Flodder – Eine Familie zum Knutschen

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Film
Titel Flodder – Eine Familie zum Knutschen
Originaltitel Flodder
Produktionsland Niederlande
Originalsprache Niederländisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 109 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Dick Maas
Drehbuch Dick Maas
Produktion Laurens Geels
Dick Maas
Musik Dick Maas
Kamera Marc Felperlaan
Schnitt Hans van Dongen
Besetzung

Flodder – Eine Familie zum Knutschen ist ein niederländischer Spielfilm von Dick Maas aus dem Jahr 1986. Der Film ist Teil 1 einer Trilogie über die asoziale Familie Flodder. Die Hauptrollen spielen Nelly Frijda, Huub Stapel, Tatjana Šimić und Lou Landré.

Dank des Sozialarbeiters Werner wird die asoziale Familie Flodder im Rahmen eines „sozialpolitischen Experiments“ in das niederländische Nobel-Viertel Sonnenschein (niederländisch Zonnedael = Sonnental) umgesiedelt, da das bisherige Grundstück verseucht ist. Die Familie besteht aus der allein- oder auch nicht erziehenden Alkoholikerin Gertraude, Ma genannt, ihren fünf missratenen Kindern Johnnie, Klaus (im Original Kees), der Tochter Kees, und den jüngeren Tina (Toet) und Holgie (Henkie), dem im Rollstuhl sitzenden Großvater und Hund Whisky.

Binnen kürzester Zeit wird klar, dass sie dort einfach fehl am Platz sind. Während Tina und Holgie ihren Großvater mit Mutters Whisky als Treibstoff und ohne Bremse durch die Gegend rasen lassen, spannt Klaus bei den Frauen vom Tennisclub. Die ganze Familie macht den Nachbarn mehr und mehr das Leben schwer. So löst Ma Flodder mit einem Verkaufswagen auf der Autobahn einen schweren Unfall aus. Der Großvater kommt ums Leben, nachdem Tina ihn allein auf dem Bahnübergang gelassen hat. Und nach einem Anschlag auf das Auto der Familie erpressen sie von ihrem Nachbarn mit einigen Sexfotos einen teuren Sportwagen. Johnnie lernt währenddessen Yolanda kennen, die Frau eines Obersts des Panzerbataillons der Streitkräfte. Beide beginnen eine Affäre, da Yolanda sich von ihrem Mann mehr und mehr vernachlässigt fühlt. Sie trennt sich später von diesem und zieht zu den Flodders.

Sie und Johnnie beschließen zu heiraten. Bei einem Treffen der Bürgerinitiative gegen die Flodders tauchen die beiden auf, verkünden ihre geplante Verlobung und laden alle zu einer Party ein. Viele Nachbarn, die von der Verlobung entsetzt sind, besuchen trotzdem die Party, da sie glauben, dass die Flodders sich ändern wollen. Auf der Party taucht Werner auf, um der Familie zu verkünden, dass er ein neues Haus in einer 'abgelegeneren' Gegend gefunden habe. Doch Ma Flodder teilt Werner und dem entsetzten Stadtrat mit, dass sie das Haus gekauft hat. Sie hatte zuvor in der Modelleisenbahn des toten Großvaters 880.000 Gulden gefunden. Während die Familie feiert, dass sie in Sonnenschein bleiben, findet die Party jedoch ein jähes Ende, als Wim, der Ex-Mann von Yolanda, in seiner Kaserne einen Panzer entwendet, sich mit diesem nach Sonnenschein begibt und mit Schüssen aus der Bordkanone das Flodder-Haus in Trümmer legt. Die Partygäste überleben alle, nur Werner wird unter den Trümmern des Hauses begraben.

Als Werner später von den Flodders im Krankenhaus eine Postkarte mit dem Foto der Familie erhält mit der Danksagung, dass sie jetzt im Ferienhaus seiner Eltern leben dürften, zerknüllt er die Postkarte.

Ross van Lenneplaan in Sittard, dort stand für die Dreharbeiten das Ortsschild „Zonnedael“. Das Südende der Straße ist überwiegend neu bebaut, so dass nur der Straßenverlauf an den Drehort erinnert.

Im Jahr 2016 veröffentlichten zwei Fans eine Flodder Film Location Tour auf YouTube mit einem Vorwort von Dick Maas und Dave Schram.[2][3]

Die Indoor-Szenen und der Netelweg waren Studioaufnahmen in und auf dem Studiogelände im Bolderweg 22 von Almere (), darüber wurde der Ortsteil Kollenberg von Sittard für die Aufnahmen genutzt.[4][5][6][7] Die Hausfassaden auf dem Studiogelände ähneln Häusern im Toon Hermanssingel, Kapeller Weg und der Ross van Lenneplaan auf dem Kollenberg.

Die im Film verseuchte Gegend, aus der die Flodders wegziehen, ist die Finstraat und die Saint-Maartenstraat () im Brüsseler Stadtteil Sint-Jans-Molenbeek.[8] Die Stadtautobahn ist die belgische N3 in Brüssel (). Der Umzug nach Sonnental führt durch die Ross van Lenneplaan auf dem Kollenberg in Sittard. Dort grüßt Johnnie „Hallo Nachbar“ (). Die spätere Szene, in der Klaus die Tennisspielerinnen anspricht, ist nur wenige Meter weiter.

Die Verfolgungsjagd

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Molenaarlaan in Sittard

Der Peugeot, der den beiden Autos ausweicht, fährt in die Blumenrabatte und gegen die Mülleimer in der Ross van Lenneplaan (). Die Fahrt in die Sackgasse, auf deren Wendeplatte die Laterne umgefahren wird, ist die Molenaarlaan (, ). Johnnie drängt mit dem Chevrolet den Jaguar der Tennisspieler im Nordteil der Charles Beltjenslaan von der Fahrbahn ab (). Der Swimmingpool, in den der Jaguar XJS fährt, steht dort nicht.

Tina unterwegs mit Opa im Rollstuhl

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Opa wird die Dienstmütze von den Nachbarskindern auf Fahrrädern abgenommen, worauf Tina den Fahrradreifen zersticht. Dieselbe Stelle der Charles Beltjenslaan kommt im Anfang des Vorspanns der ersten Staffel vor, als der Chevrolet durch Sonnental fährt (). Der Rollstuhl kommt am steilen Hang der Reubsaetlaan in Fahrt (). Opa überquert die Bemelstraat und fällt in den Teich des Parc de Woluwe im Vorort Sint-Pieters-Woluwe von Brüssel ().

Am Nordende des Kapeller Wegs trennt sich Opa von Tina und dem Hund Whisky, um der Eisenbahn zuzusehen (). Opa kommt am Bahnübergang um, als der Reifen des Rollstuhls in der Rinne für den Spurkranz stecken bleibt, gedreht im Delkesweg von Schin Op Geul () an der damals noch im Regelbetrieb befahrenen Bahnstrecke Aachen–Maastricht.

Der Streit im Verkaufswagen von Van Putten…

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…beginnt auf dem Studiogelände. Der Abhang, an dem der SRV-Wagen in Fahrt kommt, ist das Südostende der Reubsaetlaan auf dem Kollenberg. Die Szene zeigt Ma Flodder, wie sie die Nachbarinnen mit einer Baguette prügelt (). Die Hecktür des SRV-Wagens springt auf bei der Fahrt über den Drempel in der Ross van Lenneplaan (). An der Ecke zur Pothastlaan nimmt der im Film außer Kontrolle geratene SRV-Wagen zwei PKWs die Vorfahrt. An derselben Straßenecke verliert der Chevrolet in der Verfolgungsjagd die Radkappe, die umgehend im Mülleimer landet und Tina, bevor sie Steffanies Lieblingskaninchen entwendet (). Der SRV-Wagen fährt als unkontrollierter Falschfahrer an der Autobahnanschlussstelle Ramegnis-Chin bei Templeuve auf die belgische Autobahn 17 (, ).[9]

Haus des Kommandanten, genannt „Vlagbij“
(Kapeller Weg in Sittard)

Johnnie und Yolanda

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Haus des Kommandanten, genannt „Vlagbij“ ist der Kapeller Weg auf dem Kollenberg (). Etwas nördlicher und zuvor im Film lernt Johnnie Yolanda kennen, als der Chevrolet von ihr abgedrängt gegen Mülleimer fährt und Klaus die Polaroid-Kamera entwendet (). Yolanda spricht mit der Aupair als sie zur Verlobungsfeier einladen möchte. An derselben Stelle der Ross van Lenneplaan fällt in der Folge „Klaus auf Abwegen“ der ersten Staffel Klaus aus dem Chevrolet, als er eine ihm zugeworfene Bierdose fangen möchte. Wenige Meter weiter wurde die Polizeikontrolle gedreht als der Polizist die Radioantenne des Chevrolet abknickt und die versteckte Bierdose im Handschuhfach über den Fahrzeugpapieren ausläuft. Dort landete beim Umzug nach Sonnental Ma Flodders aus dem Fenster des LKWs geworfener Zigarrenstummel in der Bowle der Nachbarn ().

Das Autohaus des Nachbarn Nettelbaum (Neuteboom) ist in der Stadionplein 26 von Amsterdam. ().

Bahnübergang Delkesweg bei Schoonbron zwischen Wijlre und Schin op Geul
Bahnübergang Delkesweg bei Schoonbron zwischen Wijlre und Schin op Geul
  • Die ungeschnittene Fassung des Films war auf VHS noch ab 18 Jahren freigegeben. Mittlerweile wurde sie auf FSK 16 heruntergestuft. Ab und an (zumeist bei der nächtlichen Wiederholung) wird, je nach Sender, die „Ab-18“-Fassung gesendet.
  • Opa Flodder kommt im Film zwar ums Leben, ist im dritten Teil und in der Serie jedoch wieder dabei.
  • In diesem Film besitzt Johnnie einen Cadillac, während er in der ersten Staffel der Serie einen Chevrolet Impala fährt. Für die späteren Filme und Folgen verwendete man einen Chevrolet Caprice Classic aus dem Jahr 1977. Für die Dreharbeiten wurden beide der plattformgleichen Fahrzeuge benutzt[10].
  • Der Sozialarbeiter „Werner“ heißt im Original Jacques van Kooten, kurz „Sjakie“. Johnnie begrüßt ihn „Hey Werner, alter Wichser!“ – im Original „Hey Sjakie, oude rukker“. Johnnies jüngster Bruder Holger (Orig. Henkie) übernimmt diese Anrede.
  • Bei der Synchronisation sind leichte Abweichungen erkennbar, so zum Beispiel, als die Polizei den zerstörten Rollstuhl des Opas vorfährt und Ma Flodder zu Tochter Toet (Tina in der deutschen Fassung) sagt: „Toet, doe maar een bord minder.“ also, „Tina, deckst du einen Teller weniger“. Als deutsche Synchronisation: „Tina, du kannst seinen Teller wieder abräumen.“
  • Das Wohnviertel Zonnedael, in dem die Flodders wohnen, hat in den deutschen Fassungen zwei verschiedene Namen: In den Spielfilmen heißt die Siedlung Sonnental, in den Serien-Episoden ist von Sonnenschein die Rede.

Deutsche Fassung

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Ein Spijkstaal SRV-Wagen
Rolle Darsteller Synchronsprecher[11]
Ma Flodder Nelly Frijda Evelyn Meyka
Johnny Flodder Huub Stapel Ronald Nitschke
Kees Flodder Tatjana Šimić Melanie Pukaß
Klaus Flodder René van 't Hof Stefan Krause
Holgie Flodder Horace Cohen Simon Jäger
Wim Kressmann Herbert Flack Helmut Gauß
Yolanda Kressmann Apollonia van Ravenstein Heike Schroetter

„Der Film kokettiert mit Tabuverletzungen, anarchischer Unordnung und zynischen Gags, ohne daraus mehr als bloße Lacheffekte abzuleiten; nur stellenweise amüsant, im Ganzen ärgerlich.“

Lexikon des internationalen Films[12]

Preise/Nominierungen

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Veröffentlichungen

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Flodder – Eine Familie zum Knutschen erlebte seine niederländische Premiere am 17. Dezember 1986. In der Bundesrepublik Deutschland erschien der Film am 2. Juli 1987 in den Kinos. Im September 1988 wurde er auf Video veröffentlicht sowie am 30. November 1999 auf DVD.[12]

Dem Film folgten zwei Fortsetzungen sowie eine Fernsehserie:

Commons: Drehorte Flodder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für Flodder – Eine Familie zum Knutschen. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, November 2014 (PDF; Prüf­nummer: 58 014 V).
  2. Flodder Filmlocatie Tour
  3. http://www.vkmag.com/magazine/als_je_niets_te_doen_hebt_de_flodder_filmlocatie_tour
  4. Flodder 1986 docu
  5. Stijn De Wint: Flodderwijk - Zonnedael - 20 jaar later, publiziert am 17. November 2006
  6. horsepk: flodder scenes sittard 1986 en nu 2011, publiziert am 7. November 2011 (fehlerhaft in Minuten 2 und 6, da u. a. die abgerissenen Häuser nicht gefunden wurden)
  7. MrRemcobreda: zonnedael 25 jaar later, publiziert am 10. Mai 2011
  8. Opnamelocatie Brussel (Het oude Flodderhuis) flodder.messageboard.nl, belegt und erwiesene Darstellung, abgerufen am 3. März 2014
  9. Opnamen locatie Snelweg, flodder.messageboard.nl, belegt und erwiesene Darstellung vom 4. März 2010, abgerufen am 3. März 2014
  10. Flodder 1986 docu
  11. Flodder – Eine Familie zum Knutschen. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 10. August 2012.
  12. a b Flodder – Eine Familie zum Knutschen im Lexikon des internationalen Films