Dudeștii Vechi

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Dudeștii Vechi
Altbeschenowa
Óbesenyő
Stár Bišnov
Dudeștii Vechi (Rumänien)
Dudeștii Vechi (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 46° 3′ N, 20° 29′ OKoordinaten: 46° 2′ 31″ N, 20° 28′ 35″ O
Zeitzone: OEZ (UTC 2)
Höhe: 85 m
Fläche: 95,64 km²
Einwohner: 3.827 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 40 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307150
Telefonvorwahl: ( 40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Dudeștii Vechi, Cheglevici, Colonia Bulgară
Bürgermeister : Bono Cucalan (PNL)
Postanschrift: Loc. Dudeștii Vechi, nr. 255
jud. Timiș, RO–307150
Website:
Lage von Dudeștii Vechi im Kreis Timiș
Dudeștii Vechi auf der Josephinischen Landaufnahme (1769–1772)

Dudeștii Vechi (veraltet Beșenova Veche, Beșenova-Mare, Bejenari; deutsch Altbeschenowa, bulgarisch Стар Бешенов Star Beschenow, Banater bulgarisch Stár Bišnov, ungarisch Óbesenyő, Nagybesenyő oder Bottalütőbesenyő) ist eine Gemeinde im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens. Der Ort ist überwiegend mit Banater Bulgaren oder Palćene bevölkert; einer regionalen bulgarischen Minderheit mit vorwiegend römisch-katholischem Glauben. Sie sind Nachkommen der sich um 1738 hier niedergelassenen Paulikianer und stammen ursprünglich aus dem Norden Bulgariens. Eine Schätzung von 2007 bezifferte die Gesamtbevölkerung des Ortes mit 4.411.

Beba Veche Kiszombor Cenad
Banatsko Aranđelovo Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sânnicolau Mare
Valcani Teremia Mare Tomnatic

Die Gemeinde ist offiziell zweisprachig. Rumänisch und Banater Bulgarisch sind die Arbeitssprachen sowohl für die öffentliche Beschilderung, als auch in der Administration und Justiz.

Dudeștii Vechi besteht aus drei Dörfern: Cheglevici, Colonia Bulgară und Dudeștii Vechi.

Colonia Bulgară (Banat-bulgarisch Telepa, deutsch Bulgarische Kolonie, ungarisch Bolgartelep) wurde 1846 von römisch-katholischen bulgarischen Siedlern gegründet. 1910 bestand die Bevölkerung hier aus 714 Bulgaren. Bis 1930 stieg sie auf 830, allerdings mit nur 353 Bulgaren sowie 338 Ungarn, 123 Deutschen, 13 Rumänen and 3 Roma. In der Volkszählung von 1940 erkannte das Ion-Antonescu-Regime Bulgaren nicht als gesonderte Ethnie an; so bestand die Bevölkerung von 729 aus 295 Ungarn, 107 Deutschen, 13 Rumänen und 314 Anderen.

Nach dem Österreichisch-Ungarischen Ausgleich (1867) wurde das Banat dem Königreich Ungarn innerhalb der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn angegliedert.

Der Vertrag von Trianon am 4. Juni 1920 hatte die Dreiteilung des Banats zur Folge, wodurch Dudeștii Vechi an das Königreich Rumänien fiel.

Infolge des Waffen-SS Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Dafür mussten die Deutschen aus Rumänien nach dem Seitenwechsel Rumäniens am 23. August 1944 büßen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion statt.

Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die entschädigungslose Enteignung der deutschen Bauern, als ehemalige Angehörige der Deutschen Volksgruppe in Rumänien, vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage. Gleichzeitig wurden auch die Häuser der Deutschen entschädigungslos enteignet. Boden und Bauernhäuser wurden an Kleinbauern, Landarbeiter und Kolonisten aus anderen Landesteilen verteilt.

Durch das Nationalisierungsgesetz vom 11. Juni 1948, das die Verstaatlichung aller Industrie- und Handelsbetriebe, Banken und Versicherungen vorsah, fand die Enteignung aller Wirtschaftsbetriebe statt. Anfang der 1950er Jahre wurde die Kollektivierung der Landwirtschaft vollzogen.

Da die Bevölkerung entlang der rumänisch-jugoslawischen Grenze von der rumänischen Staatsführung nach dem Zerwürfnis Stalins mit Tito und dessen Ausschluss aus dem Kominform-Bündnis als Sicherheitsrisiko eingestuft wurde, erfolgte am 18. Juni 1951 die Deportation „von politisch unzuverlässlichen Elementen“ in die Bărăgan-Steppe unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Die rumänische Führung bezweckte zugleich den einsetzenden Widerstand gegen die bevorstehende Kollektivierung der Landwirtschaft zu brechen. Als die Bărăganverschleppten 1956 heimkehrten, erhielten sie die 1945 enteigneten Häuser und Höfe zurückerstattet. Der Feldbesitz wurde jedoch kollektiviert.

Kultur und Religion

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Die Schule in Dudeștii Vechi wurde 1745 durch die bulgarischen Siedler mit Hilfe der römisch-katholischen Kirche erbaut. Es ist die älteste Schule der bulgarischen Diaspora und die einzige Schule in Rumänien, in der wahlweise alle Klassen auf Bulgarisch unterrichtet werden. Die Mehrheit der Einwohner gehört heute noch der römisch-katholischen Konfession an. Römisch-katholische Kirchen bestehen in den Ortsteilen Colonia Bulgară und Dudeștii Vechi.

Bevölkerungsentwicklung

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Volkszählung[3] Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Banater Bulgaren Deutsche Magyaren Roma Serben Juden Slowaken Andere
1880 11.690 2754 unbekannt 1295 1101 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 6366
1910 12.638 3121 unbekannt 1403 2152 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 5962
1941 11.334 2661 unbekannt 1206 1187 unbekannt unbekannt unbekannt unbekannt 6280
1948 11.620 2754 5771 1327 1415 232 53 34 20
1956 9653 2340 5610 478 995 210 6 5 7
1977 8030 2221 4669 319 694 109 6 2 5 9
1992 6409 1996 3633 57 379 305 11 1 9 17
2002[4] 5807 2368 2987 44 330 62 16
2011[5] 4203 1103 2439 27 159 222 6 6 241
2021[1] 3827 1506 1631 23 128 236 6 7 290
  • Crețan, Remus, Dicționar toponimic și geografico-istoric al localităților din județul Timiș, Editura Universității de Vest, Timișoara, 2006, ISBN 973-7608-65-8.
  • Ana Ronkov, Ioan Sârbu, Ioan Vasilcin, Monografia localității Dudeștii Vechi, jud. Timiș, Editura Mirton, Timișoara, 2006, ISBN 973-661-997-4.
Commons: Dudeștii Vechi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 20. April 2021 (rumänisch).
  3. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).
  4. Daten zur Volkszählung 2002
  5. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).