Clara Oenicke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Clara Wilhelmine Oenicke (* 29. Juli 1818 in Berlin; † 9. August 1899 ebenda) war eine deutsche Historien-, Porträt- und Genremalerin.

Clara Oenicke wurde am 29. Juli 1818 in Berlin geboren und am 16. August 1818 in der Nikolaikirche getauft.[1] Sie war die Tochter des „Tabakspinners“ Gustav Adolph Oenicke und der Johanna Caroline, geb. Spaenhauer und hatte zwei ältere Geschwister, die Schwester Wilhelmine Amalie Oenicke (* 1804) und den früh verstorbenen Bruder Louis Theodor Oenicke (1814–1815).

Oenicke war 1837 eine Schülerin von Marie Remy, anschließend von Carl Joseph Begas und später im Atelier von Eduard Magnus beschäftigt.[2] Ab 1840 arbeitete sie selbstständig, im Jahr 1848 bot sie zudem Unterricht im Zeichnen und Malen für Frauen in ihrer Wohnung in der Bernburger Straße 18 an.[3] 1867 gründete sie mit Marie Remy, Rosa Petzel und Clara Heinke den „Verein der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen zu Berlin“. 1870 war sie im Berliner Adreßbuch als Portrait- und Geschichtsmalerin gelistet und wohnte in der Dessauer Straße 7 pt.

Clara Oenicke starb am 9. August 1899 nach langen schweren Leiden.[4] Ihre letzte Wohnung befand sich in der Kurfürstenstraße 163.[5]

Gemälde (Auswahl)

  • Rastender Wanderer unter alter Eiche in Gebirgslandschaft (1845)
  • Friedrich der Große und der Page (1846)
  • Ein Wanderer bei Abendbeleuchtung (1846)
  • Margaretha von Anjou (1846)[6]
  • Selbstporträt (1852)
  • Johann Friedrich der Großmüthige verweigert die Unterschrift des kaiserlichen Interims (1854)[7]
  • Karl I. von England nimmt Abschied von seiner Familie (1856)
  • Die Hausandacht Luthers (1862)[8]
  • Der Kurfürst Johann Friedrich der Großmächtige von Sachsen (1862)
  • Luther findet die erste lateinische Bibel. (1866)[9]
  • Porträt des Superintendenten Büchsel (1866)[10]
  • Porträt des bei Königgrätz gefallenen Premier-Lieutenants von Notz (1866)[11]
  • Leibniz legt Königin Sophie Charlotte seinen Plan zur Gründung der Akademie der Wissenschaften vor. (1868)[12]
  • Fünf Portraits lebensgroß in einheitlich ovalem Format, Auftraggeber Albrecht von Stosch (1868):[13]
    • Albrecht von Stosch (heute: Deutscher Privatbesitz)
    • Max von Stosch
    • Gustav Peterson (heute: Bundesrechnungshof Potsdam)
    • Therese Peterson, geb. v. Stosch (heute: Bundesrechnungshof Potsdam)
    • Louise Peterson (verh. mit Hans Hübner) (heute: Deutscher Privatbesitz)
  • Porträt des Majors Franz von Notz (1870)
  • Porträt der Frau Geheimer Rat Dr. von Gräfe (1871)[14]
  • Porträt des Leutnants Curt von Quast (1872)
  • Es ist vollbracht (Altarbild 1879 in der Kirche von Wöbbelin)
  • Porträt des Rittergutsbesitzers Hermann von Quast (1879)
  • Porträt eines Knaben (1880)
  • Porträt Sanitätsrath J. H. C. Krappe

Ausstellungen (Auswahl)

  • Berliner Kunstausstellung 1846[6]
  • Berliner Kunstausstellung 1854[15]
  • Bildergalerie im Schloß Bellevue 1856.[16]
  • 41. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste, Berlin, 1858[17]
  • 43. Kunstausstellung zu Berlin, 1862[18]
  • XLV. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste, Berlin, 1866[19]
  • XLVI. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste, Berlin, 1868[20]
  • 47. Kunstausstellung in Berlin 1870[21]
  • Akademische Kunstausstellung Berlin 1871[22]
  • 6. Jahresausstellung des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, 1878[23]
  • 8. Ausstellung des Vereins der Künstlerinnen und Kunstfreundinnen, 1878[24]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. FamilySearch.
  2. Käte Gläser: Das Bildnis im Berliner Biedermeier. Rembrandt-Verlag, Berlin 1932, S. 60.
  3. Königlich Privilegirte Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen 17. Februar 1848, 2. Beilage, S. 7
  4. Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 4. 1900.
  5. „Oenicke, Clara, Frl., Geschichts Malerin, W Kurfürstenstr. 163 III.“ In: Adreßbuch für Berlin und seine Vororte 1899. Teil 1, S. 1063.
  6. a b Ernst Kossak: Die Berliner Kunst-Ausstellung im Jahre 1846. 1. und 2. Heft. Hofmann und Company, Berlin 1846, S. 88 (books.google.de – Illustrirt von Wilhelm Scholz).
  7. Unterhaltungen am häuslichen Herd, hg. v. Karl Gutzkow, Jg. 1854/55, Heft 6, S. 94.
  8. Allgemeine Zeitung. Augsburg. Beilage zu Nr. 309 vom 30. Oktober 1862, S. 5005.
  9. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 6. Oktober 1866, Erste Beilage, S. 3481.
  10. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 6. Oktober 1866, Erste Beilage, S. 3481.
  11. Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 6. Oktober 1866, Erste Beilage, S. 3481.
  12. Zerstört, entführt, verschollen : die Verluste der preußischen Schlösser im Zweiten Weltkrieg. Gemälde I. Bearb. von Gerd Bartoschek und Christoph Martin Vogtherr. Potsdam Stiftung Preussische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg 2004, S. 344.
  13. Albrecht von Stosch: Erinnerungen aus meinem Leben, Teil 2.
  14. Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischer Staats-Anzeiger 28. Oktober 1871, Besondere Beilage, S. 5.
  15. Karl Gutzkow (Hrsg.): Unterhaltung am häuslichen Herd. Band 3. F. A. Brockhaus, Leipzig 1854/55, S. 94 (books.google.de).
  16. Max Schasler: Berlins Kunstschätze. Ein praktisches Handbuch zum Gebrauch bei der Besichtigung derselben. Band 2. Nicolai, Berlin 1856, S. 280 (books.google.de).
  17. Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen 4. September 1858, Beilage, S. 1f.
  18. Allgemeine Zeitung. Augsburg. Beilage zu Nr. 309 vom 30. Oktober 1862, S. 5005.
  19. Clara Oenicke. In: Verzeichniß der Werke lebender Künstler, welche in den Sälen des Königl. Akademie-Gebäudes zu Berlin ausgestellt sind. XLV. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste, geöffnet vom 2. September bis 4. November. R. v. Decker, Berlin 1866, S. 48 (books.google.de).
  20. Königlich Preußischer Staatsanzeiger 3. Oktober 1868, Besondere Beilage, S. 3.
  21. Deutscher Reichs-Anzeiger und Königlich preußischer Staats-Anzeiger. Beilage vom 12. November 1870, S. 8.
  22. Bruno Meyer: Die akademische Kunstausstellung des Kriegsjahres. In: H. J. Meyer (Hrsg.): Ergänzungsblätter zur Kenntniß der Gegenwart. Redigirt von Bruno Meyer und Otto Dammer. Band 7. Bibliographisches Institut, Berlin 1871. S. 97 (books.google.de).
  23. Allgemeine Zeitung (Augsburg) 28. April 1878, S. 1739.
  24. Allgemeine Zeitung (Augsburg) 24. Februar 1882, S. 810.