felix Girke (Ed.): The Rhetorical Emergence of Culture (New York, Oxford 2011) S. 253–263.
  • Rhetorik als pragmatisches Element der symbolischen Form. In: Urs Büttner, Martin Gehring, Mario Gotterbarm, Lisa Herzog, Matthias Hoch (Hg.): Potentiale der symbolischen Formen. Eine interdisziplinäre Einführung in Ernst Cassirers Denken (Würzburg 2011) S. 111–121.
  • The force of plasticity: Some reflections on the concept of rhetorical subjectivity in the works of Friedrich Nietzsche.[1]
  1. http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/philosophie-rhetorik-medien/seminar-fuer-allgemeine-rhetorik/projekte/historisches-woerterbuch-der-rhetorik/redaktion/dr-franz-hubert-robling.html Seite über Dr. Franz-Hubert Robling auf der Website der Universität Tübingen
  2. http://www.uni-tuebingen.de/fakultaeten/philosophische-fakultaet/fachbereiche/philosophie-rhetorik-medien/seminar-fuer-allgemeine-rhetorik/projekte/historisches-woerterbuch-der-rhetorik/redaktion/dr-franz-hubert-robling.html Seite über Dr. Franz-Hubert Robling auf der Website der Universität Tübingen