F. E. C. Leuckart Verlag
Der F. E. C. Leuckart Verlag ist ein ehemals in München ansässiger Musikverlag. Gegründet wurde der Verlag 1782 als Musikalienhandel in Breslau von Franz Ernst Christoph Leuckart (1748–1817). Nach dessen Tod 1817 führte seine Witwe die Geschäfte weiter. Nachdem der unverheiratete Sohn Karl August Ferdinand Leuckart verstorben war, übernahm die Tochter Auguste Henriette Leuckart zusammen mit ihrem Ehemann Johann Carl Wilhelm Sander den Verlag.
Der Verlag siedelte 1870 nach Leipzig über und wurde im Zweiten Weltkrieg im Zuge der Luftangriffe auf Leipzig zerstört.
1941 erwarb der damalige Eigentümer Horst Sander im Zuge einer „Arisierung“ den Musikverlag Ernst Eulenburg. Nach dem Tod Sanders in Kriegsgefangenschaft verließ seine Familie Ende Mai / Anfang Juni 1945 Leipzig – nach eigenen Angaben auf Anraten der damaligen amerikanischen Besatzungsmacht – und siedelte nach München über. Nach Rückübertragung des Eulenburg-Verlages an den ursprünglichen Eigentümer Kurt Eulenburg und Auflösung der Leipziger Horst Sander KG, unter der der Eulenburg-Verlag firmierte, erhielt der Leuckart-Verlag im Dezember 1948 eine US-Verlagslizenz.[1]
Der Verlag verblieb im Familienbesitz, von 1983 an in Person von Marco Sander. Dieser trat im Jahr 2017 als persönlich haftender Gesellschafter aus der Betreibergesellschaft F.E.C. Leuckart Music GmbH & Co. KG aus. Dafür trat eine Verwaltungsgesellschaft ein. Im Jahr 2021 erfolgte der Austritt Marco Sanders als Kommanditist dieser Verwaltungsgesellschaft. Ein Familienmitglied trat für ihn ein. Im Jahr 2022 erfolgte die Sitzverlegung der F.E.C. Leuckart Music GmbH & Co. KG nach Berlin.[2] Dort erfolgte ebenfalls 2022 die Umfirmierung zur F.E.C. Leuckart Music UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG. Mit der Gesellschaft verbunden blieben Verwandte der Familie Sander.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin Sander: Verzeichniss des Musikalien-Verlages von F. E. C. Leuckart. Leuckart, Leipzig 1895, Digitalisat in der Google-Buchsuche.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- F. E. C. Leuckart im Musikverlagswiki der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig
- F. E. C. Leuckart beim Deutschen Musikinformations Zentrum des Deutschen Musikrats
- F.E.C. Leuckart: Noten und Audiodateien im International Music Score Library Project
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bettina Hinterthür: Noten nach Plan (= Beiträge zur Unternehmensgeschichte. Band 23). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 978-3-515-08837-4, S. 94 f.
- ↑ Chronologischer Auszug aus dem Handelsregister zur F.E.C. Leuckart Music GmbH & Co. KG, HRA 12528, Amtsgericht Traunstein, abgerufen über handelsregister.de am 3. Mai 2024
- ↑ Chronologischer Auszug aus dem Handelsregister zur F.E.C. Leuckart Music UG (haftungsbeschränkt) & Co. KG, HRA 59938 B, Amtsgericht Berlin (Charlottenburg), abgerufen über handelsregister.de am 3. Mai 2024
Koordinaten: 48° 9′ 14,3″ N, 11° 31′ 7,6″ O