Christoph 42
Christoph 42 | |
---|---|
Luftrettungszentrum | |
Betreiber | DRF Luftrettung, Filderstadt |
Hubschraubertyp | Airbus Helicopters H145 D-3 |
Ehemalige Typen | bis 2022: H145 D-2 bis 2022: EC145 bis 2016: BK117 bis 2004: EC135 bis 2003: BO 105 |
Inbetriebnahme | 20. Februar 1975 |
Standort | Flugplatz Rendsburg-Schachtholm |
Einsatzbereitschaft | 24 Stunden/Tag |
Koordinaten | 54° 13′ 0″ N, 9° 35′ 58,5″ O |
Besatzung | |
Pilot | DRF Luftrettung |
Arzt | u. a. Universitätsklinikum Schleswig-Holstein |
HEMS Technical Crew Member | DRF Luftrettung |
Christoph 42 ist der Funkrufname des am Flugplatz Rendsburg-Schachtholm stationierten Rettungshubschraubers. Er wird von der DRF Luftrettung betrieben und für die Luftrettung in Rendsburg und weiten Teilen Schleswig-Holsteins eingesetzt.
Station, Einsatz und Besetzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Hubschrauber vom Typ Airbus Helicopters H145 D-3 wird von der Integrierte Regionalleitstelle Mitte in Kiel zu Rettungseinsätzen mit Notarztindikation alarmiert, wenn ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) nicht rechtzeitig zur Verfügung steht, die Art des Notfalls den Transport eines Patienten mittels Hubschrauber erforderlich macht oder Intensivtransporte von Patienten notwendig sind.
Bei seinen Einsätzen ist der Rettungshubschrauber Christoph 42 tagsüber mit einem Piloten der DRF Luftrettung, einem Navigator und einem Notarzt besetzt. Nachts sind zwei Piloten vorgeschrieben. Die Notfallsanitäter, welche ebenfalls Mitarbeiter der DRF Luftrettung sind, gehören zur Hubschrauberbesatzung (HEMS Crew Member) und unterstützen den Piloten im Bereich der Kommunikation und Navigation, während der Notarzt, welcher über eine Qualifikation in den Fachrichtungen Anästhesie, Chirurgie, Innere Medizin oder Allgemeinmedizin verfügt und aus den umliegenden Kliniken (u. a. dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) stammt, juristisch gesehen nur ein Passagier ist.
Der eingesetzte Hubschrauber ist für die Nutzung eines noch zu implementierenden „Point in Space (PinS)“-Flugverfahrens geeignet. Mit diesem System könnten Flüge durch Wolken oder dichten Nebel ohne Sicht durchgeführt werden. Noch befindet sich das Verfahren bei Landes- und Bundesluftfahrtbehörden sowie der Deutschen Flugsicherung in Prüfung.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christoph 42 wurde am 20. Februar 1975 in Dienst gestellt. Betreiber ist seitdem die DRF Luftrettung. Seit 2004 steht er rund um die Uhr (24 h/Tag) in Bereitschaft. Nach der Ausweitung des Flugbetriebes wurden Proteste von Anwohnern am Standort laut, die sich durch den Fluglärm und die Nachtflüge gestört fühlten.[2] Während eines Umbaus am Standort des Rettungshubschraubers im Jahr 2010 war der Christoph 42 vorübergehend am Flugplatz Rendsburg-Schachtholm stationiert.[3]
2015 kam erneut Kritik an der Stationierung des Rettungshubschraubers auf. Neben dem Lärm wurde auch das geringe Transportaufkommen von Patienten in die imland Klinik Rendsburg kritisiert.[4] Die Kritik legte sich, als ab 2016 ein leiserer EC145 eingesetzt wurde. 2018 suchte die DRF Luftrettung erstmals nach einem neuen Standort für Christoph 42, weil die bestehende Station nicht für modernere Hubschrauber vom Typ H145 ausgelegt ist.[5] Am 24. Juli 2020 erfolgte mit der Umstellung auf einen H145 D-2 der Umzug zum Flughafen Rendsburg-Schachtholm.[6][7] Seit dem 20. Juli 2022 wird an der Station ein Airbus H145 D-3 mit Fünfblattrotor eingesetzt. Vorteile gegenüber der H145 D-2 mit Vierblattrotor sind eine etwas geringere Leermasse, ein gesteigerter Auftrieb sowie ein ruhigeres Flugverhalten. Die Maschine bietet damit bei gleicher Leistung eine um 150 kg höhere mögliche Nutzlast.[8]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name Christoph geht auf den heiligen Christophorus zurück, den Schutzpatron der Reisenden. Nach ihm tragen alle deutschen Rettungshubschrauber den BOS-Funk-Rufnamen Christoph, gefolgt von einer Nummer bei Rettungshubschraubern und einer Bezeichnung zum Standort bei Intensivtransporthubschraubern.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Station Rendsburg auf der Website der DRF Luftrettung
- Christoph 42 auf rth.info
- Einsatz für „Christoph 42“ (Reportage, 2011): Teil 1, 2 und 3
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eileen Lara Meier: Neuer Start- und Landeplatz für Rettungshubschrauber „Christoph 42“ auf Luftrettungsstation in Rendsburg – Minister Garg: „Einsatz von Rettungshubschraubern unerlässlich für die medizinische Notfallversorgung“. schleswig-holstein.de, 19. August 2021, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Patrick Permien: Rendsburg: Erste Proteste gegen Nachtflüge. rth.info, 10. Juni 2004, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Patrick Permien: Provisorium: Christoph 42 rettet von Schachtholm aus. rth.info, 11. Oktober 2010, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Patrick Permien: Rendsburg: Streit um Stationierung des “Christoph 42“. rth.info, 6. April 2015, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Leiserer Hubschrauber zu groß für Rendsburg. shz.de, 16. Juni 2018, archiviert vom am 6. Mai 2023; abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Patrick Permien: Termin für Umzug: “Christoph 42“ soll am 1. August nach Schachtholm verlegt werden. rth.info, 17. Juni 2020, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Musterwechsel und Umzug bei „Christoph 42“ in Schleswig-Holstein. rth.info, 24. Juli 2020, abgerufen am 2. Dezember 2023.
- ↑ Station Rendsburg. Abgerufen am 20. Juli 2022.