Cipralisant
Strukturformel | ||||||||||
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Allgemeines | ||||||||||
Freiname | Cipralisant[1] | |||||||||
Andere Namen |
(1S,2S)-4-[2-(5,5-Dimethylhex-1-inyl)-cyclopropyl]imidazol | |||||||||
Summenformel | C14H20N2 | |||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||
Wirkmechanismus |
Selektiver Histamin-H3-Ligand | |||||||||
Eigenschaften | ||||||||||
Molare Masse | 216,32 g·mol−1 | |||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||
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Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Cipralisant (GT-2331) ist ein von der Firma Gliatech entwickelter Arzneistoff aus der Gruppe der H3-Antihistaminika. Diese Substanz war eine der ersten klinisch untersuchten H3-Antihistaminika und wurde in Phase-II-Studien zur Behandlung der Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung zu Beginn der 2000er Jahre erprobt.[3] Eine weitere klinische Untersuchung und Zulassung für die Therapie ist jedoch nach der Übernahme von Gliatech durch MSD Sharp & Dohme nicht erfolgt.
Pharmakologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wenngleich Cipralisant ursprünglich als Antagonist am Histamin-H3-Rezeptor identifiziert wurde,[4] konnten später auch Rezeptor-aktivierende Effekte durch diese Substanz beobachtet werden.[5] Dieses Verhalten, je nach Untersuchung entweder als Antagonist oder als Agonist zu agieren, wird auch als funktionelle Selektivität bezeichnet. Somit stellt diese Substanz kein H3-Antihistaminikum im eigentlichen Sinne dar.
Chemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stereochemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Cipralisant besitzt am Cyclopropanring zwei Stereozentren. Somit kann Cipralisant in Form von vier verschiedenen stereoisomeren Formen vorliegen. Als pharmakologisch wirksames Stereoisomer, konnte die (1S,2S)-Form [(1S,2S)-4-(2-(5,5-Dimethylhex-1-inyl)-cyclopropyl)imidazol] identifiziert werden.[6]
Synthese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Synthese von Cipralisant erfolgt in einer Mehrstufensynthese ausgehend von trans-Urocaninsäure durch Veresterung mit 2-Butanol.[6] Nach Schutz des Imidazolrings durch Tritylierung wird das Veresterungsprodukt mit Trimethylsulfoniumiodid zum Cyclopropanderivat umgesetzt und anschließend verseift. Nach einer Racematspaltung wird das Reaktionsprodukt zu (1S,2S)-2-(1-Trityl-1H-Imidazol-4-yl)-cyclopropancarbaldehyd reduziert. Nach Umsetzung zu (1S,2S)-4-[2-(5,5-Dimethylhex-1-inyl)-cyclopropyl]-1-trityl-1H-Imidazol wird die Trityl-Schutzgruppe hydrolytisch abgespalten, wobei das Eutomer des Cipralisants erhalten wird.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ INN Recommended List 47, World Health Organisation (WHO), 9. März 2002.
- ↑ Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
- ↑ Evaluate group: Gliatech Announces Initiation of Perceptin Phase II Clinical Trial.
- ↑ Tedford CE, Hoffmann M, Seyedi N, et al: High antagonist potency of GT-2227 and GT-2331, new histamine H3 receptor antagonists, in two functional models. In: Eur. J. Pharmacol. 351. Jahrgang, Nr. 3, Juni 1998, S. 307–311, doi:10.1016/S0014-2999(98)00396-3, PMID 9721022.
- ↑ Krueger KM, Witte DG, Ireland-Denny L, et al: G protein-dependent pharmacology of histamine H3 receptor ligands: evidence for heterogeneous active state receptor conformations. In: J. Pharmacol. Exp. Ther. 314. Jahrgang, Nr. 1, Juli 2005, S. 271–281, doi:10.1124/jpet.104.078865, PMID 15821027.
- ↑ a b Liu H, Kerdesky FA, Black LA, et al: An efficient multigram synthesis of the potent histamine H3 antagonist GT-2331 and the reassessment of the absolute configuration. In: J. Org. Chem. 69. Jahrgang, Nr. 1, Januar 2004, S. 192–194, doi:10.1021/jo035264t, PMID 14703397.