Bibert

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Bibert
Einzugsgebiet der Bibert (siehe OSM)

Einzugsgebiet der Bibert (siehe OSM)

Daten
Gewässerkennzahl DE: 24218
Lage Fränkisches Keuper-Lias-Land

Bayern

Flusssystem Rhein
Abfluss über Rednitz → Regnitz → Main → Rhein → Nordsee
Quelle bei Schmalnbühl (Flachslanden)
49° 25′ 21″ N, 10° 32′ 15″ O
Quellhöhe ca. 444 m ü. NN [2]
Mündung bei WeikershofKoordinaten: 49° 26′ 43″ N, 10° 59′ 4″ O
49° 26′ 43″ N, 10° 59′ 4″ O
Mündungshöhe 289,5 m ü. NN [2]
Höhenunterschied ca. 154,5 m
Sohlgefälle ca. 3,7 ‰
Länge 42,3 km[3]
Einzugsgebiet 328,78 km²[4]
Abfluss am Pegel Lentersdorf[5]
AEo: 47,2 km²
Lage: 23,3 km oberhalb der Mündung
NNQ
MNQ 1971–2012
MQ 1971–2012
Mq 1971–2012
MHQ 1971–2012
HHQ (12.03.1979)
23 l/s
98 l/s
274 l/s
5,8 l/(s km²)
5,81 m³/s
16,4 m³/s
Abfluss am Pegel Weinzierlein[5]
AEo: 291 km²
Lage: 8,89 km oberhalb der Mündung
NNQ
MNQ 2009–2012
MQ 2009–2012
Mq 2009–2012
MHQ 2009–2012
HHQ (08.01.2011)
401 l/s
509 l/s
1,5 m³/s
5,2 l/(s km²)
23,9 m³/s
46 m³/s
Mittelstädte Zirndorf
Kleinstädte Dietenhofen, Oberasbach, Roßtal
Die Bibert in Zirndorf

Die Bibert in Zirndorf

Die Bibert ist ein Fluss in Mittelfranken von gut 42 km Länge, der nach zunächst ostsüdöstlichem, danach ostnordöstlichem Lauf beim Ortsteil Weikershof der kreisfreien Stadt Fürth von links in die Rednitz mündet.

Nach dem Bayerischen Wassergesetz ist die Bibert ein Gewässer zweiter Ordnung, für Ausbau und den Unterhalt ist der Bezirk Mittelfranken zuständig.

Der Fluss wurde im Jahr 810 („duo flumina … Piparodi“) erstmals urkundlich erwähnt. Das altbairische Pipar-odi bedeutet „Einöde, in der sich Biber aufhalten“. Der Name der Umgebung wurde demnach auf den Fluss übertragen.[6]

Die Bibert entspringt auf einer Höhe von etwa 444 m ü. NHN südwestlich des zur Gemeinde Flachslanden gehörenden Ortsteils Schmalnbühl auf der Frankenhöhe im Fränkischen Keuper-Lias-Land.

Altes Wasserrad an der Bibert bei Wintersdorf

Sie durchfließt den Rangau und durchquert dabei die Gemeindegebiete von Rügland und Dietenhofen. Bei Münchzell mündet der Haselbach in die Bibert, ihr bedeutendster Nebenfluss. Südlich des Zusammenflusses mit dem Egels- und dem Weihersmühlbach liegt Schwaighausen.

An Großhabersdorf und Vincenzenbronn fließt der Fluss im Süden vorbei. Östlich des Ammerndorfer Ortsteils Bubenmühle bildet die Bibert die Grenze zwischen Ammerndorf und Roßtal. Die Zirndorfer Stadtteile Weinzierlein, Wintersdorf und Leichendorfermühle tangiert die Bibert nördlich und durchquert anschließend Leichendorf und Zirndorf.

Das letzte Stück der Bibert, etwa 1,9 Kilometer, bildet die Grenze zwischen den Städten Zirndorf und Oberasbach. Die Bibert mündet schließlich auf einer Höhe von 289,5 m ü. NHN gegenüber Weikershof, einem Ortsteil der Stadt Fürth, von links in die Rednitz.

Wie die meisten westlichen Zuflüsse der Rednitz besitzt die Bibert ein geringes Gefälle und einen geringen Abfluss sowie Sandstrukturen im Uferbereich und in der Gewässersohle.[7]

Hydrologischer Hauptstrang

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Vergleich Bibert[H 1] / Haselbach

Gewässer(abschnitt) Länge
in km
EZG
in km²
Bibert oberhalb Haselbach 18,32 48,95
Haselbach 18,07 129,04

Der Vergleich zwischen dem Bibert-Oberlauf und dem Haselbach zeigt, dass die Bibert bis zum Zusammenfluss zwar geringfügig länger ist als dieser, der Haselbach aber hydrologisch gesehen wegen seines viel größeren Einzugsgebiets ein Teil des hydrologischen Hauptstrangs des Flusssystems Bibert ist, während der Bibert-Abschnitt oberhalb von dessen Mündung ein Nebenstrang davon ist.

Anmerkung

  1. Die Bibert von der Quelle bis zur Mündung des Haselbachs

Zu den Zuflüssen der Bibert gehören, flussabwärts betrachtet:[2]

Diagramm der Zuflüsse der Bibert (> 5 km)

Tabelle der Zuflüsse der Bibert (> 2 km)

Zuflüsse der Bibert > 2 km[Z 1]
Name GKZ Lage Länge
in km
EZG
in km²
Mündungs­höhe
in m ü. NHN
Mündung


Buchbächlein rechts 03,0 003,1 388 Rügland-Unternbibert
Stockheimer Bach rechts 03,5 003,5 376 Rügland-Unternbibert
Altbach links 06,1 006,9 334 Dietenhofen-Rothleiten
Haselbach 24218-2 rechts 18,1 129,0 325 Dietenhofen-Münchzell
Weihersmühlbach rechts 06,0 031,1 321 Großhabersdorf-Schwaighausen
Neubach links 05,7 027,1 320 Großhabersdorf
Untreubächlein rechts 02,0 003,5 319 Großhabersdorf-Fernabrünst
Petersgraben links 02,2 002,9 315 Großhabersdorf-Vincenzenbronn
Fuchslochgraben rechts 02,6 008,7 315 Großhabersdorf-Vincenzenbronn
Reichenbach links 08,7 030,9 310 Ammerndorf
Roßtaler Mühlbach rechts 03,3 010,8 303 Zirndorf-Weinzierlein
Klingengraben links 02,1 003,0 302 Zirndorf-Weinzierlein
Weiherbach links 03,4 003,9 297 Zirndorf-Leichendorf
Banderbach links 08,0 016,2 296 Zirndorf
Bibert[Z 3] 24218-0 42,3 328,78 ,0289,5 Fürth-Weikershof

Anmerkungen zur Tabelle

  1. Alle Längenangaben bei Fließgewässern ohne GKZ sind Eigenmessungen auf dem BayernAtlas
  2. Zur besseren Übersicht sind in die GKZ-Ziffern nach der 24218 – Bibert – Bindestriche eingefügt!
  3. Die Daten der Bibert zum Vergleich

Wegen des großen Vorkommens der Grünen Keiljungfer und der traditionellen Teichwirtschaft wurde zwischen Dietenhofen und Großhabersdorf die Bibert mit ihrer Aue und der Haselbach mit seiner Aue zwischen Bruckberg und der Mündung in die Bibert bei Münchzell zum FFH-Gebiet erklärt. In dem gut 222 Hektar großen Schutzgebiet sind außerdem der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, die Gelbbauchunke und die Kleine Bachmuschel zu finden.[8]

Im Gewässer befinden sich eine große Anzahl unterschiedlicher Fischarten:
Äschen, Barben, Forellen (Regenbogenforellen und Bachforellen), Saiblinge[9], Hechte, Zander, Karpfen, Schleien, Aale, Rutten, Nasen, Koppen, Grundeln und Weißfische.[10]

Zur Aufnahme in die Liste der FFH-Gebiete führten die extensiv genutzten Mähwiesen, die Auwälder unterschiedlicher Ausprägungen sowie die feuchten Hochstaudenfluren und Waldsäume.[8]

Wasserqualität

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Die Bibert weist in ihrem Oberlauf die Gewässergüteklasse II–III und verbessert sich in ihrem Unterlauf im Landkreis Fürth auf Güteklasse II.[7] An der Messstelle der Bibertmündung ist der Fluss so stark mit dem Herbizid Mecoprop belastet, dass die Qualitätsziele der Wasserrahmenrichtlinie überschritten werden.[11]

Sehenswürdigkeiten und Bauwerke

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Der Bibertgrund ist ein Naherholungs- und Ausflugsgebiet. Orte von Interesse sind beispielsweise der Playmobil FunPark in Leichendorf, der Campingplatz in Leichendorfermühle, die Ammerndorfer Mühle, der Gasthof Rotes Ross in Großhabersdorf, die Gastwirtschaft „Zur Klosterkapelle“ („Kappel“) im Dietenhofener Ortsteil Münchzell, die Ruine der Wasserburg Burg Leonrod bei Leonrod.

Die Bibert gab der Bibertbahn ihren Namen, sie verkehrte bis 1986 zwischen den Bahnhöfen Stein und Großhabersdorf, vor 1971 bis Unternbibert-Rügland. Auf der Trasse der Bibertbahn verläuft heute ein beliebter Radwanderweg. Bis Großhabersdorf verläuft die Rothenburger Straße durch das Biberttal.

Commons: Bibert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Franz Tichy: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nürnberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  2. a b c Topografische Karte 1:10.000 Bayern Nord
  3. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 41 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  4. Verzeichnis der Bach- und Flussgebiete in Bayern – Flussgebiet Main, Seite 38 des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, Stand 2016 (PDF; 3,3 MB)
  5. a b Hochwassernachrichtendienst des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (Hinweise) (Stand: 1. Januar 2015)
  6. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch. Walter de Gruyte, Berlin / Boston 2014, ISBN 978-3-11-057891-1, S. 58, „Bibert“ (Auszug in der Google-Buchsuche).
  7. a b Bayerisches Landesamt für Umwelt: Zusammenfassung der Berichte zur Bestandsaufnahme 2004 in Bayern (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lfu.bayern.de, Berichte an die Europäische Kommission gemäß Art. 5, Anhang II und Anhang III, sowie Art. 6, Anhang IV, der Wasserrahmenrichtlinie, 1. Fassung, Augsburg, 2006, Seite 27 (pdf, 742 MB)
  8. a b Regierung von Mittelfranken: NATURA 2000, FFH-Gebiet 6630-301, Bibert und Haselbach (Memento des Originals vom 19. August 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regierung.mittelfranken.bayern.de (PDF; 816 kB)
  9. Fangordnung für Bibert und Rednitz@1@2Vorlage:Toter Link/www.nordbay-angler.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Fischereiverein Weinzierlein: Gewässerinformation (Memento vom 14. September 2009 im Internet Archive) für den bei Zirndorf gepachteten Abschnitt der Bibert.
  11. Bayerisches Landesamt für Umwelt: Zusammenfassung der Berichte zur Bestandsaufnahme 2004 in Bayern@1@2Vorlage:Toter Link/www.wasserrahmenrichtlinie.bayern.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. : Berichte an die Europäische Kommission gemäß Art. 5, Anhang II und Anhang III, sowie Art. 6, Anhang IV, der Wasserrahmenrichtlinie, 1. Fassung, Augsburg, 2006, Seite 35 (pdf, 742 MB)