Castello Malaspina-Dal Verme

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Castello di Malaspina-Dal Verme
Castello di Malaspina-Dal Verme in Bobbio

Castello di Malaspina-Dal Verme in Bobbio

Staat Italien
Ort Bobbio
Entstehungszeit 1304–1545
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand restauriert
Bauweise Bruchstein und Ziegelmauerwerk
Geographische Lage 44° 46′ N, 9° 23′ OKoordinaten: 44° 46′ 4,5″ N, 9° 22′ 58,5″ O
Höhenlage 300 m
Castello Malaspina-Dal Verme (Emilia-Romagna)
Castello Malaspina-Dal Verme (Emilia-Romagna)

Das Castello Malaspina-Dal Verme ist eine spätmittelalterliche Burg in der Gemeinde Bobbio in der italienischen Emilia-Romagna. Sie liegt in erhöhter Position im oberen Teil des Dorfes über dem gleichnamigen Park. Sie ist Teil des Circuito dell’Associazione dei Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli.

Seit Januar 2020 wird die Burg von der Gemeinde Bobbio verwaltet.

Die Befestigung der Siedlung Bobbio begann mit dem Bau einer Stadtmauer im 13. Jahrhundert; ein Dokument aus dem Jahre 1219 benennt eine „Braida de Castello“.[1] Den Bau der Festung, wie wir sie heute sehen können, ist Corradino Malaspina geschuldet, der sie in den ersten Jahren des 14. Jahrhunderts beauftragte.

Haupteingang

Die Burg wurde neben einer alten, römische Kirche errichtet, von der Geschichtswissenschaftler meinen, dass sie einst die Basilica San Pietro sein könnte, die ein unbekannter Missionar, der die primitive Siedlung zum christlichen Glauben bekehrte, vor dem Eintreffen des Heiligen Columban von Luxeuil hatte bauen lassen. Die Tatsache, dass sich die Siedlung um die alte, römische Kirche herum entwickelte, hatte diese alte Sage bereits verdrängt und die nachfolgenden geologischen und archäologischen Funde haben definitiv gezeigt, dass die alte Basilika genau dort war, wo die heutige Basilika der Abtei steht, die nacheinander mehrfach umgebaut wurde, ob in langobardischer Zeit, in karolingischer Zeit, im Mittelalter oder in der Renaissance. Von der alten Kirche der Burg, die nicht zufällig auch als „Kirche des Bischofs“ bezeichnet wurde und von der die Reste neben dem Eingang zum Turm übriggeblieben sind, war die alte Marienkirche, die seit langobardischer Zeit für Feiern genutzt wurde, an denen auch Frauen teilnehmen konnten; tatsächlich war die Klosterkirche weiblichen Gläubigen verschlossen. Diese war von 1017 bis 1075 zeitweiser Sitz des Grafbischofs und des Bistums Bobbio, bevor die neue Marienkathedrale von Bobbio errichtet wurde, die Name und Titel übernahm. Tatsächlich entstand die neue politisch-administrative Macht am 14. Februar 1014 mit der Erhebung von Bobbio zur Stadt und zum Bischofssitz; Bischof war anfangs Pietroaldo, der Abt des Klosters und neuer Abtbischof; 1017 wurden die Ämter aufgespalten, Bosone wurde der neue Abt und Attone der neue Bischof, der den Sitz des Bistums zeitweise in die alte, römische Marienkirche zurückverlegte.

In der turbulenten Zeit der Kämpfe zwischen den Guelfen und Ghibellinen war die Burg von den Ghibellinen beherrscht, dort suchten die Adligen Schutz vor den Angriffen der Stadt Piacenza (guelfisch) auf die Burgen des Val Trebbia.

1342 gelangte sie in Besitz der Viscontis aus Mailand; 1413 wurde sie für ein einziges Jahr von den Anguissolas aus Travo erobert, fiel an die Viscontis zurück, die 1436 die Burg mit dem Titel eines Grafen von Bobbio, Voghera und des Val Tidone an die Familie Dal Verme vergab, die sie mit wechselndem Kriegsglück bis zur Abschaffung des Feudalismus (durch Napoleon, 1805) behielten.

Das vernachlässigte Gebäude, das begann, zur Ruine zu verfallen, wurde 1814 an Paolo dalla Cella verkauft, dessen Erben es 1956 dem Staat überließen.

Heute ist das Castello Malaspina-Dal Verme öffentlich zugänglich und wurde in den Circuito dell’Associazione dei Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli aufgenommen.

Seit Dezember 2014 hat es das Ministero per i beni e le attività culturali e per il turismo durch das Polo museale dell’Emilia-Romagna direkt verwaltet und im Dezember wurde es Direzione regionale Musei.

Seit Januar 2020 wird die Burg von der Gemeinde Bobbio verwaltet.

Der Bergfried der Burg

Dies ist der älteste Teil der heutigen Burg und wurde nach 1017 neben der alten, römischen Marienkirche errichtet, vermutlich als Glockenturm, der zusätzlich der Verteidigung diente. Vor dem Bau der Burg waren dort die Truppen untergebracht; er wurde zu einer nicht genau bekannten Zeit in der Höhe gekürzt.

Eingangsatrium zur Burg

Die Burg besteht aus einem massigen Bergfried mit rechteckigem Grundriss, mit dem ein kleiner Rundturm, ein Turm mit quadratischem Grundriss und weitere, kleine Gebäude, sowie die Wohnstätten der Wachen und ein jüngerer Bau, der sehr viel niedriger als der Bergfried ist, verbunden sind. Alle diese Gebäude sind aus Stein mit Einsprenkelungen von Mauerziegeln erbaut, haben kleine Fenster und sind alle mit Ziegeldächern ausgestattet. Die Spuren der beiden Eingänge, ausgestattet mit Zugbrücken sind noch erhalten; früher führte nur der Eingang von Nordwesten zum Bergfried. Der Bergfried hat fünf Stockwerke mit Räumen, die Tonnengewölbedecken und Holzböden mit Intarsien besitzen. Die ersten drei Räume dienten Wohnzwecken, der vierte als Wohnstatt für die Truppe und der fünfte erfüllte Verteidigungsaufgaben und liegt im Dachgeschoss, das von vier Pfeilern gestützt wird und heute mit 18 kürzlich eingebauten Fenster belichtet ist; ursprünglich gab es dort nur gespreizte Schießscharten.

Der Bergfried nach Bobbio hin

Es gab zwei Mauerringe; der innere, der den Bergfried eng umgibt, hat eine rechteckige Form und wurde auf einem Damm erbaut, der der Burg ihre erhöhte Position verleiht. Heute ist vom äußeren Mauerring, der 1858 abgerissen wurde, keine Spur mehr vorhanden; aus den Plänen des 18. Jahrhunderts[2] ersieht man, dass die Burg mit einer äußeren Wehrmauer verbunden war, die mit befestigten Toren ausgestattet war, die in ihrem Inneren zwei weitere Türme hatten: Den kleinen Turm und den Torre di Primatello.

Sage vom Messerbrunnen

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Panorama von Bobbio und dem Kloster vom Burghof aus

Man erzählt sich die Sage vom Messerbrunnen, der sich in der Burg im Keller des südöstlichen Rundturmes befand, der heute verfüllt und geschlossen ist. Es soll sich um einen Brunnen gehandelt haben, bei dem die Öffnung mit zahlreichen, scharfen Klingen bedeckt war, hervorstehend und horizontal platziert und mit einem Kerker ohne Ausweg verbunden. Wer darin gelandet ist, ist nicht bekannt, wahrscheinlich Feinde des Burgherrn und unwillkommene Besucher, aber man erzählt sich auch von jungen Frauen, die von verschiedenen Burgbewohnern entführt worden waren. Bei den Erzählungen, auch über die letzten Eigentümer der Burg, bezieht man sich auf die Tatsache, dass diejenigen, die in den Brunnen geworfen wurden, es vorzogen, sich gegen die Klingen an den Rändern zu werfen, um einen Todeskampf im Verborgenen zu vermeiden. Es wird auch von „Geistern“ erzählt; es gibt Leute, die schwören, dass sie sie auf den Mauern gesehen haben, vielleicht von denen, die zu dieser Folter verurteilt wurden.

Einzelnachweise

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  1. Carmen Artocchini: Castelli piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983.
  2. Historische Archive von Bobbio.
Der hohe Hof über der Mauer mit dem Brunnen und dem Eingang zum Bergfried
  • Archivio di Stato, Parma. Mappe e disegni. Band 66, Karte 131.
  • Archivio di Stato, Verona. Archivio Dal Verme.
  • Archivio Soprintendenza Beni Architettonici e Paesaggistici per le provincie di Parma e Piacenza. PC/M225.
  • Archivio lavori, castello di Bobbio.
  • Alessandro Bolzoni: Albero genealogico della famiglia Anguissola, 1625 in Biblioteca Comunale Passerini Landi, Piacenza. Ms. Anguissola 26.
  • I. Reposi: Vicende del Castello di Bobbio (1747-1814) in Pagine di Storia Bobbiese. Del Maino, Piacenza 1927.
  • E. Mandelli: Bobbio, piccola guida storico artistica. Piacenza 1962.
  • Michele Tosi: L’antica Basilica di San Pietro restaurata da San Colombano in Colomba. Januar–März. Storia della fondazione monastica prima del castello. Bobbio 1965. S. 13–17.
  • S. Maggi, Carmen Artocchini: I castelli del Piacentino nella storia e nella leggenda. UTEP, Piacenza 1967-
  • Carlo Perogalli: Castelli e rocche di Emilia e Romagna. Gorlich, Mailand 1972.
  • Michele Tosi: Bobbio. Guida storica artistica e ambientale della città e dintorni. Archivi Storici Bobiensi, Bobbio 1973 und 1983.
  • Carmen Artocchini: Castelli piacentini. TEP, Piacenza (1967) 1983.
  • G. Fiori: Bobbio e i Dal Verme in Archivio storico per le province parmensi. 1986. Serie IV, Kapitel 38, S. 175–201.
  • G. Fiori: I Malaspina, Tipografia Le.Co., Piacenza 1995.
  • S. Germano: Piacenza, la provincia dei castelli. Tipolito Farnese, Piacenza 1995.
  • Bruna Boccaccia: Bobbio Città d’Europa. Pontegobbo 2000. ISBN 8886754337.
  • M. Pizzo: Bobbio nell’alto cuore del Medioevo. Diabasis, Reggio nell’Emilia 2004.
  • A. Còccioli Mastroviti, M. Pigozzi (Herausgeber): Città e territorio nella cartografia (secoli XV–XIX) in Il visibile racconto del mondo. Atlanti e libri di viaggio della Biblioteca Comunale Passerini Landi. Piacenza 2008.
  • G. Fiori: Il castello di Bobbio e il suo arredamento seicentesco in Strenna Piacentina 2011. Piacenza 2011.
  • Alessandra Mordacci: Il Castello Malasina Dal Verme di Bobbio in Collana i Castelli del piacentino in Libertà e Ass.: Castelli del Ducato di Parma e Piacenza. Piacenza 2011.
  • Angelo Alpegiani: Le otto Parrocchie e Frammenti di Bobbio. Monumenti, edifici storici, religiosi e votivi e luoghi di interesse del comune di Bobbio. Fotos: A. Alpegiani. Texte, Geschichte und grafisches Projekt: G. L. Libretti. Libreria Internazionale Romagnosi (LIR), Bobbio 2011.
Commons: Castello Malaspina-Dal Verme – Sammlung von Bildern
  • Castello di Malaspina di Bobbio. In: Polo museale Emilia-Romagna - Beni culturali. Archiviert vom Original am 28. Februar 2021; abgerufen am 23. August 2022.
  • Castello Malaspina – Bobbio (PC). In: Beni culturali. Archiviert vom Original am 19. Oktober 2017; abgerufen am 23. August 2022.
  • Castello Malaspina dal Verme. In: Castelli del Ducato di Parma, Piacenza e Pontremoli. Abgerufen am 23. August 2022.
  • Castello Malaspina. Comune di Bobbio, abgerufen am 23. August 2022.
  • Il castello Malaspina Dal Verme. In: Piacenza Musei. Archiviert vom Original am 7. März 2016; abgerufen am 23. August 2022.
  • Castello Malaspina-Dal Verme Di Bobbio. I Castelli.it, archiviert vom Original am 30. Juni 2016; abgerufen am 23. August 2022.
  • Elisa Delgrosso (Herausgeberin): Bobbio, Castello Malaspiniano. Mondi Medievali, abgerufen am 23. August 2022.