Elbe (Eder)
Elbe | ||
Die Elbe nahe der Donarquelle zwischen Geismar und Züschen | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 4286 | |
Lage | Landkreis Waldeck-Frankenberg, Landkreis Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Hessen (Deutschland) | |
Flusssystem | Weser | |
Abfluss über | Eder → Fulda → Weser → Nordsee | |
Quelle | im Langen Wald nahe Freienhagen 51° 15′ 17″ N, 9° 5′ 13″ O | |
Quellhöhe | ca. 410 m ü. NHN [1] | |
Mündung | nahe Geismar in die EderKoordinaten: 51° 7′ 33″ N, 9° 14′ 47″ O 51° 7′ 33″ N, 9° 14′ 47″ O | |
Mündungshöhe | ca. 174 m ü. NHN [1] | |
Höhenunterschied | ca. 236 m | |
Sohlgefälle | ca. 7 ‰ | |
Länge | 33,7 km[2] | |
Einzugsgebiet | 123,47 km²[2] | |
Abfluss[2] | MQ |
731,3 l/s |
Linke Nebenflüsse | Spolebach (dieser und weitere siehe unten) | |
Rechte Nebenflüsse | Ballenbach (dieser und weitere siehe unten) |
Die Elbe ist ein 33,7 km[2] langer, linker und nördlicher Zufluss der Eder. Er fließt im Landkreis Waldeck-Frankenberg, Landkreis Kassel und Schwalm-Eder-Kreis in Nordhessen (Deutschland). Der recht wasserreiche Fluss gehört zum Flusssystem der Weser.
Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name leitet sich vom indogermanischen Wort *albʰo- für 'weiß' ab, welches im Germanischen (und vielleicht auch Keltischen) zusätzlich noch die Bedeutung 'Fluss' erhalten hatte.[3]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Elbe entspringt im Landkreis Waldeck-Frankenberg im Stadtgebiet von Waldeck. Ihre Quelle liegt im Alten Wald, einem Teil des Waldecker Waldes, etwa 3 km südöstlich des Stadtteils Freienhagen zwischen dem Heitzelberg (467,4 m ü. NHN) im Westnordwesten und dem Rabenkopf (446,1 m) im Ostsüdosten auf rund 413 m Höhe.
Anfangs fließt die Elbe in bewaldetem Gebiet in nordöstlicher Richtung und dabei schon nach 650 m im Langen Rod in den Landkreis Kassel und Naturpark Habichtswald ein. Nach Passieren der Hasenmühle und Einmünden des von links kommenden Georgengrabens biegt sie beim Dorf Ippinghausen, einem südlichen Stadtteil von Wolfhagen, nach rechts um den bewaldeten Basaltkegel des Weidelsbergs (492,3 m) mit der Weidelsburg. Dabei verläuft sie erst parallel zur Bundesstraße 251, die sie dann im Dorf und jenseits davon noch einmal unterquert.
Hiernach fließt die Elbe vorbei an der Mondscheinmühle und nimmt südöstlich des Weidelsbergs den an dessen Südfuß quellenden Elgersbach auf. Dabei läuft sie in südlicher Richtung in das von Wald gesäumte Tal bei Naumburg, in deren Kernstadt von Westen aus dem Waldecker Wald kommend der Rehmbach einmündet und kurz darauf der Rennebach. Unterhalb der Kernstadt mündet mit dem von den Hinterhabichtswälder Kuppen – zuletzt von Norden – kommenden Spolebach ihr wichtigster Zufluss ein. Nach Einmünden des Ballenbachs tangiert die Elbe westlich den Naumburger Stadtteil Elbenberg. Südlich des Dorfs mündet von Südwesten bei der Harthmühle der Hahnebach ein. Anschließend verläuft die Elbe östlich vorbei am Naumburger Stadtteil Altendorf. Etwa 900 m südlich des Dorfs passiert sie die in einer Flussschleife gelegene Wüstung Beltershausen mit dem Burgstall Beltershausen. Danach passiert sie östlich den Heiligenberg (380 m) und dessen Südostausläufer Ziegenrück (318,2 m), auf dem der Sandsteinfelsen Riesenstein liegt.
Etwas weiter südlich fließt die Elbe, zeitweilig die Grenze zum Schwalm-Eder-Kreis bildend, westlich am Hinterberg (420,4 m) vorbei. Den Naturpark Habichtswald verlassend erreicht sie, nach rechtsseitigem Einmünden des Rodenborns, den Fritzlarer Stadtteil Züschen. Anschließend passiert der Fluss zunächst eine Anzahl von Fischteichen, dann etwas nach Einmünden des kleinen Lohbachs die Donarquelle und kurz darauf die Papiermühle, wo er einen langen Linksbogen westlich um den Lohrberg (285 m) schlägt. An der Mahlmühle erreicht er Geismar, ebenfalls ein Stadtteil von Fritzlar. Dabei passiert er den südwestlich des Dorfs gelegenen Biening (221,9 m) mit der in der Nähe von dessen Ostfuß liegenden Wüstung Geismar.
Schließlich mündet die Elbe südlich von Geismar und westlich oberhalb von Fritzlar in der Porta Hassiaca westlich unterhalb des Eckerichs (266 m) in die Eder. Ihrer auf etwa 174 m Höhe gelegenen Mündung südlich gegenüber erhebt sich der Büraberg (274,9 m).
Naturräumliche Zuordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Elbe entspringt in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Westhessisches Bergland (Nr. 34) und in der Haupteinheit Waldecker Wald (3402) im Naturraum Alter Wald (3402.6), den sie vor Ippinghausen verlässt. Dann fließt ein sehr kurzes Stück auf der Grenze des Naturraums Langer Wald (3402.5) im Nordwesten und dem zur Untereinheit Naumburger Senken und Rücken (341.4) gehörenden Ippinghäusergrund (mit Rauenstein) (341.40) im Südosten. Den zuletzt genannten Naturraum verlässt sie unterhalb Naumburgs. Fortan fließt sie bis zu ihrer Mündung in die Eder im Naturraum Elbergrund (341.41).[4]
Einzugsgebiet, Wasserscheide und Zuflüsse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Einzugsgebiet der Elbe ist 123,47 km²[2] groß.
Das Quellgebiet der Elbe liegt auf der Diemel-Eder/Fulda/Weser-Wasserscheide. Während das Wasser der Elbe, die in südliche Richtung fließt, durch die Eder und Fulda die Weser erreicht, fließt das Wasser der Watter, die auf der anderen Seite des im Heitzelberg bis zu 467,4 m hohen Bergkamms entspringt, durch die Twiste und die Diemel in die Weser.
Zu ihren Zuflüssen gehören flussabwärts betrachtet (wenn nicht anders genannt – laut im Tabellenkopf genannten Einzelnachweisen):
Name | Seite | Länge (km)[2] |
Quell- | Mündungs- | Mündungs- ort (Lage) |
Mü-Stat. (km)[5] |
EZG (km²)[6] |
GKZ [6][7] |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
höhe (m ü. NHN)[1] | ||||||||
Georgengraben[8] | links | 5,6 | 420 | 325 | Ippinghausen (o) | 29,35 | 8,35 | 4286-12 |
Bach vom Schmalen Grund | rechts | 1,5 | 396 | 352 | Ippinghausen (o) | 31,3 | 4286-114 | |
Elgersbach | rechts | 0,8 | 330 | 294 | Naumburg (o) | 24,7 | 4286-1992 | |
Bach vor dem Mühlenberg[9] | links | 0,7 | 317 | 291 | Naumburg (o) | 24,35 | 4286-19942 | |
Rehmbach | rechts | 4,2 | 382 | 275 | Naumburg (i) | 21,7 | 8,91 | 4286-2 |
Rennebach | rechts | 2,7 | 361 | 270 | Naumburg (i) | 21,4 | 4286-632 | |
Spolebach | links | 12,1 | 364 | 259 | Naumburg (u) | 18,9 | 25,92 | 4286-4 |
Ballenbach | rechts | 4,9 | 405 | 257 | Elbenberg (o) | 18,3 | 4286-512 | |
Hahnebach[10] | rechts | 4,1 | 379 | 258 | Elbenberg (u) | 16,6 | 5,04 | 4286-54 |
Bach vom Ocenberg[11] | rechts | 1,4 | 300 | 236 | Altendorf (u) | 13,35 | 4286-5916 | |
Bach vor dem Heiligenberg[11] | rechts | 0,9 | 280 | 235 | Altendorf (u) | 13,05 | 4286-5918 | |
Bach beim Erzeberg[11] | links | 1,4 | 296 | 233 | Altendorf (u) | 12,75 | 4286-5992 | |
Bach vom Erzeberg[11] | links | 2,3 | 355 | 229 | Altendorf (u) | 11,75 | 4286-5994 | |
Bach vom Gisselgrund[11] | rechts | 1,8 | 295 | 200 | Züschen (o) | 8,05 | 4286-74 | |
Rodenborn[12] | rechts | 1,3 | 257 | 217 | Züschen (o) | 9,1 | 3,63 | 4286-6 |
Lohbach[13] | links | 0,9 | 226 | 199 | Züschen (u) | 6,25 | 3,57 | 4286-8 |
Abkürzungen: o = oberhalb, i = im, u = unterhalb vom Mündungsort |
Ortschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ortschaften an der Elbe sind (flussabwärts betrachtet):
- Ippinghausen (Stadtteil von Wolfhagen)
- Naumburg (Kernstadt)
- Elbenberg (mit Elben und Elberberg; Stadtteil von Naumburg)
- Altendorf (Stadtteil von Naumburg)
- Züschen (Stadtteil von Fritzlar)
- Geismar (Stadtteil von Fritzlar)
Schutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Elbe entspringt im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Wald nördlich Netze (FFH-Nr. 4720-303; 10,799 km² groß). Ihre Mündung liegt im FFH-Gebiet Untere Eder (FFH-Nr. 4822-304; 16,659 km²), im Landschaftsschutzgebiet Auenverbund Eder (CDDA-Nr. 378400; 1993 ausgewiesen; 45,0585 km²) und im Vogelschutzgebiet Ederaue (VSG-Nr. 4822-402; 30,9557 km²).[1]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ a b c d e f Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyter, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 120, „Elbe“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
- ↑ Martin Bürgener: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 111 Arolsen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
- ↑ Mündungslage der Zuflüsse bei/nahe der Fließgewässer-kilometrierung der Elbe laut Kilometrierung (Gewässerstationierung; Stat.) in Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ a b Gewässerverzeichnis des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW 2010 (XLS; 4,67 MB)(Hinweise)
- ↑ Zur besseren Übersicht und Sortierung flussabwärts ist pro Fließgewässer in die Gewässerkennzahl (GKZ) nach der Ziffer „4286“, die für die Elbe steht, jeweils ein Bindestrich eingefügt.
- ↑ Georgengraben: Dieser 5,6 km lange Zufluss ist bis zu seiner Mündung in die bis dorthin 4,35 km lange Elbe 1,25 km länger als diese; auch sein 8,35 km² großes Einzugsgebiet ist 0,32 km² größer als das der Elbe, das bis dorthin 8,03 km² groß ist; laut Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise).
- ↑ Bach vor dem Mühlenberg: Dieser Zufluss mündet etwa bei Elbe-Kilometer 24,35 in einen linksseitigen Elbe-Seitenkanal (GKZ 42861994), den er kurz nach dessen Abzweig von der Elbe etwas nach dem Kanal-km 0,7 erreicht.
- ↑ Hahnebach: auch Nebenbach der Elbe bei Hartmühle genannt; laut Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
- ↑ a b c d e wenig wasserführend / trocken liegend; laut Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Rodenborn: Laut Kilometrierung entspringt dieser Zufluss am Südrand von Heimarshausen auf etwa 257 m Höhe; rund 1 km südwestlich dieser Quelle liegt, bach- bzw. trockentalaufwärts, die Rodenborn genannte Quelle auf 290 m Höhe; laut Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- ↑ Lohbach: Laut Kilometrierung entspringt dieser Zufluss südwestlich vom Hasenberg (304 m) auf etwa 226 m Höhe; allerdings beginnt 1,7 km nördlich dieser Quelle auf dem Osthang des Steinbergs (ca. 317,5 m) auf 303 m Höhe ein wohl meist trockenliegender Bachlauf, der nach westlichem Passieren des Hasenbergs den Lohbach speist; laut Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)