Bernsdorf (Cölbe)

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Bernsdorf
Gemeinde Cölbe
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 48′ OKoordinaten: 50° 51′ 40″ N, 8° 48′ 19″ O
Höhe: 191 m ü. NHN
Fläche: 1,38 km²[1]
Einwohner: 46 (Mai 2011)[2]
Bevölkerungsdichte: 33 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1970
Postleitzahl: 35091
Vorwahl: 06427
Ortsansicht
Ortsansicht

Bernsdorf ist der nach Einwohnerzahl kleinste Ortsteil der Gemeinde Cölbe im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt im Tal der südlich vorbeifließenden Ohm zwischen dem Burgwald im Norden und den Lahnbergen im Süden.

Im Jahr 1282 wird der Ort als Bernoldesdorf im Klosterarchiv des Klosters Haina erstmals urkundlich erwähnt. In späteren Urkunden wurde der Ort unter folgenden Ortsnamen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Bernisdorff (1359) und Bernsdorf (1374).

1306 erhielt das Kloster Haina weitere Güter in Bernsdorf, deren Hälfte den Johannitern aus Wiesenfeld zustand. Der Marburger Heinrich von Rosphe erwarb 1347 ein Gut im Ort. Im Jahr 1398 erhielt Else, die Witwe des Werner Gises aus Biedenkopf, im Zuge eines Vergleichs mit Metze, der Witwe des Heinrich aus Rosphe, das sogenannte Hainaer Gut. Ab 1358 besaß der Deutsche Orden aus Marburg zwei Höfe in Bernsdorf, die 1364 zusammengelegt wurden. Sie umfassten 1358 95 Morgen Ackerland und sechs Morgen Wiesen.

Ab 1395 und später gehörte der Ort zum Gericht Schönstadt. Im Königreich Westphalen war er von 1807 bis 1813 Teil des Kantons Rosenthal, 1821 kam Bernsdorf zum neu geschaffenen Kreis Marburg.

Zum 31. Dezember 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bernsdorf im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Cölbe eingegliedert.[3][4] Für Cölbe mit Bernsdorf, wie für die übrigen Ortsteile von Cölbe, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bernsdorf angehört(e):[1][6]

Gerichte seit 1821

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Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. In Marburg wurde der Kreis Marburg für die Verwaltung eingerichtet und das Landgericht Marburg war als Gericht in erster Instanz für Bernsdorf zuständig. 1850 wurde das Landgericht in Justizamt Marburg umbenannt.[11] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Marburg.[12][13] Auch mit dem in Kraft treten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bernsdorf 33 Einwohner. Darunter waren 3 (9,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 6 Einwohner unter 18 Jahren, 15 zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und 3 Einwohner waren älter.[2] Die Einwohner lebten in 9 Haushalten. Davon waren keine Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 3 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In keinem Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 6 Haushaltungen lebten keine Senioren.[2]

Einwohnerentwicklung

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1577: 4 Hausgesesse
• 1630: 4 (3 landgräflich) Hausgesessene (2 vierspännige 1 zweispännige Ackerleute, 2 Einläuftige).
• 1681: 5 hausgesessene Mannschaften
• 1838: Familien: 4 nutzungsberechtigte Ortsbürger, 1 Beisasse
Bernsdorf: Einwohnerzahlen von 1749 bis 2011
Jahr  Einwohner
1749
  
32
1800
  
?
1834
  
43
1840
  
41
1846
  
51
1852
  
54
1858
  
49
1864
  
48
1871
  
44
1875
  
43
1885
  
54
1895
  
53
1905
  
37
1910
  
43
1925
  
77
1939
  
61
1946
  
113
1950
  
106
1956
  
96
1961
  
76
1967
  
65
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
33
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[2]

Historische Religionszugehörigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1861: alle Einwohner lutheranische
• 1885: 53 evangelische (= 98,15 %), ein katholischer (= 1,85 %) Einwohner
• 1961: 62 evangelische (= 81,58 %), 14 katholische (= 18,42 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit

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Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
• 1838: Familien: 4 Ackerbau, 1 Gewerbe.
• 1961: Erwerbspersonen: 12 Land- und Forstwirtschaft, 4 Produzierendes Gewerbe, 12 Handel und Verkehr, 9 Dienstleistungen und Sonstiges.

Zum Ortsbeirat Cölbe/Bernsdorf siehe Cölbe Kap. Politik

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch Bernsdorf verläuft die Landesstraße 3089. Im Süden treffen sich die Bundesstraße 3 und die Bundesstraße 62.

In Ortsnähe befindet sich ein 18-Loch-Golfplatz.

Südöstlich grenzt eine 7,5 ha große Photovoltaik-Freiflächenanlage an, der „Solaracker Cölbe“.[14]

  • Ulrich Reuling: Historisches Ortslexikon Marburg, ehem. Landkreis und kreisfreie Stadt, ISBN 3-7708-0678-6, S. 140 f.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Trennung von Justiz (Landgericht Marburg) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Bernsdorf, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c d Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 26 und 66, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  3. Eingliederung der Gemeinde Bernsdorf in die Gemeinde Cölbe, Landkreis Marburg vom 10. Dezember 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 52, S. 2447, Punkt 2463 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 2,78 MB) § 4. In: Webauftritt. Gemeinde Cölbe, abgerufen im September 2021.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Marburg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 100 f. (online bei Google Books).
  10. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 73 f.
  11. Neueste Kunde von Meklenburg, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  12. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  13. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1={{{1}}}~GB=~IA=~MDZ= 10509837~SZ=237~doppelseitig=~LT=Pr. JMBl. S. 221–224~PUR=)
  14. Strom ernten vom Solaracker