Bad Bertrich
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 4′ N, 7° 2′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Cochem-Zell | |
Verbandsgemeinde: | Ulmen | |
Höhe: | 150 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,71 km2 | |
Einwohner: | 1038 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56864 | |
Vorwahl: | 02674 | |
Kfz-Kennzeichen: | COC, ZEL | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 35 501 | |
LOCODE: | DE BC4 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 56766 Ulmen | |
Website: | www.bad-bertrich.de | |
Ortsbürgermeister: | Christian Arnold | |
Lage der Ortsgemeinde Bad Bertrich im Landkreis Cochem-Zell | ||
Bad Bertrich ist ein Staatsbad und Kurort in der Eifel und gehört zum Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Die Ortsgemeinde gehört der Verbandsgemeinde Ulmen an.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bad Bertrich liegt im Üßbachtal in der südlichen Vulkaneifel, nahe der Mosel.
Die Gemeinde Bad Bertrich besteht aus den Ortsteilen Bad Bertrich mit den Wohnplätzen Marienhöhe und Sonnenhof sowie Kennfus mit dem Wohnplatz Lucienhof.[2] Sie grenzt (im Uhrzeigersinn) an die Ortsgemeinden Lutzerath, Kliding, Beuren, Bengel und Hontheim.
Ab Ende der 1960er Jahre plante RWE das große Pumpspeicherwerk Bremm. Die Staumauer für dessen sechs Kilometer langen Obersee wäre nicht weit von Bad Bertrich entfernt im unmittelbar nördlich gelegenen Tal des Erdenbaches entstanden, der im Üßbach mündet.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon unter den römischen Kaisern Valentinian II. und Gratian wurden in Bertriacum prächtige Badegebäude erbaut. Die älteste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1097; es handelt sich um eine Besitzurkunde Erzbischof Egilberts von Trier. 1476 wurde der Ort kurtrierisches Staatsbad. Clemens Wenzeslaus von Sachsen, der letzte Kurfürst von Trier, ließ hier 1785 bis 1787 das Kurfürstliche Schlösschen erbauen und nutzte es als Sommer- und Jagdresidenz. Ab 1794 stand Bad Bertrich unter französischer Herrschaft. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet und wurde preußisches Staatsbad.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden die Kuranlagen von Bad Bertrich nach Planung und unter Bauleitung des Architekten Otto Hodler neu gestaltet.[3]
Seit 1946 ist Bad Bertrich Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 1. Januar 1975 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Kennfus nach Bad Bertrich eingemeindet.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Bad Bertrich besteht aus sechzehn Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
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2019 | – | – | 16 | 16 Sitze |
2014 | – | – | 16 | 16 Sitze |
2009 | – | – | 12 | 12 Sitze |
2004 | 3 | 5 | 8 | 16 Sitze |
Nach der Wahl im Jahr 2019 und 2014 verteilten sich die 16 Sitze auf insgesamt vier Wählergruppen.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Christian Arnold (parteilos) wurde am 25. Juni 2019 Ortsbürgermeister von Bad Bertrich.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 63,22 % für fünf Jahre gewählt worden.[7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Arnold mit 75,3 % der Stimmen gegen einen weiteren unabhängigen Kandidaten in seinem Amt bestätigt.[8]
Arnolds Vorgängerin Beatrix Lauxen war 2019 nach zwei Amtsperioden nicht erneut angetreten.[6]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juni/Juli 2007 fand das neu gegründete Festival Eifel-Kulturtage in Bad Bertrich und im Kloster Himmerod statt. Geleitet wird die Veranstaltungsreihe mit über 90 Künstlern von Rainer Laupichler.
Bauwerke und Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Philipp Melanchthon-Kirche
- Katholische Kirche St. Peter
- Kurfürstliches Schlösschen mit anliegendem Kavaliershaus, diente dem Trierer Kurfürsten Clemens Wenzeslaus als Sommerresidenz
- Bismarckturm, ein 1910 fertiggestellter 14 m hoher Aussichtsturm, der ca. 500 m östlich des Ortes auf der Hohelay steht[9]
- Hohenzollernturm, ein kleiner gusseiserner Aussichtspavillon auf dem nordöstlich gelegenen Krahlberg
- Vulkaneifel-Therme
- Römerkessel, der 2012 eröffnete erste Landschaftstherapeutische Park in Europa[10]
Siehe auch:
- Liste der Kulturdenkmäler in Bad Bertrich
- Liste der Naturdenkmale in Bad Bertrich
- Liste der Stolpersteine in Bad Bertrich
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heilquelle Bergquelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bergquelle ist eine äußerst stabile Heilquelle in Bezug auf Schüttung und Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Es ist eine Glaubersalztherme (Natrium-Sulfat-Hydrogenkarbonat-Therme).
Heilbad
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Heilquelle ist die Grundlage der Entwicklung des Ortes zum Kurort. Das gesundheitstouristische Angebot in Bad Bertrich ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region, die auch unter der Bezeichnung „Gesundland Vulkaneifel“ vermarktet wird.[11][12]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Bad Bertrich geboren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ottmar Dillenburg (* 1961), katholischer Priester, Generalpräses des Internationalen Kolpingwerks
Mit Bad Bertrich verbunden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Josef Neunzig (1904–1965), im Nationalsozialismus verfolgter katholischer Priester
- Günter Eichberg (1946–2018), Unternehmensberater und Fußballfunktionär, Präsident des FC Schalke 04 1989–1993, 2004–2009 Ortsbürgermeister von Bad Bertrich.
- Clara Viebig (1860–1952), deutsche Erzählerin und Dramatikerin.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 diente Bad Bertrich der Schweizer Nationalmannschaft als Trainingslager. Die Schweizer Mannschaft logierte im 5-Sterne-Hotel „Häcker’s Kurhotel Fürstenhof“. Möglich machte dies der damalige Ortsbürgermeister Günter Eichberg.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfons Friderichs, Karl Josef Gilles: Bad Bertrich, Rheinische Kunststätten, Heft 184; 1976 (19812).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde Bad Bertrich
- Literatur über Bad Bertrich in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 34 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Friedrich Lindau: Hannover. Wiederaufbau und Zerstörung. Die Stadt im Umgang mit ihrer bauhistorischen Identität, 2., überarbeitete Auflage, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 2001, ISBN 3-87706-607-0, passim; Vorschau über Google-Bücher.
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 158 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- ↑ a b Christian Arnold folgt auf Beatrix Lauxen. In: Vulkan Echo, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 11. Oktober 2020.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Ulmen, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 11. Oktober 2020.
- ↑ Bad Bertrich, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Der Landeswahlleiter. Abgerufen am 14. Juli 2024.
- ↑ Bismarckturm Bad Bertrich ( vom 22. Oktober 2020 im Internet Archive) auf bismarcktuerme.de
- ↑ Landschaftstherapeutischer Park Römerkessel ( vom 20. April 2015 im Internet Archive) auf der Webseite von Bad Bertrich
- ↑ Startschuss für das Gesundland. In: Trierischer Volksfreund, 14. Januar 2014. Abgerufen am 30. Mai 2015.
- ↑ Bad Bertrich – Thermalbad zwischen Mosel und Eifel ( vom 30. Mai 2015 im Internet Archive). Website von Rheinland-Pfalz Tourismus. Abgerufen am 30. Mai 2015.