Fischregion

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Forellenregion)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Fischregionen sind nach ökologischen Gesichtspunkten – im Wesentlichen nach dem Vorkommen charakteristischer Fischarten (Leitfischarten) – bestimmte Zonen von Fließgewässern (Bäche und Flüsse von der Quelle bis zum Meer, durchflossene Seen und Kanäle).

Stehende Gewässer werden in andere ökologische Lebenszonen gegliedert: Freiwasserzone (Pelagial) und Bodenzone (Benthal).

Die Forellenregion befindet sich in der Regel am Oberlauf eines Fließgewässers. Es herrscht eine sehr starke Strömung, dadurch wird das Wasser über Kies und größere Steine umgewälzt und mit Sauerstoff angereichert. Die Wassertemperatur steigt selten über 10 °C. Der Grund besteht aus Felsgestein, Geröll und Grobkies.

Limnologische Einteilung: Epirhithral (obere Forellenregion) und Metarhithral (untere Forellenregion)

In der Äschenregion existiert immer noch eine starke Strömung und hoher Sauerstoffgehalt, aber es gibt mehr Pflanzen als in der Forellenregion. Die Wassertemperatur steigt hier schon bis 15 °C, der Untergrund besteht aus Geröll und grob- bis feinkörnigem Kies.

Limnologische Einteilung: Hyporhithral

Forellen- und Äschenregionen werden auch zusammengefasst als Salmonidenregion (limnologisch Rhithral) bezeichnet.

In der Barbenregion beträgt die Wassertemperatur um die 15 °C, der Grund besteht aus grobkörnigem Sand und feinkörnigem Kies. Die Fließgewässer (Spiegelbreiten) werden breiter und die Strömung ist nur noch schwach. Der Sauerstoffgehalt schwankt und ist geringer als in der Äschenregion. Die Uferzone ist vegetationsreich (mit Schilfgürteln).

Limnologische Einteilung: Epipotamal

Brachsenregion (Bleiregion)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brachsenregion ist die artenreichste Fischregion und liegt am Unterlauf eines Flusses. Die Temperaturen sind im Sommer bis 20 °C, im Winter friert der Fluss hier oft zu. Der Pflanzenbewuchs ist sehr üppig und der Untergrund besteht aus feinem Sand, teilweise lagert sich Schlamm ab. Der Sauerstoffgehalt ist sehr niedrig.

Limnologische Einteilung: Metapotamal

Brachsen- und Barbenregion werden zusammengefasst und auch als Cyprinidenregion (limnologisch Potamal) bezeichnet.

Kaulbarsch-Flunder-Region

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Region zählt bereits zum Brackwasserbereich und ist die letzte Fischregion. Sie liegt im Mündungsdelta zum Meer im Einflussbereich von Ebbe und Flut. Sie ist im Sommer 20 °C warm und wärmer. Der Untergrund besteht aus feinem Sand, Kies und Schlamm. Der Sauerstoffgehalt ist je nach Gezeiten unterschiedlich.

Limnologische Einteilung: Hypopotamal

Klassifikation der Fischregionen nach Gefälle und Breite

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach DVWK (1996) und Huet (1949)

Fischregion / Wasserbreite < 1 m 1–5 m 5–25 m 25–100 m > 100 m
Gefälle [‰] Gefälle [‰] Gefälle [‰] Gefälle [‰] Gefälle [‰]
Obere Forellenregion 100–16,5 50–15,0
Untere Forellenregion 15,0–7,5 14,5–6,0
Äschenregion 6,0–2,0 4,5–1,25
Barbenregion 1,25–0,33 0,75–0,25
Brachsenregion 0,25–0
Kaulbarsch-Flunder-Region 0