Clemens Schick

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Clemens Schick (2010)

Clemens Schick (* 15. Februar 1972 in Tübingen[1]) ist ein deutscher Schauspieler.

Schick ist der Sohn eines Staatsanwalts.[2] Im Jahr 1992 legte er sein Abitur am Hölderlin-Gymnasium in Stuttgart ab und studierte danach zunächst an der Akademie für darstellende Kunst (AdK) in Ulm. Nach einem Jahr Schauspielstudium verließ er die Akademie und ging als 22-Jähriger acht Monate in ein Kloster der Gemeinschaft von Taizé. Danach studierte er von 1993 bis 1996 an der Berliner Schule für Schauspiel.[3] Dieses Studium finanzierte er mit Nebenjobs als Landschaftsgärtner, Türsteher und Kellner in Restaurants und Kneipen in Berlin-Mitte und Prenzlauer Berg.[4] 2001 stand Schick der US-Fotografin Nan Goldin in Paris Modell.[5]

Im Jahr 2014 outete sich Clemens Schick als homosexuell.[6][7] Er wohnt in Berlin-Kreuzberg.[8]

Schick erhielt Theaterengagements am Staatsschauspiel Dresden, am Schauspiel Frankfurt, dem Schauspielhaus Wien, den Sophiensaelen, auf Kampnagel, am Staatstheater Stuttgart, dem Schauspielhaus Zürich, dem Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, am Schauspielhaus Köln und an der Schaubühne Berlin, wo er den Orest in Hugo von Hofmannsthals Theaterstück Elektra[9] und den Werschinin in Drei Schwestern[10] spielte.

Von 2002 bis 2006 gehörte er zum Ensemble des Schauspielhauses Hannover, an dem er unter anderem in Johann Kresniks Regiearbeit Peer Gynt und vor allem in Die Katze auf dem heißen Blechdach unter der Regie von Christina Paulhofer zu sehen war.[11]

Film und Fernsehen

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Neben seinem Wirken am Theater arbeitet Schick für Film und Fernsehen. 1998 gab er als Rolf Buderus sein Kameradebüt in einer Episode der Fernsehserie Balko. 2001 war er in dem ZDF-Fernsehkrimi Ein starkes Team: Der schöne Tod als Sohn des von Paul Faßnacht dargestellten Bodybuilders Ralf Neutzner, dessen Nachfolge er antreten soll, zu sehen. Es folgten weitere Rollen in Krimiformaten, wie etwa Ein Fall für zwei, Tatort und Das Duo. In dem 21. James-Bond-Film Casino Royale spielte er 2006 den Handlanger Kratt des Filmbösewichts Le Chiffre (Mads Mikkelsen).[12]

Der Eröffnungsfilm der „Perspektive Deutsches Kino“ auf der Berlinale 2007 war Aufrecht Stehen von Hannah Schweier, in dem Schick die Hauptrolle des Joe spielt. Im Sommer 2007 war Schick außerdem bei den Salzburger Festspielen in Hofmannsthals Jedermann als Tod zu sehen, ebenso in der Spielsaison 2008. Ebenfalls 2008 spielte Schick an der Seite von Alexandra Neldel und Erhan Emre die Rolle des Detektivs Marco Lorenz in der Fernsehserie Unschuldig.

2011 drehte Schick an der Seite von Saralisa Volm den hauptsächlich über Crowdfunding finanzierten Erotikkurzfilm Hotel Desire.[13][14] 2013 spielte Schick in dem französischen Zweiteiler Le vol des cigognes, einer Adaption des gleichnamigen Romans von Jean-Christophe Grangé. Er übernahm die Rolle des Polizisten Hervé Dumaz, der im Film Französisch, Englisch und Deutsch spricht. Regie führte Jan Kounen, in weiteren Rollen waren Harry Treadaway, Perdita Weeks und Rutger Hauer zu sehen. Der Film wurde im Januar 2013 von Canal  ausgestrahlt. Seit 2017 verkörpert Schick in der ARD-Krimireihe Der Barcelona-Krimi an der Seite von Anne Schäfer den ohne Eltern aufgewachsenen homosexuellen Kommissar Xavi Bonet.[15] 2018 war er neben Henriette Confurius in dem ZDF-Historien-Mehrteiler Tannbach – Schicksal eines Dorfes in der Rolle des christlichen Pastors Wolfgang Herder, der aus eigener Überzeugung von West-Berlin in den Osten gewechselt ist, zu sehen.[16] 2020 spielte er den Korvettenkapitän Johannes von Reinhartz in der zweiten Staffel der deutsch-tschechischen Fernsehserie Das Boot.[17]

Schick ist Mitglied im Bundesverband Schauspiel (BFFS).[18]

Öffentliches Engagement

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Im Jahr 2009 besuchte Schick das deutsche Einsatzkontingent ISAF an den Standorten Masar-e Scharif (Camp Marmal), Kundus und Feyzabad in Afghanistan.[19][20] Dabei wurde er von einem Kamerateam begleitet. Die Reportage von Jobst Knigge lief unter dem Titel Der Truppenunterhalter: Clemens Schick spielt Theater in Afghanistan.[21] Der Schauspieler setzte sich im gezeigten Solo-Programm mit Bill Gates auseinander.[22][23] Schick setzte auch 2011 und 2012 die Truppenbetreuung in afghanischen Militärstandorten der deutschen ISAF-Truppen durch Theateraufführungen in Masar-i-Scharif und Kabul fort.[24]

Schick beteiligte sich am „Bündnis gegen Castor 2010“ und unterzeichnete einen in zahlreichen Tageszeitungen abgedruckten Aufruf von Künstlern, der die Bevölkerung dazu aufrief, sich an den Protestaktionen gegen den Castor-Transport und die Laufzeitverlängerung deutscher Kernkraftwerke zu beteiligen.[25][26]

Seit dem 13. August 2016 ist er offizielles Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD).[27][28] Er unterstützt die 2016 von der SPD initiierte Kampagne „Meine Stimme für Vernunft“.[29]

Filmografie (Auswahl)

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Commons: Clemens Schick – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sagen Sie jetzt nichts, Clemens Schick! in SZ-Magazin, Ausgabe 25/2010
  2. Interview mit Jörn Wenge, in: F.A.S. Nr. 43, 29. Oktober 2017, S. 13.
  3. Clemens Schick bei Filmmakers, abgerufen am 25. Juli 2024
  4. Reden wir über Geld: Clemens Schick – „Hier bin ich, Halleluja!“ in Süddeutsche Zeitung vom 16. April 2010
  5. Ingeborg Wiensowski: Fotografin Nan Goldin in Berlin: „Die glücklichste Zeit meines Lebens“. In: Spiegel Online. 23. November 2010, abgerufen am 9. Juni 2018.
  6. Clemens Schick spricht über seine Homosexualität. In: Der Spiegel. 23. September 2014, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 5. März 2022]).
  7. "Ich bin schwul – und glücklich damit". Abgerufen am 5. März 2022.
  8. Interview mit Jörn Wenge, in: F.A.S. Nr. 43, 29. Oktober 2017, S. 13.
  9. Die Schmerzen des Körpers in Der Freitag vom 5. Februar 1999
  10. Weg von hier! in Der Freitag vom 10. November 2006
  11. Schaubühne: Clemens Schick
  12. Standing Ovations für nix in taz vom 7. Dezember 2006
  13. Filmexperiment „Hotel Desire“: Drehe Porno gegen Spende in Spiegel Online vom 7. Oktober 2011
  14. Erotikfilm „Hotel Desire“: „Sex sells“, aber bittet um Spenden in Die Zeit vom 20. Juli 2011
  15. Interview mit Clemens Schick – Der Barcelona–Krimi – ARD | Das Erste. In: daserste.de. 12. Mai 2022, abgerufen am 12. Mai 2022.
  16. „Tannbach“ – Dreiteiler-Fortsetzung führt in die 60er Jahre. In: suedkurier.de. 7. Januar 2018, abgerufen am 7. Januar 2018.
  17. U-Boot statt Kloster: der Schauspieler Clemens Schick. In: berliner-zeitung.de. 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020.
  18. BFFS-Mitgliederliste (Memento vom 19. Juli 2018 im Internet Archive), Bundesverband Schauspiel, www.bffs.de Abgerufen am 10. Dezember 2015
  19. Clemens Schick spielt in Afghanistan: Der Truppenunterhalter in taz vom 3. April 2009
  20. Clemens Schick in Afghanistan: Ein Schauspieler zieht in den Krieg auf stern.de vom 21. Januar 2010
  21. Der Truppenunterhalter auf YouTube
  22. Die Sehnsucht des Milliardärs in taz vom 17. Januar 2008
  23. www.sueddeutsche.de: Künstler zum Afghanistan-Einsatz: „Man spürt die Angst“ (Memento vom 12. Mai 2010 im Internet Archive) in Süddeutsche Zeitung vom 7. Oktober 2008
  24. Truppenbetreuung: Ablenkungskräfte in Der Spiegel, Ausgabe 2/2012
  25. www.castor2010.de: Bündnis gegen den Castor 2010: Künstleraufruf (Memento vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)
  26. Künstler gegen Castor in taz vom 30. Oktober 2010
  27. Instagram-Foto von Clemens Schick – 13. Aug 2016 um 15:30 Uhr. In: Instagram. Abgerufen am 14. August 2016.
  28. Schauspieler Clemens Schick tritt in die Berliner SPD ein auf bz-berlin.de vom 12. August 2016
  29. Website der SPD-Kampagne „Meine Stimme für Vernunft“/