Chiffrierscheibe
Eines der ersten Geräte zur Verschlüsselung war die Chiffrierscheibe. Dabei handelt es sich um zwei runde Metallscheiben, die auf einer gemeinsamen Achse sitzen und so verbunden sind, dass sich die kleinere auf der größeren drehen kann. Scheiben dieser Art gibt es seit dem 15. Jahrhundert. Die Entwicklung der ersten Chiffrierscheibe wird Leon Battista Alberti zugeschrieben.
Am äußeren Rand der Scheiben sind jeweils unterschiedliche Alphabete oder Symbole angegeben. Durch Verdrehen der Scheiben gegeneinander verschieben sich diese Alphabete, was zur Verschlüsselung genutzt wird. Wenn zum Beispiel das innere B unter dem äußeren A (anders als im Bild) liegt, dann entspricht das einer Verschiebechiffre um eine Stelle, und man kann über dem inneren Klartextbuchstaben außen den Geheimtextbuchstaben (oder, wie hier im Bild, das Geheim-Symbol, beispielsweise „8818“) ablesen. Die äußere Scheibe beinhaltet hier das Geheimtext- und die innere das Klartext-Alphabet.
So lässt sich nach einmaligem Einstellen der Scheiben sehr leicht eine monoalphabetische Verschlüsselung erreichen, oder, wenn man die Stellung der Scheiben zueinander während der Verschlüsselung verändert, sogar eine polyalphabetische Verschlüsselung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Simon Singh: Geheime Botschaften. Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internets. Hanser, München 2000, ISBN 3-446-19873-3.