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Echo (Film)

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Film
Titel Echo
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 98 Minuten
Stab
Regie Mareike Wegener
Drehbuch Mareike Wegener
Produktion Hannes Lang, Mareike Wegener
Musik Thom Kubli
Kamera Sabine Panossian
Schnitt Mareike Wegener
Besetzung

Echo ist ein deutscher Spielfilm unter der Regie von Mareike Wegener aus dem Jahr 2022. Der Film feierte am 14. Februar 2022 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Perspektive Deutsches Kino.

Die Polizistin Saskia Harder soll nach ihrem traumatischen Einsatz als Polizeiausbilderin in Afghanistan, wo sie ein Bombenattentat überlebt hat, zur Wiedereingliederung nun ihren ersten Fall übernehmen. Dabei geht es um die Klärung der Identität einer Mädchenleiche im Moor des fiktiven Orts Friedland. Zur selben Zeit stößt man im beschaulichen Dorf im Graben des örtlichen Wasserschlosses auf einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg. Eine weitere Explosion kündigt sich an, und die Friedländer haben nun andere Sorgen als Harders Ermittlungen.

Die brutale Geschichte Friedlands dringt wie ein Echo in die Gegenwart ein und führt zu einer Konfrontation der Polizistin mit einer eigenen Schuld aus der Vergangenheit. Das moderne Märchen verbildlicht die Redensart Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus in der griechischen Nymphe Echo und thematisiert Erinnerung und Trauma.[1][2][3]

Regie führte Mareike Wegener, die auch für Drehbuch und Schnitt verantwortlich war. Echo ist Wegeners erster Spielfilm. Die Kameraführung lag in den Händen von Sabine Panossian. Die Musik komponierte Thom Kubli und wurde von der WDR Big Band eingespielt.

In wichtigen Rollen sind Valery Tscheplanowa (Saskia Harder, Kommissarin), Ursula Werner (Edith Telaar, Moormeisterin) und Andreas Döhler (Alfons Tenhagen) zu sehen.

Produktion und Förderungen

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Die Dreharbeiten fanden im Februar und März 2021 in Köln und Umgebung statt.[3] Produziert wurde der Film von Hannes Lang und Mareike Wegener im Rahmen ihrer gemeinsamen Produktionskooperative PETROLIO. Der Film entstand in Koproduktion mit dem Westdeutschen Rundfunk Köln. Förderer waren das Kuratorium junger deutscher Film, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Deutsche Filmförderfonds (DFFF) und die Film- und Medienstiftung NRW.[3]

Dreharbeiten und Veröffentlichung

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Der Film feierte am 14. Februar 2022 auf der Berlinale seine Weltpremiere in der Sektion Perspektive Deutsches Kino.[1] Der Verleih liegt in den Händen der Grandfilm GmbH. Der Kinostart in Deutschland war am 24. November 2022.[4]

Das Gemälde Les Oréades des Malers William-Adolphe Bouguereau findet sich nicht nur auf dem deutschen Filmplakat wieder, sondern hängt auch im Kuriositätenkabinett des Schlosses im Film. Das Gemälde zeigt zahlreiche nackte Nymphen, die gen Himmel aufsteigen, und verweist auf die Echo (Mythologie), in der die griechische Göttin Hera die Nymphe Echo ihrer Sprache beraubt und ihr nur die Fähigkeit lässt, die letzten an sie gerichteten Worte zu wiederholen.

„Mal ein ganz anderer Provinz-Krimi – außergewöhnlich, anregend und lakonisch-lustig! „Echo“ schlägt gänzlich unverkrampft einen sehr großen historischen Bogen und gehört damit zu den Entdeckungen der Sektion Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale 2022.“

Tobias Mayer: Filmstarts, Februar 2022[5]

„In ihrem Spielfilmdebüt untergräbt Mareike Wegener schwarzhumorig der Deutschen liebstes Genre: den Provinzkrimi. (...) In streng komponierten Bildern, in denen sich zwar einzelne Personen bewegen, die Kulisse aber stets statisch bleibt, erzählt Wegener von Traumata und Vergangenheitsbewältigung, zieht subtil Verbindungen vom Zweiten Weltkrieg zu kriegerischen Einsätzen in Afghanistan. Dabei verwebt sie geschickt und im lakonisch-satirischen Ton Motive der deutschen Geschichte und Kultur und flicht mit der titelgebenden Bergnymphe Echo auch noch die griechische Mythologie ein.“

Britta Schmeis: epd Film[6]

„„Echo“ ist kein angestrengter Film. In präzise komponierten Bildern, die im Normalformat 4:3 gefilmt sind, in dem früher jeder TV-Krimi gefilmt war, spielt Mareike Wegener mit Motiven des liebsten deutschen Genres. Doch im Gegensatz zum Standard-Tatort steht hier nicht die Lösung eines Falles im Mittelpunkt: Immer mehr gerät die Frage, wer die Moorleiche denn nun ist, in den Hintergrund, wird „Echo“ zu einem ironischen Porträt deutscher Befindlichkeiten.“

Michael Meyns: Programmkino.de[7]

„Skurrilität ist in „Echo“ aber nicht Selbstzweck, sondern bestimmt den Erzählton dieses leicht anarchischen Werks, das die Balance zwischen lakonischem Humor und ernsten Themen halten kann. (...) Diese konsequente und für deutsche Verhältnisse erstaunlich leichtfüßige Komödie reflektiert darüber, dass sich angestaute Gefühle wie Schuld und Angst nicht ewig vertuschen lassen, und schafft eine Brücke zwischen Krieg und Frieden, Vergangenheit und Gegenwart.“

Kira Taszman: Filmdienst[8]

„Einer der bemerkenswertesten Filme in der diesjährigen Perspektive.“

Michael Meyns: taz, Die Tageszeitung[9]

Auszeichnungen und Nominierungen

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Internationale Filmfestspiele Berlin 2022

  • Nominierung für den GWFF Preis Bester Erstlingsfilm[10]

Einzelnachweise

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  1. a b Perspektive Deutsches Kino 2022: Echo der Vergangenheit. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  2. „Echo“. In: Film und Medien Stiftung NRW. Abgerufen am 27. Januar 2022.
  3. a b c Echo bei crew united, abgerufen am 27. Januar 2022.
  4. Kinostarts Deutschland in: insidekino.com, abgerufen am 16. April 2022.
  5. Echo in: Filmstarts, 2022, abgerufen am 10. Januar 2023
  6. Kritik zu Echo in: epd Film, 2022, abgerufen am 10. Januar 2023
  7. Echo. FIlmkritik in: Programmkino.de, Kinomagazin, 2022, abgerufen am 10. Januar 2023
  8. Kira Taszman: Echo. Kritik. In: Filmdienst. Abgerufen am 10. Januar 2023.
  9. Jubiläum von Berlinale-Sektion: Moorleiche in der Provinz in: taz, 10. Februar 2022, abgerufen am 10. Januar 2023
  10. Jury GWFF Preis Bester Erstlingsfilm 2022. Abgerufen am 26. Januar 2022.