Blauwald
Blauwald GmbH & Co. KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 2004 |
Sitz | Heidenheim an der Brenz, Deutschland |
Leitung | Ludwig Merckle und Thomas Venus (Geschäftsführer) |
Mitarbeiterzahl | 16[1] |
Branche | Forstwirtschaft, Holzwirtschaft |
Website | www.blauwald.de |
Stand: 31. Dezember 2017 |
Die Blauwald GmbH & Co. KG mit Sitz in Heidenheim an der Brenz (Baden-Württemberg) ist ein deutsches Forstwirtschaftsunternehmen in Besitz der Familie Merckle. Es zählt mit einem Grundbesitz von Ende 2007 rund 12.000 Hektar, davon über 8.000 Hektar Wald[2] zu den größten privaten Forstbetrieben in Deutschland.
Blauwald
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegründet wurde Blauwald von dem Unternehmer Adolf Merckle (ratiopharm, Phoenix Pharmahandel, CT Arzneimittel sowie Beteiligungen an Kässbohrer Geländefahrzeuge, HeidelbergCement, Zollern GmbH und Co. KG u. a.), als er am 15. Januar 2004 mit Rückwirkung zum 1. Januar 2004 den kompletten Forstbetrieb Ebnat des Fürstenhauses Thurn und Taxis mit mehr als 5000 Hektar Waldfläche übernahm. Zu diesen im Schwäbischen Jura, den Randgebieten des Nördlinger Rieses und in Mainfranken bei Grettstadt gelegenen Flächen zählen einige der forstwirtschaftlich leistungsfähigsten Waldstandorte in Süddeutschland.[3]
Weitere Zukäufe waren die mehr als 800 Hektar (etwa die Hälfte) des Stadtwaldes von Blaubeuren (der Ort ist Sitz des Merckle-Konzerns) für insgesamt 6,4 Millionen Euro (80 Cent/m²), große Teile des Stadtwaldes von Ulm, Waldgebiete im Vogtland von der BVVG und rekultivierte Abraumhalden von der LMBV und der BVVG, Wälder von der württembergischen Baronin Speth-Schülzburg sowie kleinere Waldflächen in Mecklenburg-Vorpommern (ebenfalls von der BVVG). Hochgebirgswald und Almflächen des Fürstenhauses Wolfegg (900 ha Forst, rund 700 ha Alm) zählten ebenfalls zum Forstbetrieb, wurden jedoch im Jahr 2012 verkauft.[4]
Neben Holz in diversen Formen (Schnittholz, Faserholz, Brennholz, Rundhölzer) bietet Blauwald auch betriebswirtschaftliche Dienstleistungen im Forstbereich an (z. B. Gutachten, Beratungen).
Blauwasser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Außer Wald befanden sich bis zum Jahr 2007 auch andere Grundflächen im Eigentum von Blauwald. Über die Tochtergesellschaften Blauwasser GmbH und Blauwasser Seemanagement GmbH besaß Merckle rund 2000 Hektar Binnenseeflächen samt angrenzender Ufergebiete in Ostdeutschland, darunter in Sachsen-Anhalt bei Gräfenhainichen (Landkreis Wittenberg) den Gremminer See (Ende 2004 erworben; ehemaliger Tagebau Golpa-Nord)[5] und den aus dem gefluteten Tagebaurestloch Gröbern entstandenen Gröberner See[6], sowie bei Borna (Lkr. Leipzig, Sachsen) den Hainer See und den Kahnsdorfer See (die beiden letztgenannten zählen zum Leipziger Neuseenland).[7][8] Das Rittergut und Teile des Parks von Kahnsdorf waren gleichfalls im Besitz des Unternehmens. Für diese Flächen wurde ein Konzept für Freizeit und Sport am und im Wasser, am Hainer See auch für Wohnen (Feriengrundstücke) und Gewerbe entwickelt, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Tagebaumuseum Ferropolis – Stadt aus Eisen). Bestandteil des Konzeptes war z. B. ein eigenes Ausflugsschiff auf dem Gremminer See, die „Gremmina“. Die Fischereirechte in den Seen und Jagdrechte in den im Besitz des Unternehmens befindlichen Wäldern um die Seen gehörten ebenfalls dazu. Entsprechend wurden z. B. Angelkarten verkauft und Wildfleisch vermarktet.[9] Im Bereich der Abraumhalden war die Anlage von Kurzumtriebsplantagen aus schnellwachsenden Holzarten (Pappelhybriden u. a.) zwecks stofflicher und/oder energetischer Verwertung (Energieholz) vorgesehen.[10]
Im Jahr 2007 erfolgte die Abspaltung der Seenlandschaften. Seither betreibt Blauwald wieder einen reinen Forstbetrieb.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Viehöver: Hickhack um heimatlichen Wald. In: Ders.: Die Einflussreichen. Henkel, Otto und Co. – Wer in Deutschland Geld und Macht hat. Campus Verlag, Frankfurt – New York 2006, ISBN 978-3-593-37667-7, S. 43–46. (behandelt die Kontroverse um den Verkauf des Stadtwaldes von Blaubeuren)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Internetauftritt der Blauwald GmbH & Co KG
- Wald als Vermögensanlage, Kurzpräsentation von Blauwald (PDF; 868 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jahresabschluss zum 31. Dezember 2017 im elektronischen Bundesanzeiger
- ↑ Eigenporträt im Rahmen des Forstkolloquiums „Wald als Vermögensanlage“ am 25. Januar 2007 in Freiburg im Breisgau, Hans-Martin Oettinger
- ↑ Quelle: AFZ/Der Wald, 5. Februar 2004 [1] (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Chronik, auf www.blauwald.de ( des vom 18. Februar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. August 2019
- ↑ Seenprofil Gremminer See (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gröbern bricht zu neuen Ufern auf – See vor der Haustür ist wichtiges Potenzial für die Zukunft, Naumburger Tageblatt, 5. August 2007
- ↑ Seenprofil Hainer See (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Seenprofil Kahnsdorfer See (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Wild aus den Wäldern am See – Fisch im Gremminer See ( vom 14. Mai 2012 im Internet Archive), www.leipzigseen.de
- ↑ Konkretisierung des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes Anhalt (ILEK Anhalt) im Rahmen der Zertifizierung durch das Landesverwaltungsamt (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Abschlussbericht ILEK
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 18. Februar 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.