Europäisches Ranglistenturnier (Tischtennis)

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Das Europäische Ranglistenturnier im Tischtennis wird von der Europäischen TT-Union ETTU seit 1971 jährlich veranstaltet.

Seit 1971 wurden Damen- und Herrenwettbewerbe durchgeführt. Die jeweils zwölf Teilnehmer (1971 waren es nur sechs Damen) wurden von den nationalen Verbänden gemäß der Europarangliste nominiert. Sie spielen im Modus „Jeder gegen jeden“. Es stand ein Preisgeld zur Verfügung, das 1976 von 10.000 DM auf 12.000 DM erhöht wurde.[1] 1984 beschloss die ETTU-Generalversammlung in Moskau, diesen Wettbewerb auch für Junioren zu veranstalten.[2] Er wurde 1985 erstmals durchgeführt.

1990 wurde das Spielsystem geändert. Die Spieler starteten nun in zwei Vorgruppen im Modus „Jeder gegen Jeden“. Jeweils die beiden Erstplatzierten kämpften um Platz 1 bis 4: Im Halbfinale traten die beiden Ersten gegen den Zweiten der anderen Gruppe an. Die Sieger dieser Begegnungen bestritten das Endspiel, die Verlierer spielten um Platz 3 und 4.[3]

Ab 2001 bildete man vier Dreiergruppen. Die Gruppensieger spielten im Halbfinale um den Einzug ins Endspiel. Seit 2002 traten die Teilnehmer in vier Dreiergruppen jeder gegen jeden an. Der letzte einer Gruppe schied aus, die acht Verbliebenen spielten im K.o.-System weiter.

Automatisch startberechtigt waren die 11 Erstplatzierten der ETTU-Rangliste. Platz 12 wurde der Gastgebernation zugeteilt, sofern kein Aktiver dieser Nation automatisch qualifiziert war und sofern der Spieler unter den 40 besten der ETTU-Rangliste geführt wurde.[4]

Im Februar 2013 beschloss die ETTU, den Wettbewerb nicht mehr durchzuführen, weil sich – insbesondere wegen zu hoher Kosten – keine Ausrichter mehr fanden.[5] Auch das als kostengünstigere Nachfolgeveranstaltung geplante Top Europe fand 2013 keinen Ausrichter.[6] Dafür wurde im Februar 2014 in Lausanne das Nachfolgeturnier DHS Europe Cup ausgetragen.[7][8]

Seit dem Jahr 2015 existiert eine modifizierte Version des Europe TOP-12, das Europe TOP-16.[9] Hier gehen jeweils 32 Spieler an den Start, pro Nation und Geschlecht maximal vier Athleten.[10]

Sieger des Europe TOP-12

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Jahr Spielort Herren Damen
1971 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Zadar Ungarn István Jónyer Ungarn Beatrix Kisházi
1972 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Zagreb Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Antun Stipančić Ungarn Beatrix Kisházi
1973 Deutschland BR Böblingen SchwedenSchweden Stellan Bengtsson Ungarn Beatrix Kisházi
1974 SchwedenSchweden Trollhättan Ungarn István Jónyer Sowjetunion Soja Rudnowa
1975 OsterreichÖsterreich Wien SchwedenSchweden Kjell Johansson SchwedenSchweden Ann-Christin Hellman
1976 Deutschland BR Lübeck Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Dragutin Šurbek SchwedenSchweden Ann-Christin Hellman
1977 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Sarajevo Tschechoslowakei Milan Orlowski Ungarn Beatrix Kisházi
1978 Tschechoslowakei Prag Ungarn Gábor Gergely Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jill Hammersley
1979 SchwedenSchweden Kristianstad Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Dragutin Šurbek Ungarn Gabriella Szabó
1980 Deutschland BR München SchwedenSchweden Stellan Bengtsson Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jill Hammersley
1981[11] Ungarn Miskolc Ungarn Tibor Klampár Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Jill Hammersley
1982 FrankreichFrankreich Nantes SchwedenSchweden Mikael Appelgren NiederlandeNiederlande Bettine Vriesekoop
1983 EnglandEngland Cleveland Tschechoslowakei Milan Orlowski Rumänien Olga Nemes
1984 Tschechoslowakei Bratislava SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Tschechoslowakei Marie Hrachová
1985 SpanienSpanien Barcelona Polen Andrzej Grubba NiederlandeNiederlande Bettine Vriesekoop
1986 SchwedenSchweden Södertälje SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Sowjetunion Fliura Bulatowa
1987 Schweiz Basel EnglandEngland Desmond Douglas Ungarn Csilla Bátorfi
1988 Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Ljubljana SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Sowjetunion Fliura Bulatowa
1989 Belgien Charleroi SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Deutschland BR Olga Nemes
1990[12] Deutschland BR Hannover SchwedenSchweden Mikael Appelgren Ungarn Gabriella Wirth
1991[13] NiederlandeNiederlande ’s-Hertogenbosch SchwedenSchweden Erik Lindh NiederlandeNiederlande Mirjam Hooman
1992 OsterreichÖsterreich Wien SchwedenSchweden Jörgen Persson Ungarn Csilla Bátorfi
1993[14] Danemark Kopenhagen SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Rumänien Emilia Ciosu
1994 ItalienItalien Arezzo Belgien Jean-Michel Saive Deutschland Jie Schöpp
1995 FrankreichFrankreich Dijon SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Rumänien Otilia Bădescu
1996[15] Belgien Charleroi SchwedenSchweden Jan-Ove Waldner Luxemburg Ni Xialian
1997[16] NiederlandeNiederlande Eindhoven FrankreichFrankreich Jean-Philippe Gatien Luxemburg Ni Xialian
1998 SchwedenSchweden Halmstad Belarus Wladimir Samsonow Luxemburg Ni Xialian
1999 Kroatien Split Belarus Wladimir Samsonow Deutschland Qianhong Gotsch
2000 ItalienItalien Alassio OsterreichÖsterreich Werner Schlager Deutschland Qianhong Gotsch
2001 OsterreichÖsterreich Wels Belarus Wladimir Samsonow Ungarn Csilla Bátorfi
2002[17] NiederlandeNiederlande Rotterdam Deutschland Timo Boll Kroatien Tamara Boroš
2003[18] Deutschland Saarbrücken Deutschland Timo Boll Deutschland Jie Schöpp
2004 Deutschland Frankfurt am Main Danemark Michael Maze Deutschland Nicole Struse
2005 FrankreichFrankreich Rennes RusslandRussland Alexei Smirnow OsterreichÖsterreich Liu Jia
2006 Danemark Kopenhagen Deutschland Timo Boll Kroatien Tamara Boroš
2007 ItalienItalien Arezzo Belarus Wladimir Samsonow NiederlandeNiederlande Li Jiao
2008 Deutschland Frankfurt am Main OsterreichÖsterreich Werner Schlager NiederlandeNiederlande Li Jiao
2009 Deutschland Düsseldorf Deutschland Timo Boll Polen Li Qian
2010 Deutschland Düsseldorf Deutschland Timo Boll NiederlandeNiederlande Li Jiao
2011 Belgien Lüttich Griechenland Kalinikos Kreanga NiederlandeNiederlande Li Jiao
2012 FrankreichFrankreich Villeurbanne Deutschland Dimitrij Ovtcharov Deutschland Wu Jiaduo
2013 ausgefallen

Sieger des DHS Europe Cup

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Jahr Spielort Herren Damen
2014 Schweiz Lausanne Portugal Marcos Freitas OsterreichÖsterreich Liu Jia

Bisherige Sieger des Europe TOP-16

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Jahr Spielort Herren Damen
2015[19] Aserbaidschan Baku Deutschland Dimitrij Ovtcharov OsterreichÖsterreich Liu Jia
2016 Portugal Gondomar Deutschland Dimitrij Ovtcharov SpanienSpanien Shen Yanfei
2017 FrankreichFrankreich Antibes Deutschland Dimitrij Ovtcharov NiederlandeNiederlande Li Jie
2018 Schweiz Montreux Deutschland Timo Boll Rumänien Bernadette Szőcs
2019 Schweiz Montreux Deutschland Dimitrij Ovtcharov Deutschland Petrissa Solja
2020 Schweiz Montreux Deutschland Timo Boll Deutschland Petrissa Solja
2021 Griechenland Thessaloniki Deutschland Patrick Franziska Deutschland Nina Mittelham
2022 Schweiz Montreux Slowenien Darko Jorgić Deutschland Han Ying
2023 Schweiz Montreux Slowenien Darko Jorgić Deutschland Han Ying
2024 Schweiz Montreux Slowenien Darko Jorgić FrankreichFrankreich Yuan Jia Nan

Europe TOP-12 für Behinderte

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Im November 1991 wurde erstmals ein Europe TOP-12 Turnier für Behinderte durchgeführt.[20] In Delden (Niederlande) gab es folgende Sieger:

Einzelnachweise

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  1. Zeitschrift DTS, 1976/23 Seite 4
  2. Zeitschrift DTS, 1984/5 Seite 20
  3. Zeitschrift DTS 1990/2 Seite 13
  4. Zeitschrift DTS, 1990/5 Seite 32
  5. Zeitschrift tischtennis, 2013/3 Seite 34–35
  6. ETTU sagt "Europe Top 12"-Nachfolgeturnier ab!, Meldung vom 6. Mai 2013 (abgerufen am 7. Mai 2013)
  7. Zeitschrift tischtennis, 2013/11 Seite 5
  8. Das DHS Swiss Table Tennis open mutiert zum DHS Europe Cup und wird die 12 besten europäischen Damen und Herren am Start sehen! (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive) (abgerufen am 9. November 2013)
  9. Europe Top 16: Sieben deutsche Asse kämpfen in Baku um Titel und Medaillen. tischtennis.de, 5. Februar 2015, abgerufen am 9. April 2018.
  10. Europe Top-16: Deutschland darf acht Spieler stellen! (abgerufen am 9. Februar 2015)
  11. Zeitschrift DTS, 1981/4 Seite 8–13 Seite 24
  12. Zeitschrift DTS, 1990/2 Seite 4–14
  13. Zeitschrift DTS, 1991/2 Seite 17–21
  14. Zeitschrift DTS, 1993/3 Seite 30–33
  15. Zeitschrift DTS, 1996/2 Seite 4–5
  16. Zeitschrift DTS, 1997/2 Seite 25 Seite 27–29
  17. Zeitschrift DTS, 2002/3 Seite 18 Seite 48–51
  18. Zeitschrift DTS, 2003/2 Seite 8–13 Seite 38
  19. Europe Top 16: Titel in Europa reichen Top-16-Gewinner Ovtcharov nicht. tischtennis.de, 8. Februar 2015, abgerufen am 9. April 2018.
  20. Zeitschrift DTS, 1992/1 Seite 47
  • Webseite der ETTU (abgerufen am 20. Februar 2016)
  • Zeitschrift DTS (Deutscher Tischtennis Sport) 1979/23 Seite 13
  • René Adler: Top ist das nicht, Zeitschrift tischtennis, 2013/3 Seite 34–35