Chris Fleming
Chris Fleming | ||
Spielerinformationen | ||
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Geburtstag | 3. März 1970 (54 Jahre) | |
Geburtsort | , Vereinigte Staaten | |
Größe | 196 cm | |
Position | Flügel | |
College | Richmond | |
Vereine als Aktiver | ||
1994–2000 TSV Quakenbrück | ||
Vereine als Trainer | ||
2000–2008 Artland Dragons 2008–2014 Brose Baskets 2015–2016 Denver Nuggets (Co) 2016–2019 Brooklyn Nets (Co) 2019–2024 Chicago Bulls (Co) seit 2024 Portland Trail Blazers (Co) | ||
Nationalmannschaft als Trainer | ||
2005 Deutschland U20 2014–2017 Deutschland |
Christopher Sean Fleming[1] (* 3. März 1970) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Basketballspieler und jetziger -trainer.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fleming spielte in den USA von 1984 bis 1988 für die Lacey Township High School und stellte mit 2235 Punkten eine neue Bestmarke für die Schulmannschaft auf. Seine Stärke als Spieler war sein Wurf.[2] Er wechselte zur Saison 1988/89 an die University of Connecticut, bestritt fünf Spiele für die Mannschaft von Trainer Jim Calhoun und kam auf einen Mittelwert von einem Punkt pro Begegnung. Fleming war in der Hochschulmannschaft Kollege des späteren NBA-Spielers Cliff Robinson und des Deutschen Marc Suhr.[3] 1989 ging Fleming an die University of Richmond, durfte wegen der Wechselbestimmungen ein Jahr nicht am Spielbetrieb teilnehmen. In seinem ersten Jahr an der Hochschule spielte noch Kenny Atkinson dort, beide trainierten oft gemeinsam, standen aber nie in einem Spiel gemeinsam auf dem Feld.[4] Fleming bestritt zwischen 1990 und 1993 76 Spiele für die Mannschaft. In seiner besten Saison im Hochschulbasketball erzielte der 1,96 Meter Flügelspieler 1992/93 im Schnitt 11,4 Punkte sowie 3,2 Rebounds je Begegnung.[5]
Fleming hatte eigentlich nicht vor, berufsmäßig Basketball zu spielen. Allerdings erzählte ihm die Freundin des beim Bundesligisten TuS Bramsche beschäftigten Jimmy Shields, dessen Mannschaftskollege und Mitbewohner Fleming an der University of Richmond gewesen war, dass sich Shields in Deutschland einsam fühle. Shields Freundin nahm Kontakt zu Vereinen in der Nähe Bramsches auf, um Fleming an eine Mannschaft zu vermitteln.[4] 1994 wechselte Fleming zum damals noch in der Regionalliga spielenden TSV Quakenbrück (später Artland Dragons), für den er sechs Jahre lang aktiv war. Nach dem Ende seiner Spielerkarriere im Jahr 2000 wurde er in Quakenbrück Trainer und hatte mit seinem Landsmann Ritz Ingram einen erfahrenen Assistenztrainer an seiner Seite.[6] Fleming führte die Quakenbrücker in der Saison 2002/03 mit 30 Siegen aus 30 Saisonspielen in die Basketball-Bundesliga.[7] 2008 gewann der Verein unter seiner Leitung den deutschen Pokalwettbewerb. In der Bundesliga verpasste er mit den Niedersachsen in der Saison 2003/04 als Aufsteiger knapp das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft, als man die Hauptrunde als Tabellenneunter beendete. 2004/05 und 2005/06 erfolgte das Saisonaus jeweils im Viertelfinale, im Spieljahr 2006/07 schaltete Fleming mit seiner Mannschaft im Halbfinale den amtierenden deutschen Meister Köln aus, musste sich in der Endspielserie jedoch Bamberg geschlagen geben. In seinem letzten Amtsjahr in Quakenbrück führte Fleming die Drachen in der Saison 2007/08 wieder ins Viertelfinale, nachdem man die Hauptrunde als zweitbeste Mannschaft abgeschlossen hatte.[8]
Ende Mai 2008 unterschrieb Fleming einen Vertrag beim Bundesliga-Ligakonkurrenten Brose Baskets Bamberg, bei dem er die Nachfolge des damaligen Bundestrainers Dirk Bauermann antrat.[9] Bauermann war mit Bamberg zweimal deutscher Meister geworden, Fleming trat also in große Fußstapfen und hatte zunächst einen schweren Stand, da er mit seiner neuen Mannschaft in der Anfangszeit der Saison 2008/09 drei Heimspiele in Folge verlor.[10] Im weiteren Verlauf des Spieljahres erreichte Fleming mit Bamberg den siebten Tabellenplatz im Endstand der Hauptrunde, erreichte das Halbfinale, welches aber mit 0:3-Siegen gegen den späteren Meister Oldenburg verloren wurde.[8]
Zu Beginn seines zweiten Bamberger Spieljahres (2009/10) hatte Flemings Mannschaft in der Bundesliga erneut Schwierigkeiten,[10] was sich im Saisonverlauf und insbesondere in der Endrunde änderte, als Bamberg unter seiner Leitung im Viertelfinale Bonn und in der Vorschlussrunde Braunschweig klar bezwang. In der Endspielserie führte Fleming die Bamberger zum deutschen Meistertitel gegen Frankfurt. Des Weiteren gewann man in der Saison den Pokalwettbewerb.[8] In den folgenden drei Spielzeiten war Bamberg unter Fleming die deutlich bestimmende Mannschaft in der Bundesliga: Es wurde jeweils die Hauptrunde als Tabellenführer abgeschlossen und anschließend der deutsche Meistertitel errungen. In den Spielzeiten 2010/11 und 2011/12 führte er die Mannschaft zusätzlich zum Gewinn des Pokals.
Unter seiner Führung gewannen die Brose Baskets also insgesamt viermal in Folge die Meisterschaft und dreimal den Pokal. Nach einem frühen Ausscheiden im Viertelfinale 2014 (1:3 gegen seinen ehemaligen Verein Artland Dragons)[8] kam es zur Trennung, am 28. Mai 2014 wurde er als Trainer der Bamberger mit sofortiger Wirkung entlassen.[11] Nach dieser Entscheidung, die der Aufsichtsrat des Bundesligisten durchgedrückt hatte, kam es vereinzelt zu öffentlichen Unmutsbekundungen Bamberger Anhänger, die Fleming behalten wollten. Fleming arbeitete in Bamberg mit den Co-Trainern Arne Woltmann und Stefan Weissenböck zusammen. Weissenböck beschrieb den US-Amerikaner als einen Trainer, den Fleiß und das Mannschaftsdenken auszeichne.[10] Im Buch 50 Jahre Basketball-Bundesliga wurde Fleming mit folgender Beschreibung versehen: „Klares Konzept, klare Kante. Kein Mann, der das Rampenlicht sucht, aber es verdient, dort zu stehen.“[12]
Im Sommer 2014 war Fleming als Mitglied des Trainerstabes der San Antonio Spurs in der NBA Summer League tätig.[13] In der Saison 2015/2016 war er Assistenztrainer bei den Denver Nuggets in der NBA[14], im Juli 2016 wechselte Fleming innerhalb der Liga zu den Brooklyn Nets, wo er dasselbe Amt übernahm[15] und dort unter Cheftrainer Kenny Atkinson arbeitete, einem alten Bekannten aus Hochschultagen.[4]
Ab dem 1. Dezember 2014 war er zudem Cheftrainer der deutschen Basketball-Nationalmannschaft.[16] Im Jahre 2005 hatte er während seiner Zeit als Quakenbrücker Headcoach bereits die deutsche U20-Nationalmannschaft als Bundestrainer betreut.[17] Während seiner Amtszeit als Bundestrainer gehörte Fleming im Jahr 2015 auch einem Spitzensportausschuss an, der vom Deutschen Basketball-Bund, der Basketball-Bundesliga sowie der 2. Bundesliga und den Landesverbänden ins Leben gerufen worden war, um die Ligen und Verbände zu beraten.[18] Im März 2017 bestätigte er seinen geplanten Rücktritt als deutscher Nationaltrainer nach der EM 2017, da durch die Einführung von Länderspielen während der Saison eine weitere Doppelfunktion als Assistenztrainer beim NBA-Club Brooklyn nicht mehr möglich sei. Sein letztes Spiel als Bundestrainer war die Viertelfinale-Niederlage gegen Spanien am 12. September 2017 bei der Europameisterschaft.[19] Sein Nachfolger wurde Henrik Rödl.[20]
In der Sommerpause 2019 wechselte er nach drei Jahren Brooklyn als Assistenztrainer in den Stab der Chicago Bulls.[21] Als Chicagos Cheftrainer Billy Donovan im Dezember 2021 wegen einer Covid-19-Ansteckung nicht seiner Arbeit nachgehen konnte, übernahm Fleming vorübergehend dessen Aufgaben.[22] Er war bis 2024 in Chicago tätig.[23] Anschließend wechselte er im Sommer 2024 innerhalb der NBA als Assistenztrainer zu den Portland Trail Blazers.[24]
Privatleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fleming ist seit 2007 mit seiner Frau Anne, die aus Quakenbrück stammt, verheiratet,[25] das Paar hat zwei Söhne und eine Tochter.
Erfolge und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trainer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aufstieg in die Basketball-Bundesliga ohne Niederlage: 2003
- 4× Deutscher Pokalsieger: 2008 (mit den Artland Dragons); 2010, 2011, 2012 (mit den Brose Baskets)
- Pokalfinalist: 2007 (mit den Artland Dragons)
- 4× Deutscher Meister: 2010, 2011, 2012, 2013 (mit den Brose Baskets)
- Vizemeister: 2007 (mit den Artland Dragons)
- BBL Coach of the Year: Saison 2010/11
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Porträt auf der Homepage der Brose Baskets
- Sebastian Arlt: Basketball: „In Quakenbrück kann niemand weglaufen“. Interview in der Welt vom 18. Juni 2007
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Germany at the FIBA EuroBasket Qualifiers 2017. In: FIBA. Abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Owen Tracey: Notable Alumni: This months notable is Chris Fleming. In: The L.I.O.N. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. August 2020; abgerufen am 22. Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ 1988-89 UConn Huskies Roster and Stats. In: Sports-reference.com. Abgerufen am 22. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ a b c A Spider in Brooklyn. In: Magazine, University of Richmond. Abgerufen am 22. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ Chris Fleming College Stats. In: Sports-reference.com. Abgerufen am 22. Dezember 2020 (englisch).
- ↑ 21. Jahrhundert: Endlich im Oberhaus angekommen. In: Artland Dragons: Geschichte. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
- ↑ Ergebnisse 2. Bundesliga Herren Nord. In: Basketball-net.de. 4. Juni 2004, archiviert vom am 4. Juni 2004; abgerufen am 22. Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ a b c d Alle Saisons im Überblick. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 205–209.
- ↑ Basketball Bundesliga: Chris Fleming beerbt Dirk Bauermann in Bamberg. SID-Meldung im Handelsblatt, 2. Juni 2008
- ↑ a b c Linus Müller: Weil Chris Fleming aus dem Schatten seines Vorgängers heraustrat. In: 111 Gründe, Brose Bamberg zu lieben. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2018, ISBN 978-3-86265-721-6, S. 115–117.
- ↑ Bamberger Basketballer: Zwangstrennung von den Vätern des Erfolgs. In: Süddeutsche Zeitung. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 16. Juli 2016]).
- ↑ Sebastian Gehrmann: Headcoaches aus dem Heimatland: Der Bundestrainer. In: Basketball Bundesliga GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Basketball Bundesliga. Köln, ISBN 978-3-7307-0242-0, S. 75.
- ↑ Spurs Announce 2014 Summer League Roster. In: NBA. Abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Brose Baskets Bamberg: Trennung von Chris Fleming. TV Oberfranken, 28. Mai 2014.
- ↑ Brooklyn Nets Finalize Coaching Staff. In: Brooklyn Nets. Abgerufen am 16. Juli 2016.
- ↑ Vorfreude auf Meistermacher Fleming. ( des vom 23. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Sport1.de, 21. November 2014
- ↑ Chris Fleming ist neuer U20-Bundestrainer. In: Deutscher Basketball-Bund. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 16. Juli 2016; abgerufen am 16. Juli 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Kompetenzteam zum Wohle des Basketballs. In: Deutscher Basketball-Bund. Abgerufen am 29. Dezember 2018.
- ↑ Basketball-EM, Viertelfinale: Spanien lässt Deutschland keine Chance. In: Sportschau. 12. September 2017 (sportschau.de [abgerufen am 13. September 2017]).
- ↑ dpa: Fleming bestätigt Rücktritt nach EM. 5. März 2017, abgerufen am 6. September 2017: „Nach der EM in Tel Aviv und Istanbul (31. August bis 17. September) wird er die Verantwortung an seinen Assistenten Henrik Rödl weitergeben. „Ich glaube, es ist dann Henriks Aufgabe.“ Fleming war als Assistenztrainer beim NBA-Club Brooklyn Nets tätig. Durch die Einführung von Länderspielen während der Saison ist eine weitere Doppelfunktion nicht möglich. „Es würde für mich sicherlich schwer werden, als NBA-Trainer weiterzumachen“, sagte Fleming.“
- ↑ Bulls announce coaching staff updates. In: NBA. 3. Juli 2019, archiviert vom am 1. Dezember 2023; abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Julia Poe: Chicago Bulls coach Billy Donovan enters the NBA’s COVID-19 protocols; assistant Chris Fleming to fill in as interim coach. In: Chicago Tribune. Abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Chicago Bulls are making changes to Billy Donovan’s coaching staff. What do they tell us about the team’s priorities? In: Chicago Tribune. 20. Mai 2024, abgerufen am 3. Juni 2024 (englisch).
- ↑ Trail Blazers Name Nate Bjorkgren and Chris Fleming to Coaching Staff. In: NBA. 24. Juni 2024, abgerufen am 7. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ "Wir sind gerne ein Provinz-Verein". In: Hamburger Abendblatt. Archiviert vom am 13. September 2016; abgerufen am 16. Juli 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Fleming, Chris |
ALTERNATIVNAMEN | Fleming, Christopher Sean |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Basketballspieler und -trainer |
GEBURTSDATUM | 3. März 1970 |