Bibertal
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 23′ N, 10° 12′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Günzburg | |
Höhe: | 511 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,3 km2 | |
Einwohner: | 4967 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 182 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 89346 | |
Vorwahl: | 08226 | |
Kfz-Kennzeichen: | GZ, KRU | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 74 119 | |
LOCODE: | DE BB6 | |
Gemeindegliederung: | 12 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 2 89346 Bibertal | |
Website: | www.bibertal.de | |
Erster Bürgermeister: | Roman Gepperth (CSU) | |
Lage der Gemeinde Bibertal im Landkreis Günzburg | ||
Bibertal ist eine seit 1978 bestehende Gemeinde im schwäbischen Landkreis Günzburg. Verwaltungssitz ist die Ortschaft Bühl. Namensgebend ist der Fluss Biber, an dessen unterem Lauf die Gemeinde liegt.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet umfasst die Täler der Biber, des Osterbaches und der Drill. Bibertal liegt in der Region Donau-Iller. Naturräumlich gehört es zur Donau-Iller-Lech-Platte („Oberschwäbische Hochebenen“), welche Teil des Alpenvorlandes ist, eine der Naturräumlichen Haupteinheiten Deutschlands. Eine Ortschaft namens Bibertal gibt es nicht in der Gemeinde.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde besteht aus acht Gemarkungen und hat zwölf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Gemarkung Anhofen (Kirchdorf) mit Emmenthal (Weiler) und Happach (Dorf)
- Gemarkung Bühl (Pfarrdorf)
- Gemarkung Echlishausen (Kirchdorf) mit Opferstetten (Dorf)
- Gemarkung Ettlishofen (Kirchdorf) mit Hetschwang (Kirchdorf)
- Gemarkung Großkissendorf (Pfarrdorf)
- Gemarkung Kleinkissendorf (Dorf)
- Gemarkung Schneckenhofen (Kirchdorf)
- Gemarkung Silheim (Kirchdorf)
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Gründung der Vorläufergemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Gemeindeteile reicht zum Teil sehr weit zurück. Auf der Gemarkung von Echlishausen finden sich Spuren der Kelten, der Römer und eines Nonnenklosters (Nonnenburg). Ein genaues Besiedlungsdatum ist daher nicht feststellbar.
Das Gebiet von Bibertal gehörte zur vorderösterreichischen Markgrafschaft Burgau, seit den Friedensverträgen von Brünn und Preßburg 1805 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstanden mit dem Gemeindeedikt von 1818 mehrere selbstständige Gemeinden.
Fusion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anlässlich der bayerischen Gebietsreform wurden am 1. Mai 1978 die Gemeinden Anhofen, Bühl, Echlishausen, Ettlishofen, Kissendorf (am 1. April 1971 durch Fusion von Groß- und Kleinkissendorf entstanden)[4], Schneckenhofen und Silheim zur Einheitsgemeinde Bibertal zusammengeschlossen.[5] Eine Klage von Ettlishofen dagegen war 1981 erfolglos.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden folgende Einwohnerzahlen festgestellt:
- 1961: 3289 Einwohner[5]
- 1970: 3631 Einwohner[5]
- 1987: 4021 Einwohner
- 1991: 4242 Einwohner
- 1995: 4461 Einwohner
- 2000: 4709 Einwohner
- 2005: 4803 Einwohner
- 2010: 4710 Einwohner
- 2015: 4762 Einwohner
- 2017: 4829 Einwohner
- 2018: 4846 Einwohner
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4038 auf 4846 um 808 Einwohner bzw. um 20 %.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat hat 16 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2020 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:
Parteien und
Wählergemeinschaften |
% 2020 |
Sitze 2020 |
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CSU | 51,56 | 8 |
FW | 31,83 | 5 |
SPD | 16,61 | 3 |
Gesamt | 100,0 | 16 |
Wahlbeteiligung in % | 57,47 |
Bürgermeister seit der Gründung:
- 1978–1996: Hans Joas (CSU)
- 1996–2002: Wolfgang Beyer (SPD)
- 2002–2014: Robert Strobel (CSU)
- 2014–2020: Oliver Preußner (CSU)
- seit 2020: Roman Gepperth (CSU)
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über grünem Dreiberg fünfmal schräglinks geteilt von Silber und Rot mit einem silbernen Herzschild, darin unter blauem Wellenbalken ein roter Granatapfel an grün belaubtem Stiel.“[6] | |
Wappenbegründung: Der grüne Dreiberg steht redend für den Ort Bühl, dessen Name Hügel bedeutet. Die fünfmalige Schräglinksteilung von Silber und Rot ist dem Wappen der Markgrafschaft Burgau entnommen, die seit dem Mittelalter die Landesherrschaft im Gemeindegebiet innehatte. Der Granatapfel im Herzschild stammt aus dem Wappen der Familie von Osterberg. Sie erwarb 1663 die Adelsherrschaft Bühl und richtete dort ein Obervogteiamt ein. Der blaue Wellenbalken stellt den Fluss Biber dar, der dem Ort seinen Namen gab. Er steht damit redend für den Ortsnamen.
Wappenführung seit 1981. |
Baudenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bodendenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]27 bekannte Funde im Jahr 2012, darunter
- D-7-7527-0012 Straße der römischen Kaiserzeit. Im Jahr 2012 wurde die Römerstrasse unmittelbar an der Gemarkungsgrenze von Leipheim, ca. 10 m nördlich von Lohrs Wäldchen bei einem Wiesenumbruch wieder ein Stück weit aufgedeckt. Im weiteren Verlauf ist sie in den Wiesen Richtung Osten ca. 100 m weit im Gelände deutlich erkennbar.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnstrecke Augsburg–Ulm verläuft nördlich von Bibertal.
Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2017 gab es nach der amtlichen Statistik insgesamt 516 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. Von der Wohnbevölkerung standen 2160 Personen in einer sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit. Die Zahl der Auspendler lag damit um 1644 Berufstätige über der Zahl der Einpendler.
2012 gab es 24 gemeldete Gewerbebetriebe.
Im Jahr 2007 bestanden 67 landwirtschaftliche Betriebe. Von der Gemeindeflur waren 2551 ha landwirtschaftlich genutzt, davon waren 1984 ha Ackerfläche und 568 ha Dauergrünfläche.
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Nähe zum Freizeitpark Legoland Deutschland entwickelte sich ein spürbarer Tourismus im Günzburger Land. In Bibertal sind seitdem zwölf Übernachtungsanbieter zu den vorhandenen fünf Gastronomiebetrieben dazugekommen. Die Gemeinde hat vier eigene Wanderwege angelegt und ist Teil des Radwanderweges Wasserspuren.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2018 gab es folgende Einrichtungen:
- 2 Kindertageseinrichtungen mit zusammen 218 genehmigten Plätzen und 201 Kindern
- 1 Volksschule mit 8 Klassen, 10 Lehrern und 179 Schülern
- Volkshochschule
- Zwei katholische Volksbüchereien
- Außenstelle der Volkshochschule Günzburg
Dort geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nikolaus Bernhard (1881–1957), Gewerkschaftsvorsitzender und Politiker, Reichstagsabgeordneter
- Leonhard Keller (* 1952) aus Opferstetten, Präsident des schwäbischen Bauernverbandes von 1991 bis 2012, Kreisobmann in Günzburg 1991 bis 2012, im November 2012 zum Ehrenpräsidenten des schwäbischen Bauernverbandes ernannt, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande (2014)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Bibertal in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 30. August 2019.
- ↑ Gemeinde Bibertal, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 476.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 775 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Eintrag zum Wappen von Bibertal in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte