Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1939

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11. Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1939
Sieger Ernst Rudolph, sein erster von sieben Titeln.
Turnierdaten
Turnierart: Deutsches Reich NSDeutsche MeisterschaftDeutsches Reich NS
Turnierformat: Round Robin
Ausrichter: DABV
Turnierdetails
Austragungsort: ,
Berlin Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Eröffnung: 19. März 1939
Endspiel: 23. März 1939
Teilnehmer: 10
Titelverteidiger: August Tiedtke
Sieger: Ernst Rudolph
2. Finalist: Willy Pesch
3. Platz: Georg Berrisch
Preisgeld: Amateurturnier
Rekorde
Bester GD: 0,682 Willy Pesch
Bester ED: 0,909 Willy Pesch
Höchstserie (HS): 00080Willy Pesch
00000Georg Berrisch
Spielstätte auf der Karte
1938 1940
Veranstaltungsort: Berlin

Die Deutsche Dreiband-Meisterschaft 1939 (DDM) war die zehnte Ausgabe dieser Turnierserie und fand vom 19. bis 23. März in Berlin statt.

Die Teilnehmerzahl stieg zum ersten Mal auf zehn Spieler. Es war die letzte Meisterschaft vor Kriegsbeginn. Aufgrund der Annektierung Österreichs konnte Franz Engl aus Wien an dem Turnier teilnehmen. Die nationalsozialistische Sportpolitik hatte weitere Auswirkungen. So konnte der beste Deutsche Dreibandspieler, August Tiedtke, nicht starten weil er am 8. Februar 1939 für zwei Jahre „wegen seines eines Deutschen Amateurs unwürdigen und die Belange des Verbandesschädigenden Verhaltens in Buenos Aires … und wegen grober Verstöße gegen die Sport- und Verbandsdisziplin“ vom DABV gesperrt wurde. Veranlasst wurde dies vom Reichssportführer Hans von Tschammer und Osten (Näheres dazu siehe Artikel A. Tiedtke)[1][2]

Ernst Rudolph, Vater von Christian Rudolph, nahm zum ersten Mal teil und war gleich erfolgreich. Jedoch musste er bis 1955 warten, um erneut oben auf dem Siegertreppchen stehen zu können, da Tiedtke in den Folgejahren zu überlegen war. Unshelm hatte diesmal nicht das Glück des besseren Generaldurchschnitts (GD) wie 1935 und 1938 und erreichte trotz Punktegleichstand diesmal nur den vierten Platz. Auch er musste sich in den Folgejahren Tiedtkes Spielstärke beugen, konnte ihn aber 1941 noch einmal schlagen und den Sieg erringen. Stärkster Spieler war jedoch der Zweitplatzierte Willy Pesch. Er konnte alle drei Turnierrekorde für sich verbuchen, wenngleich er sich den Rekord der Höchstserie (HS) von acht Punkten mit Georg Berrisch teilen musste. Auch zum ersten Mal nahm Albin Lischke (* 19. Januar 1890) aus Berlin teil. Lischke verunglückte am 29. Oktober 1939 tödlich.

Es wurde in zwei Gruppen zu je fünf Spielern „Jeder gegen Jeden“ (Round Robin) bis 50 Punkte mit Nachstoß gespielt. Acht Spieler kamen in die Finalrunde, ebenfalls im Round-Robin-Modus. Die in der Vorrunde gespielten Ergebnisse wurden in die Endrunde übernommen, wobei die Partien gegen die ausgeschiedenen Spieler nicht für das Endklassement zählten.

Gruppe A[3][2]
Platz Name MP Pkt. Aufn. GD BED HS
1 Willy Pesch (Köln) 6:2 197 306 0,643 0,793 8
2 Georg Berrisch (Essen) 6:2 198 326 0,607 0,793 8
3 Franz Hahn (Düsseldorf) 4:4 176 389 0,452 0,588 4
4 Fritz Rautenbach (W.-Elberfeld) 2:6 169 370 0,456 0,505 6
5 Albin Lischke (Berlin) 2:6 155 371 0,417 0,431 5
Gruppe B[3][2]
Platz Name MP Pkt. Aufn. GD BED HS
1 Ernst Rudolph (Essen) 8:0 200 318 0,628 0,862 5
2 Otto Unshelm (Magdeburg) 4:4 179 346 0,517 0,588 4
3 Franz Engl (Wien) 4:4 188 366 0,513 0,595 6
4 Wilhelm Hinsch (Dresden) 2:6 169 327 0,516 0,568 6
5 Gerd Thielens (Gelsenkirchen) 2:6 176 369 0,476 0,561 7
Spiele der Endrunde[3][2]
Platz Name MP Pkt. Aufn. GD BED HS
1 Willy Pesch (Köln) 6:2 199 264 0,753 0,909 7
2 Otto Unshelm (Magdeburg) 6:2 197 361 0,545 0,625 4
3 Ernst Rudolph (Essen) 6:2 191 350 0,545 0,657 6
4 Georg Berrisch (Essen) 4:4 188 332 0,566 0,617 4
5 Franz Engl (Wien) 4:4 165 337 0,489 0,649 4
6 Fritz Rautenbach (W.-Elberfeld) 4:4 184 435 0,422 0,450 4
7 Franz Hahn (Düsseldorf) 2:6 164 393 0,417 0,467 5
8 Wilhelm Hinsch (Dresden) 0:8 153 366 0,418 - 4

Abschlusstabelle

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Legende
MP Match Points (Sieger = 2; Unentschieden = 1; Verlierer = 0)
Pkte. Erzielte Karambolagen
Aufn. Benötigte Versuche
GD Generaldurchschnitt
BED Bester Einzeldurchschnitt eines Spielers
HS Höchstserie
Bester GD des Turniers
Bester ED des Turniers
Beste HS des Turniers
1. Platz (Gold)
2. Platz (Silber)
3. Platz (Bronze)
Endklassement[3][2]
Platz Name MP Pkt. Aufn. GD BED HS
1 Ernst Rudolph (Essen) 12:2 341 579 0,588 0,862 6
2 Willy Pesch (Köln) 10:4 346 507 0,682 0,909 8
3 Georg Berrisch (Essen) 8:6 386 565 0,863 0,793 8
4 Otto Unshelm (Magdeburg) 8:6 326 604 0,539 0,625 4
5 Franz Engl (Wien) 8:6 305 614 0,496 0,649 5
6 Franz Hahn (Düsseldorf) 6:8 293 656 0,446 0,588 5
7 Fritz Rautenbach (W.-Elberfeld) 4:10 303 706 0,429 0,450 6
8 Wilhelm Hinsch (Dresden) 0:14 272 605 0,449 6
9 Gerd Thielens (Gelsenkirchen) 2:6 176 369 0,476 0,561 7
10 Albin Lischke (Berlin) 2:6 155 371 0,417 0,431 5
Turnierdurchschnitt: 0,514

Einzelnachweise

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  1. Unpolitisch: Der Billardspieler August Tiedtke. Auszug aus: Sabine Gerasch: Geschichte vom Band. 1. Auflage. de Gruyter, 1997, ISBN 3-11-015274-6, S. 154–162.
  2. a b c d e Dieter Haase, Heinrich Weingartner: Enzyklopädie des Billardsports. 1. Auflage. Band 2. Verlag Heinrich Weingartner, Wien 2009, ISBN 978-3-200-01489-3, S. 932.
  3. a b c d Robert Court: Deutsche Billard-Zeitung. Hrsg.: DABV. Band 19, Nr. 4. Wuppertal April 1939, S. 56–57.