Eichenstruth (Betzenstein)

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Eichenstruth
Koordinaten: 49° 38′ N, 11° 27′ OKoordinaten: 49° 38′ 4″ N, 11° 26′ 47″ O
Höhe: 485 m ü. NHN
Einwohner: 90 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91282
Vorwahl: 09152
Der Betzensteiner Gemeindeteil Eichenstruth,
Blick von Süden (2016)
Der Betzensteiner Gemeindeteil Eichenstruth,
Blick von Süden (2016)

Eichenstruth ist ein Gemeindeteil der Stadt Betzenstein im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[2]

Das Haufendorf befindet sich etwa sechs Kilometer südsüdöstlich von Betzenstein.[3] auf einer Höhe von 485 m ü. NHN und ist eingebettet in ein Trockental der Fränkischen Alb. Ringsum steigt das Gelände auf Höhen von 530 bis 570 m ü. NHN an. Eichenstruth liegt etwa auf halbem Weg zwischen den jeweils etwa 35 km entfernten Städten Nürnberg im Südwesten und Bayreuth im Nordosten.

Der Ort wurde 1362 als „Eycheinestrut“ erstmals urkundlich 1361 erwähnt. Das Grundwort des Ortsnamens ist struot (mhd. für Sumpf), das Bestimmungswort ist die Eiche.[4]

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde die Ortschaft ein Bestandteil der Ruralgemeinde Spies.[5] Der Ort war ehedem nach Velden gepfarrt, seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist Plech der Kirchort für Eichenstruth. Das bayerische Urkataster zeigt in den 1810er Jahren in Eichenstruth 17 Höfe. Weiterhin sind drei Dorfweiher zu erkennen, die wohl ausschließlich durch Niederschläge gespeist wurden, da es in Ortsnähe keinerlei Fließgewässer gibt.[6] Der stark durch die Landwirtschaft geprägte Ort ist von seiner räumlichen Ausdehnung herr nur um einen größeren Hof im Norden gewachsen. Seit 1894 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Eichenstruth für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe.

In der Nachkriegszeit erreichte der Ort durch Einquartierungen kurzzeitig einen Höchststand von 162 Einwohnern.[7] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Eichenstruth zusammen mit der Gemeinde Spies am 1. Januar 1972 in die Stadt Betzenstein eingegliedert.[8] Im Jahre 1987 waren noch 90 Personen in Eichenstruth ansässig,[1] heute hat sich die Anzahl der Bewohner auf etwa 90 eingependelt. Die Kinder der ersten und zweiten Klassen besuchen die Grundschule in Plech, die Dritt- und Viertklässler jene in Betzenstein. Ab den fünften Klassen findet der Unterricht an den weiterführenden Schulen in Pegnitz statt.

Die Anbindung an das öffentliche Straßenverkehrsnetz erfolgt hauptsächlich durch zwei Gemeindeverbindungsstraßen, die Eichenstruth mit der etwa einen Kilometer nordwestlich des Ortes vorbeiführenden Kreisstraße BT 28 verbinden. Eine Zufahrt auf die Bundesautobahn 9 ist bei der etwa dreieinhalb Kilometer südwestlich der Ortschaft gelegenen Anschlussstelle Hormersdorf möglich. Vom öffentlichen Personennahverkehr wird Eichenstruth tagsüber mit zwei Buslinien bedient.

An historischer Bausubstanz ist ein als zweigeschossiger Satteldachbau ausgeführtes Doppelwohnhaus aus der Zeit um 1800 erhalten geblieben. Dieses steht mit Akten Nr. (D-4-72-118-36) unter Denkmalschutz.

Siehe: Liste der Baudenkmäler in Eichenstruth

Commons: Eichenstruth (Betzenstein) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 293 (Digitalisat).
  2. Stadt Betzenstein, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. August 2021.
  3. Geografische Lage von Eichenstruth im BayernAtlas (abgerufen am 23. Januar 2018)
  4. J. Pfanner: Landkreis Pegnitz, S. 12.
  5. Politische Zusammensetzung der Landgemeinde Spies (abgerufen am 23. Januar 2018)
  6. Eichenstruth auf historischer Karte (abgerufen am 23. Januar 2018)
  7. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 984 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 697 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).