Bruno Carstens

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Bruno Carstens (* 26. Oktober 1918 in Wilhelmshaven; † 30. Oktober 2001 in Saalfeld, Thüringen) war ein deutscher Schauspieler.

Leben und Wirken

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Bruno Carstens wuchs in Wilhelmshaven auf und erlernte nach seinem Schulabschluss zunächst den Beruf des Seemanns. Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges im Jahr 1939 wurde er als Matrose zur Kriegsmarine überstellt. Sein Versuch nach England zu fliehen schlug fehl und er wurde daraufhin in das Strafbataillon 999 gepresst. Beim ersten Einsatz lief er zur Roten Armee über. In einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager bei Karaganda und an der Zentralen Antifa-Schule sammelte er erste Schauspielerfahrungen.[1]

Nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Deutschland zurück, ging in die Sowjetische Besatzungszone und wurde im Jahr 1948 Mitglied der SED.[2] Er nahm ein Schauspielstudium am Deutschen Theaterinstitut in Weimar auf. Es folgten Bühnenstationen in Weimar, Leipzig und Brandenburg (Havel), bevor er 1959 zum Berliner Ensemble stieß, dem er langjährig als festes Ensemblemitglied angehörte.

Daneben fand Carstens ab Mitte der 1950er-Jahre in Film und Fernsehen ein großes Betätigungsfeld. Von 1959 bis 1968 spielte er als erster Fernsehkommissar in der DDR den Hauptmann Bruno Wernicke in der Reihe Blaulicht. Außerdem wirkte er in Fernsehmehrteilern wie Tempel des Satans und dem Kinderfilmklassiker Die Suche nach dem wunderbunten Vögelchen unter der Regie von Rolf Losansky.[3] Ab 1970 war er auch Mitglied des Schauspielensembles im Fernsehen der DDR.[4] Carstens wirkte in seiner viereinhalb Jahrzehnte lang andauernden Karriere als Schauspieler vor der Kamera in über 130 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[5][6][7] Er war auch gelegentlich als Regieassistent und als Synchronsprecher tätig.[8]

Carstens war Mitglied des Bundesvorstandes des FDGB und des Zentralvorstandes der Gewerkschaft Kunst.

Grabstätte

Carstens war von 1965 bis zu ihrem Tod im Jahr 1986 mit der Schauspielerin Isot Kilian verheiratet, die er in seiner Zeit am Berliner Ensemble kennengelernt hatte. Die Ehe blieb kinderlos. Carstens starb im Oktober 2001 im Alter von 83 Jahren an den Folgen eines Sturzes. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin neben seiner Ehefrau beigesetzt.[9]

Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin.[10]

Filmografie (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. Fernsehkommissar Bruno Carstens gestorben. Abgerufen am 17. Juni 2024 (österreichisches Deutsch).
  2. Neues Deutschland vom 26. Oktober 1988
  3. Bruno Carstens - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  4. Bruno Carstens. 4. August 2022, abgerufen am 17. Juni 2024.
  5. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Bruno Carstens. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  6. Bruno Carstens | filmportal.de. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  7. OFDb - Bruno Carstens (Darsteller). Abgerufen am 17. Juni 2024.
  8. Deutsche Synchronkartei | Sprecher | Bruno Carstens. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  9. knerger.de: Das Grab von Bruno Carstens
  10. adk.de: Bruno-Carstens-Archiv Bestandsübersicht auf den Webseiten der Akademie der Künste in Berlin.