CJD Christophorusschule Königswinter

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CJD Christophorusschule
Königswinter
A-Gebäude und Kreativhaus
A-Gebäude und Kreativhaus
Schulform Gymnasium und Realschule mit Internat
Schulnummer GY: 191700; RS: 191887
Gründung 1992
Adresse Cleethorpeser Platz 12
Ort 53639 Königswinter
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 41′ 0″ N, 7° 11′ 14″ OKoordinaten: 50° 41′ 0″ N, 7° 11′ 14″ O
Träger Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands
Schüler Gymnasium: 1026[1], Realschule: 437[2]
Lehrkräfte 115
Leitung Ursula Hamacher (Gymnasium)
Martin Krude (Realschule)
Website www.cjd-koenigswinter.de
B-Gebäude
Selbstlernzentrum
A-Hof, Aula und Amphitheater
Internat
Mensa
Kindergarten Rauschendorf

Die CJD Christophorusschule Königswinter ist eine staatlich anerkannte, private Ersatzschule im Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfalen, an der Grenze zu Rheinland-Pfalz), deren Träger das Christliche Jugenddorfwerk Deutschlands (CJD) ist. Sie besteht aus einer Realschule und einem Gymnasium, die den entsprechenden staatlichen Schulen gleichgestellt sind. Die Christophorusschule hat etwa 1450 Schüler (davon Realschule: 400), die von etwa 105 Lehrkräften unterrichtet werden. Außerdem verfügt sie über ein Internat für Schüler der Klassen 5 bis 12, einen durchgehenden Zweig für hochbegabte Schüler, ein Kompetenzzentrum Hochbegabtenförderung[3] und eine schulpsychologische Beratungsstelle mit einer Diplompsychologin.[4]

Es gibt Schüleraustauschprojekte mit Schulen in den USA (Milford (Ohio)), Frankreich (Avignon, Cognac und Sangatte), Großbritannien, Spanien, Schweden (Kungsbacka), Bolivien (Santa Cruz) und zusätzlich Fahrten nach Japan.[5]

Die Christophorusschule wurde 1992 im Auftrag des CJD durch Hans-Joachim Gardyan gegründet, wobei das Kollegium zu Beginn knapp zwanzig Lehrer umfasste, von denen sieben bis dahin, wie Gardyan selbst auch, am CJD Braunschweig unterrichtet hatten. 1992 startete die Schule mit insgesamt 360 Schülern aus den Jahrgangsstufen 5–8 der Realschule und den Jahrgangsstufen 5–11 des Gymnasiums. Das erste Unterrichtsgebäude war der von 1969 bis 1971 nach einem Entwurf des Architekten Ernst van Dorp[6] errichtete Bau der 1991 geschlossenen Vorgängerschule Petersberggymnasium[7] (heute: A-Gebäude mit AK-Trakt). Später kamen mit größer werdender Schülerzahl die Räumlichkeiten der 1995 nach dem Auslaufen geschlossenen Städtischen Realschule am Petersberg (heute: B-Gebäude mit BF-Trakt) hinzu, die mit dem Petersberggymnasium ein Schulzentrum gebildet hatte. Vor der Schulgründung gab es im Rat der Stadt Königswinter einen heftigen Streit über die Zukunft des leerstehenden Schulgebäudes, der den ursprünglich für 1991 geplanten Schulstart um ein Jahr verzögerte. Als Alternative war die Einrichtung einer (städtischen) Gesamtschule geplant. 1995 hatte die Christophorusschule den ersten Abiturjahrgang und den ersten Abschlussjahrgang der Realschule. Im Jahr 2000 wurde das Internat (mit Außenwohngruppen und einem Nachbargebäude ca. 70 Plätze) eröffnet. Seit 2004 organisiert die Christophorusschule auch die Ganztagsbetreuung (OGS) an der benachbarten Johann-Lemmerz-Grundschule.[8]

Im September 2005 wurde mit Unterstützung der Deutsche Telekom Stiftung und deren Vorsitzendem Klaus Kinkel im Differenzierungsbereich des Gymnasiums eine Junior-Ingenieur-Akademie gestartet, die die Baden-Württemberger Schüler-Ingenieur-Akademie für die Mittelstufe modifiziert.[9] Im Januar 2006 wurde das größtenteils aus Mitteln des Bonn-Berlin-Ausgleichs finanzierte Kreativhaus eröffnet,[10][11] das auch den übrigen Schulen der Region zur Verfügung steht. Hans-Joachim Gardyan stand der Schule von 1992 bis 2006 als Jugenddorf- und Schulleiter vor.[12] Seine Nachfolge traten Reinhard Koglin (Gesamtleitung, bis 2020), Johannes Heide (Schulleitung Gymnasium; † 2014, Nachfolger ist Wilhelm Meyer) und Jörg Möller (Schulleitung Realschule, bis 2009, Nachfolger war Andreas Breitenstein bis 2019, seitdem Martin Krude[13]) im August 2006 an. Seit dem Schuljahr 2009/2010 wird mit 60-Minuten-Stunden und verlängerten Pausen unterrichtet. Diese verlängerten Pausen ermöglichten auch den Gebäudewechsel zu den bis März 2015 angemieteten Räumen im 500 Meter entfernten Arbeitnehmer-Zentrum Königswinter, in dem ein Teil des Unterrichts des Abiturjahrgangs stattfand. Im November 2009 wurde das Selbstlernzentrum eröffnet,[14] ein Gebäude im Stil des Kreativhauses, in das die erweiterte Bibliothek verlegt wurde. Im Juli 2010 war Baubeginn für die vergrößerte Mensa im Bereich zwischen Aula und Stadtbahnhaltestelle, die mit Beginn des Schuljahres 2011/2012 in Betrieb genommen wurde.[15] Seit dem 1. August 2012 gehört der Kindergarten Rauschendorf zum CJD Königswinter.[16] Im Sommer 2017 wurde ein Anbau (D-Gebäude) mit vier Klassenräumen eröffnet. Seit Ende 2017 ist die Christophorusschule Königswinter MINT-EC-Schule.[17]

Haltestelle Longenburg – CJD Königswinter
Schulhof mit A-Trakt und AK-Trakt

Die Christophorusschule liegt nahe der Königswinterer Altstadt, etwa 200 Meter vom Rhein entfernt. Unmittelbar benachbart liegen das Internat, die Kirche Maria, Königin des Friedens, ein Außensportplatz, die Sporthalle und das Königswinterer Paul-Lemmerz-Hallenbad. Zur Schule gehört eine Aula mit etwa 700 Plätzen, die für schulische Veranstaltungen genutzt wird und durch eine charakteristische Dachform sowie die Lage inmitten des höhergelegenen Innenhofs eine zentrale Stellung innerhalb des Schulkomplexes einnimmt.[18]

Im Juni 2005 wurde die direkt benachbarte Haltestelle Longenburg der Siebengebirgsbahn (Stadtbahnlinie 66) von Schülern verschiedener Kunstklassen und -kurse neu gestaltet.[19] Die Stadtwerke Bonn haben daraufhin den Namen der Haltestelle seit Ende 2005 erweitert zu „Longenburg – CJD Königswinter“.

Christophorus-Mosaik im A-Gebäude
Christophorus-Abbildung im B-Gebäude

Neben den Klassen für Realschüler (zwei bis drei Klassen pro Stufe) und Regel-Gymnasiasten (zwei bis drei Klassen pro Stufe) gibt es in der Sekundarstufe I eine Klasse pro Jahrgangsstufe, die etwa je zur Hälfte aus hochbegabten Schülern und besonders leistungsstarken Gymnasiasten zusammengesetzt sind (so genannte Integrationsklasse). Im Schuljahr 2006/2007 wurde hier, startend mit der Klasse 6, das Fach Forschen eingeführt. Seit 2012 gibt es, startend mit der Klasse 5, eine bilinguale Klasse (englisch).[20]

In der Sekundarstufe II gibt es in jeder Stufe eine Klasse aus hochbegabten Schülern. Sie haben im Leistungskursbereich sowohl integrative, als auch getrennte Kurse und belegen drei Leistungskurse (statt zwei, wie im Regelzweig der NRW-Oberstufe), die zum Teil als sogenannte Exzellenzkurse auf einem höheren Niveau unterrichtet werden. Die eigentliche Unterrichtszeit ist im ersten und zweiten Jahr der Oberstufe in diesen Hochbegabtenklassen verkürzt für eine anschließende Vertiefungs- und Projektphase.[21]

Die Schule bietet einen umfangreichen außerunterrichtlichen Bildungsbereich mit etwa 60 Arbeitsgemeinschaften, darunter auch eine Juniorfirma, eine Imkerei, eine Sanitäts,[22] eine Veranstaltungstechnik-AG und eine Japanisch-AG. Japanisch wird auch als Fach in der Oberstufe unterrichtet und kann als Abiturfach gewählt werden.[23] Sanitäts-AG und Veranstaltungstechnik-AG werden von Schülern geleitet.

Alle Schüler des Einführungsjahrgangs der Oberstufe (Klasse 11) machen am Ende des ersten Halbjahres ein dreiwöchiges Sozialpraktikum. Religion ist Pflichtfach bis zum Abitur. Schüler mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten können durch eine Fachkraft in einem Kurs der Schule gefördert werden.[24]

Seit 2004 besteht die Möglichkeit, das international anerkannte DELF-Diplom (Französisch) zu erlangen, seit 2005 auch das Cambridge Certificate of Proficiency (Englisch). Seit 2007 ist der Erwerb des DELE (Spanisch) möglich.

Eine der Schule angeschlossene Musikschule[25] ermöglicht das Lernen verschiedener Instrumente. Des Weiteren gibt es eine Schulband namens Tinitus.[26]

Am 26. April 2010 wurde das CJD Königswinter bei der Vergabe des Ersten Schulpreises des Landes Nordrhein-Westfalen für Begabtenförderung mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.[27]

Seit September 2011 ist das CJD Königswinter MINT-freundliche Schule.[28][29]

Die Klasse 7c des Jahrgangs 2013/2014 gewann 2014 unter der Leitung von Klassenlehrerin Christin Kostorz die TV-Show Die beste Klasse Deutschlands.[30]

Berühmte Abgänger

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  • Keiner darf verloren gehen!
  • Jedem seine Chance!
  • Nicht für alle das Gleiche, sondern für jeden das Beste!
  • Hans-Joachim Gardyan (Hrsg.): Wir sind für sie da!-Wir sind für Sie da! 20 Jahre CJD Jugenddorf Christophorusschule Königswinter, Publikation zum 20-jährigen Bestehen, 2012; ISBN 978-3-9809308-5-7

Einzelnachweise

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  1. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 9. März 2023.
  2. Information auf der Seite Schule Suchen des Schulministeriums Nordrhein-Westfalen. Zuletzt abgerufen am 9. März 2023.
  3. http://www.cjd-koenigswinter.de/das-cjd-koenigswinter/hochbegabtenfoerderung/kompetenzzentrum-fuer-begabten-und-hochbegabtenfoerderung/
  4. Psychologie und Schule (Memento vom 18. Februar 2010 im Internet Archive)
  5. Das Austauschprogramm (Memento vom 1. April 2011 im Internet Archive)
  6. Andreas Pellens: Ein Bonner baut. Ernst van Dorp 1950–2000. Bouvier-Verlag, Bonn 2002, ISBN 978-3-416-03033-5, S. 104/105.
  7. Kleine Schulchronik der höheren Schulen in Königswinter und des Gymnasiums am Petersberg – Königswinter
  8. Die offene Ganztagsschule (OGS) (Memento vom 25. September 2011 im Internet Archive)
  9. Eröffnung der Junior-Ingenieur-Akademie (19. Oktober 2005) (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)
  10. Aufsätze zur Hochbegabtenförderung (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)
  11. Schlussstein des Berlin-Ausgleichs - Rundschau Online. In: rundschau-online.de. 14. Juli 2004, abgerufen am 5. März 2024.
  12. Aufsätze zur Hochbegabtenförderung (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)
  13. Andreas Breitenstein neuer Rektor der Realschule (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)
  14. Selbstlernzentrum (Memento vom 6. Februar 2012 im Internet Archive)
  15. Mensa (Memento vom 10. Juli 2013 im Internet Archive)
  16. Geschichte des Hauses (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  17. http://www.cjd-koenigswinter.de/das-cjd-koenigswinter/gymnasium/schulstruktur/mint-ec/
  18. Ingeborg Flagge: Architektur in Bonn nach 1945: Bauten in der Bundeshauptstadt und ihrer Umgebung. Verlag Ludwig Röhrscheid, Bonn 1984, ISBN 3-7928-0479-4, S. 78.
  19. CJD-Patenschaft über Stadtbahn-Haltestelle „Longenburg CJD Königswinter“ (Memento vom 16. Januar 2014 im Internet Archive)
  20. Fremdsprachen/Internationale Beziehungen (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)
  21. Hochbegabtenförderung in der Sekundarstufe II (Memento vom 13. April 2012 im Internet Archive)
  22. Schulsanitätsdienst (Memento vom 6. März 2008 im Internet Archive)
  23. Japanischunterricht an der Christophorusschule (Memento vom 6. März 2008 im Internet Archive)
  24. LRS-Training (Memento vom 24. September 2011 im Internet Archive)
  25. Musikschule der Christophorusschule Königswinter (Memento vom 9. Februar 2015 im Internet Archive)
  26. Auftritt bei Rhein in Flammen: Tinitus-Auftritt bei „Rhein in Flammen“ am 1. Mai 2008 (Memento vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  27. 2. Preis für CJD Begabtenförderung bei der 1. Schulpreisverleihung NRW (Memento vom 22. Juli 2012 im Internet Archive)
  28. Königswinter Direkt, 24. November 2011: Auszeichnung für CJD-Schule/
  29. MINT-freundliche Schulen (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive)
  30. https://ga.de/region/siebengebirge/koenigswinter/die-beste-klasse-deutschlands_aid-41919573
  31. Christliches Jugenddorfwerk Deutschlands e V: Abschied von den Realschülern am CJD. Abgerufen am 28. Februar 2021.