Diselenide
Diselenide sind kovalente chemische Verbindungen des Typs R–Se–Se–R′. Wenn die organischen Reste R und R′ gleich sind, handelt es sich um ein symmetrisches Diselenid. Sind die Reste R und R′ verschieden, ist das Diselenid unsymmetrisch. Auch ionische (meist anorganische) Verbindungen, die das Diselenid-Ion −Se-Se− enthalten, heißen Diselenide, stellen aber eine separate Stoffgruppe dar. Beide Stoffgruppen können als Derivate des instabilen Diselans H2Se2 aufgefasst werden. Diselenide sind die Selenanaloga der Disulfide.
Synthese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Symmetrische organische Diselenide können hergestellt werden durch direkte Einführung der Diselen-Gruppe in organische Moleküle oder durch Oxidation von Selenolen. Die Autoxidation von Selenolen an der Luft liefert Diselenide:[1]
Reaktionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Reduktion organischer Diselenide entstehen Selenole.[2] Als Reduktionsmittel wird dabei häufig Natrium eingesetzt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinrich Rheinboldt in Houben-Weyl Methoden der Organischen Chemie, herausgegeben von Eugen Müller, Otto Bayer, Hans Meerwein und Karl Ziegler, Band 9, Schwefel-, Selen und Tellur-Verbindungen, Thieme Verlag, Stuttgart, 1955, dort Seiten 1086–1105.
- ↑ Heinrich Rheinboldt in Houben-Weyl Methoden der Organischen Chemie, herausgegeben von Eugen Müller, Otto Bayer, Hans Meerwein und Karl Ziegler, Band 9, Schwefel-, Selen und Tellur-Verbindungen, Thieme Verlag, Stuttgart, 1955, dort Seiten 955 und 961.