Diskussion:Robin George Collingwood

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die Analytische Philosophie entstand parallel zur Lebenszeit Collingwoods. Die hegemoniale Stellung des analyt. Philosophierens ergab sich später, das ist also ziemlich abstruss: "Die beinahe 80jährige Vorherrschaft der Analytischen Philosophie begann sich in England zur Zeit von Collingwoods Ausbildung an der Universität von innen und außen her aufzulösen." vermutlich ist statt analyt. Philosophie der Idealismus/Hegelianismus gemeint... (nicht signierter Beitrag von 77.184.9.116 (Diskussion) 13:21, 1. Aug. 2010 (CEST)) Beantworten

sehr schön geworden die seite :)

Literaturbelege

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Ja, die Seite ist gut geworden. Nur bin ich der Meinung, dass vieles von dem, was im Artikel steht, geradezu wortwörtlich aus dem Nachwort von Axel Honneth zur deutschen Ausgabe von "Idee der Natur" stammt. Das wäre weiter nicht schlimm, ist das Nachwort von Honneth doch gut geschrieben. Aber dementsprechend müsste das Nachwort wenigstens in der Literatur angegeben werden...

Dieser Artikel ist, wie bereits bemerkt, eine im Text unausgewiesene Übernahme von Honneths Nachwort. Dann sollte man aber bitteschön auch richtig abschreiben. Das hier ist zum Beispiel reiner Unsinn: Die beinahe 80jährige Vorherrschaft der Analytischen Philosophie begann sich in England zur Zeit von Collingwoods Ausbildung an der Universität von innen und außen her aufzulösen. -- Peter Hammer 01:34, 27. Jan. 2011 (CET)

Demian-Vergleich

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Der Verweis auf eine Romanfigur Hesses im Abschnitt "Leben, Lehrer, Leidenschaft" erscheint etwas unangebracht. (nicht signierter Beitrag von 91.44.150.97 (Diskussion) 21:45, 25. Okt. 2011 (CEST)) Beantworten

Überarbeitungsbedarf

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Der Artikel erfüllt stellenweise nicht die Ansprüche eines neutralen enzyklopädischen Artikels. Als stärkstes Beispiel wäre da der Demianvergleich zu nennen. Andere Beispiele:

"Letzterer erläuterte ihm das hegelianische System näher. Dieses besagt, dass jede Form von Wissen mit einer spezifischen Art von begrifflicher Aktivität bzw. einer Idee verknüpft sei."

Das ist äußerst ungenau und impliziert, dass das hegelianische System, das sicher eines der komplexesten philosophischen Denkgebäude darstellt, sich auf eine schwammige Aussage reduzieren lässt.

"Collingwood hielt Croces Geschichtsphilosophie für die ideale Verkörperung eines uns angemessenen Bildes der Geschichte."

"Uns"? Unenzyklopädisch.

"Die „wissenschaftliche“ Methode der Naturwissenschaft (Beobachtung/Experiment, Urteil, Induktionsverfahren etc.) ist eine Tradition des frühen 17. Jahrhunderts."

Die Anführungszeichen sind irreführend und unsinnig.

"Der Historiker will aber auch herausfinden, warum etwas passiert ist. Dazu muss er die Intention oder den Beweggrund, das Motiv der handelnden Akteure in der Vergangenheit nochmals durchdenken. Dies geschieht durch Reenactment."

Der Verweis auf den Reenactment-Artikel ist ebenfalls irreführend, da Collingwood hier nicht die physische Neuinszenierung vergangener Ereignisse sondern bloß ein Neudurchdenken meint.

"Sie [die analytische Philosophie] beanspruchte, die Logik der Sprache zu durchschauen. Dies tat sie, indem sie die Probleme der Sprache auf Probleme der Syntax reduzierte. Auf diese Art und Weise wurde(n) die Struktur(en) der Sprache untersucht. Vertreter des Strukturalismus und des Poststrukturalismus behaupteten, so Probleme in Epistemologie, Metaphysik und, vielleicht, sogar Ethik zu lösen. Collingwood missfiel die Tendenz dieser semantischen Perspektive."

Erstens haben Strukturalismus und vor allem Poststrukturalismus wenig mit analytischer Philosophie am Hut. Zweitens stammen beide Richtungen, wenn man von einigen Vorreitern des Strukturalismus absieht, aus einer völlig anderen Epoche, die Collingwood überhaupt nicht erlebt hat. Hier wird der Eindruck erweckt, dass Collingwood zu einer philosophischen Strömung Stellung nahm, die Ende der 60er Jahre entstand, was natürlich völlig absurd ist.

"Die Technik des realistischen Kritizismus war insofern zersetzend, dass sie alle positiven Lehren über Bord warf und sich daraufhin jedes Mal beglückwünschte, einen weiteren Schurken losgeworden zu sein."

Wertend, unenzyklopädisch.

Zum Inhalt an sich kann ich wenig sagen, da ich mit dem Werk von Collingwood nicht sonderlich gut vertraut bin, das sollte vielleicht mal jemand überprüfen, der Ahnung von der Sache hat. Prinzipiell ist so ein ausführlicher Artikel ja begrüßenswert. --77.177.101.156 00:28, 1. Feb. 2013 (CET)Beantworten

Abschnitt "Gegen die Analytische Tradition" nicht akzeptabel und daher hierher verschoben

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Der von mir auskommentierte Abschnitt lässt mich wirklich ratlos zurück. Schon die Eingangsbehauptung einer "80-jährigen Vorherrschaft der Analytischen Philosophie zur Zeit von Collingwoods Ausbildung " ist vollkommen bizarr, genauso Collingwoods angebliche Ablehnung der "semantischen Perspektive" von Poststrukuralismus & co oder der angebliche Realismus der frühen analytischen Philosophie. Da geht historisch dermaßen viel durcheinander, so kann das einfach nicht im Artikel stehen bleiben. Grüße --David Ludwig (Diskussion) 05:01, 2. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Gegen die Analytische Tradition

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Die beinahe 80-jährige Vorherrschaft der Analytischen Philosophie begann sich in England zur Zeit von Collingwoods Ausbildung an der Universität von innen und außen her aufzulösen. Wie in den USA erfolgte eine Rückbesinnung auf das, was vor ihr aktuell gewesen war. Während es in den Vereinigten Staaten der klassische Pragmatismus von Peirce, James und Dewey war, wirkte im Vereinigten Königreich der Neohegelianismus und eben die Philosophie Robin G. Collingwoods, der die Tradition von Hegel, Dilthey und Croce mobilisierte.

Die „philosophischen Kleinmeister“ (der Titel des dritten Kapitels seiner Autobiographie lautet „minute philosophers“) beschäftigten sich hauptsächlich mit Sprachanalyse und Metaethik. Als Kritiker des herrschenden Zeitgeistes wandte R.G.C. sich vehement gegen das „realistische“ Dogma, dass die Moralphilosophie die Moral nur theoretisch behandle, ohne sie dadurch im geringsten zu beeinflussen. Dies entsprach der Grundannahme des „Realismus“, dass das Erkennen das Erkannte nicht verändert.

Die Tradition der analytischen Sprachphilosophie (Werke von Frege, Russell und dem frühen Wittgenstein) bestand darin, Entsprechungen von Sprache und Welt aufzuzeigen. Die zu Grunde liegende Annahme – in der Terminologie Collingwoods deren „absolute Präsupposition“ – war, dass die Sprache die Welt widerspiegelt, weil zwischen dem Satz und dem vom Satz beschriebenen Bild eine Ähnlichkeit besteht. Sie beanspruchte, die Logik der Sprache zu durchschauen. Dies tat sie, indem sie die Probleme der Sprache auf Probleme der Syntax reduzierte. Auf diese Art und Weise wurde(n) die Struktur(en) der Sprache untersucht. Vertreter des Strukturalismus und des Poststrukturalismus behaupteten, so Probleme in Epistemologie, Metaphysik und, vielleicht, sogar Ethik zu lösen.

Collingwood missfiel die Tendenz dieser semantischen Perspektive. Er warf der britischen Philosophie Geschichtsvergessenheit und Verlust aller praktischen Orientierung vor und meinte, die Fehler dieser Lehre seien auf die frühe Verbindung von Logik und Grammatik zurückzuführen: Sagt ein Metaphysiker, dass es Eines und Vieles gibt, dann sind diese Aussagen Antworten auf zwei verschiedene Fragen. Der „Realist“ nimmt die Aussagen als widersprüchlich an, weil er meint, es handelt sich um zwei Antworten auf dieselbe Frage. Die angewandte Methode dabei ist, die Behauptung in verschiedene Aussagen zu zerlegen und dann nach den Regeln der Aussagenlogik Widersprüche zwischen ihnen aufzudecken.

Die Technik des realistischen Kritizismus war insofern zersetzend, dass sie alle positiven Lehren über Bord warf und sich daraufhin jedes Mal beglückwünschte, einen weiteren Schurken losgeworden zu sein. Die Logiker verwarfen auf diese Weise jeglichen Anspruch auf eine normative Ethik, Erkenntnistheorie und schließlich auch auf politische Theorie, da sie den Begriff eines „Gemeinwohls“ ablehnten.

Collingwood betrachtete den „Realismus“ der analytischen Bewegung dementsprechend als eine Mischung aus praktischer Bedeutungslosigkeit und theoretischer Gedankenarmut und formte an dieser Kritik die tragenden Einsichten seiner eigenen Lehre. In seiner Autobiografie (Denken, 1955, S. 46) behauptet Collingwood, dass Alexanders Essence of Realism sowie Space, Time and Deity auf von Kant und Hegel entliehenen Ideen, d. h. aus nicht-„realistischem“ Material erbaut sei; Whiteheads Kosmologie in Prozess und Realität sei auf anti-„realistischem“ Prinzip errichtet.

Die Ausübung der Philosophie wurde als Vorrecht der Berufsphilosophen angesehen, als Gesellschaftsspiel ohne praktischen Nutzen. Es wurde völlig ignoriert, wie das Bild der Welt von den Fragen abhängt, die wir uns (über sie) stellen. Sie glaubten an so etwas wie einen „logischen Geist“, den sie Gedankeneinheit (unit of thought) nannten. Dessen Körper sei die Feststellung (statement) bzw. in grammatikalischer Terminologie der Indikativsatz.

Sie übersahen nicht nur, dass es Sprachbildungen gibt, die nicht übersetzt werden können (z. B. griech. polis ≠ Staat, Trieren ≠ Dampfer, Dei ≠ „moralische Verpflichtung“), sondern sie übersahen auch gänzlich den Prozess der Gewordenheit der gegenwärtigen Überzeugungen von Individuen und Gruppen. Platons (Ideal-)Staat war keineswegs derselbe wie derjenige in Hobbes’ Leviathan. Einer war die polis, der andere der absolutistische Staat des 17. Jahrhunderts. Für die „Realisten“ aber handelte es sich bei beiden Schriften um „Staatstheorien“. Daher müssten sie vergleichbar sein, und eine wäre näher an der „Wahrheit“ als die andere. Für Collingwood aber war dies ein logisches Täuschungsmanöver, denn die ideale „Natur“ der beiden Staatengebilde war von Grund auf verschieden.