Busdorf

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Wappen Deutschlandkarte
Busdorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Busdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 54° 30′ N, 9° 33′ OKoordinaten: 54° 30′ N, 9° 33′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Schleswig-Flensburg
Amt: Haddeby
Höhe: 18 m ü. NHN
Fläche: 5,35 km2
Einwohner: 2048 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 383 Einwohner je km2
Postleitzahl: 24866
Vorwahl: 04621
Kfz-Kennzeichen: SL
Gemeindeschlüssel: 01 0 59 018
Adresse der Amtsverwaltung: Rendsburger Str. 54c
24866 Busdorf
Website: www.busdorf.de
Bürgermeister: Ralf Feddersen (CDU)
Lage der Gemeinde Busdorf im Kreis Schleswig-Flensburg
KarteAhnebyAlt BennebekArnisAusackerBergenhusenBöelBöklundBollingstedtBorenBorgwedelBörmBöxlundBrodersby-GoltoftBusdorfDannewerkDollerupDörpstedtEggebekEllingstedtErfdeEsgrusFahrdorfFreienwillGeltingGeltorfGlücksburg (Ostsee)GrödersbyGroß RheideGroßenwieheGroßsoltGrundhofHandewittHarrisleeHasselbergHavetoftHollingstedtHoltHörupHürupHusbyHüsbyIdstedtJagelJannebyJardelundJerrishoeJörlJübekKappelnKlappholzKlein BennebekKlein RheideKronsgaardKroppLangballigLangstedtLindewittLoitLottorfLürschauMaasholmMedelbyMeggerdorfMeynMittelangelnMohrkirchMunkbrarupNeuberendNiebyNiesgrauNorderbrarupNordhackstedtNottfeldNübelOersbergOeverseeOsterbyPommerbyRabelRabenholzRabenkirchen-FaulückRingsbergRüggeSaustrupSchaalbySchafflundScheggerottSchleswigSchnarup-ThumbySchubySelkSieverstedtSilberstedtSollerupSörupStangheckStapelSteinbergSteinbergkircheSteinfeldSterupStolkStoltebüllStruxdorfSüderbrarupSüderfahrenstedtSüderhackstedtTaarstedtTarpTetenhusenTielenTolkTreiaTwedtUelsbyUlsnisWagersrottWallsbüllWanderupWeesWeesbyWesterholzWohldeFlensburg
Karte

Busdorf ['buːsˌdɔʁf] (dänisch: Bustrup) ist eine Gemeinde im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein. Busdorf ist Sitz der Verwaltung des Amtes Haddeby.

Geographie

Das Wikinger Museum Haithabu

Die Gemeinde liegt in einer Endmoränenlandschaft bei Schleswig an der Schlei. Haddeby, das Haithabu der Wikingerzeit, liegt im Gemeindegebiet.

Geschichte

Eine jungsteinzeitliche und bronzezeitliche Besiedlung des Ortsgebiets ist archäologisch nachgewiesen. Auch die Siedlungsreste des wikingerzeitlichen Haithabu und der Skarthi-Stein, ein wohl Anfang des 11. Jahrhunderts aufgestellter Runenstein, liegen im heutigen Gemeindegebiet.

Der Name Busdorf selbst wurde 1299 als Personenname (Jaan Buzthorp) erstmals erwähnt. Daraus lässt sich auf einen Ortsnamen, der Dorf des Butse bedeutet schließen. Auf Südjütisch heißt der Ort Bustrop.

Politik

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hat seit der Kommunalwahl 2013 die CDU sechs Sitze, die Wählergemeinschaft BWG vier, die SPD zwei, und der SSW hat einen Sitz.

Wappen

Blasonierung: „In Blau unter zwei goldenen Löwen hintereinander der goldene Busdorfer Runenstein.“[2]

Wirtschaft und Infrastruktur

In der ursprünglich landwirtschaftlich geprägten Gemeinde haben sich Gewerbebetriebe und ein breit gefächertes Angebot von Dienstleistungen angesiedelt. 1998 wurde im Süden der Gemeinde der Gewerbepark Wikingerland erschlossen. Er liegt direkt an der Bundesautobahn 7 Abfahrt Schleswig/Jagel (Nr. 6).

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmale in Busdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.

Haithabu und Danewerk

Haithabu lag vom 9. bis 11. Jahrhundert innerhalb eines Ringwalls am Haddebyer Noor. Haithabu war in der Wikingerzeit eines der bedeutendsten wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Zentren Skandinaviens. Nach der Zerstörung der Siedlung im Jahr 1066 wurde von den Bewohnern die Stadt Schleswig gegründet. Auch ein Großteil des Danewerks eines alten Sperrwalls über die Kimbrische Halbinsel, vergleichbar dem Limes oder dem Hadrianswall, liegt im Gemeindegebiet.

Der Siedlungsplatz wurde 1897 von dem Archäologen Sophus Müller wiederentdeckt. Heute werden viele der archäologischen Funde im Wikinger-Museum Haithabu in Busdorf ausgestellt.

Skarthi-Stein

Der Skarthi-Stein, ein Runenstein, wurde 1857 zwischen zwei Grabhügeln im Gemeindegebiet entdeckt. Er soll an einen Gefolgsmann von König Sven Gabelbart erinnern. Die Inschrift des Skarthi-Steins, auch als "Runenstein von Busdorf" oder "Danewerksstein" bezeichnet, dessen Übersetzung Wolfgang Laur (1987) vornahm, könnte auf den bei Haithabu gefallenen Hirdmann dieses Dänenkönigs - Skarthi - hindeuten, der zuvor anscheinend Jomswikinger in der Jomsburg in Pommern war. Des Weiteren ist Skarthi als Teilnehmer der Seeschlacht von Hjörungavag an der norwegischen Atlantikküste um 995 bezeugt, in der die Norweger die Dänen und Jomswikinger besiegten. Skarthi konnte in der Gefangenschaft einem führenden Jomswikingerhäuptling das Leben retten und mit ihm, von Jarl Hakon (971-995) begnadigt, freikommen. Die Runen-Inschrift würde damit in etwa mit den Aussagen des Werkes "Heimskringla" (Weltkreis) des isländischen Historikers und Politikers Snorri Sturluson (1178/79-1241) übereinstimmen.

St.-Andreas-Kirche Haddeby

St.-Andreas-Kirche

Die St.-Andreas-Kirche Haddeby liegt außerhalb des Dorfkerns. Die einschiffige romanische Feldsteinkirche wurde um 1200 errichtet. Von ihr wird gesagt, dass sie sich auf den Grundmauern der Kirche befindet, die Ansgar im Jahr 849 bauen ließ, als er die Wikinger missionieren wollte. Allerdings befindet sich die Kirche außerhalb des historischen Ringwalls an einer der wichtigsten Handelsstraßen in der Region.[3]

Persönlichkeiten

Die Politikerin Anke Spoorendonk (SSW, MdL) wurde 1947 in Busdorf geboren.

Literatur

  • Lutz Mohr: Der "Skarthi-Stein" von Haithabu/Schleswig - ein königliches Runendenkmal für einen pommerschen Jomswikinger? In: Steinkreuzforschung (SKF). Studien zur deutschen und internationalen Flurdenkmalforschung. Hrsg. von Rainer H. Schmeissner. Reihe B (Sammelbände), Sammelband Nr. 24 (NF 9), Regensburg 1997, S. 68-76
Commons: Busdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  3. St. Andreas Haddeby auf nordelbien.de