Berliner Gazette

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Berliner Gazette ist eine seit Juli 1999 erscheinende Internet-Zeitung, die sich den Themenfeldern Kultur, Politik und Digitales verschrieben hat. Sie gilt als eine der ersten noch existierenden Online-Medien des deutschsprachigen Raums und erscheint unter Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 3.0.[1] Ein Slogan lautet Das digitale Mini-Feuilleton.

Die Berliner Gazette wurde 1999 als Newsletter des Kulturkritikers Krystian Woznicki gegründet, der nach den ersten 52 Ausgaben für andere Autoren geöffnet und damit 2002 zum Blog wurde.[2] Der herausgebende Berliner Gazette e.V. wurde 2005 gegründet.[3] Woznicki leitete die Berliner Gazette bis 2009 als Chefredakteur[4], um von Magdalena Taube abgelöst zu werden.[5] Das Redaktionsteam besteht nach eigenen Angaben aus siebzehn Mitgliedern, die über 800 Autorinnen und Autoren betreuen.[6]

Die Redaktion legt nach eigenen Angaben Wert darauf, über Themen und keine Nachrichten zu berichten.[6] Stattdessen werden zu Beginn jeden Jahres entsprechende Oberthemen angekündigt. Im Zuge dessen erscheinen in regelmäßigen Abständen Meinungsbeiträge und kritische Essays zu Themen wie Digital Natives, Utopien, Futurismus, Urbanismus, algorithmischen Entscheidungssystemen, Globalisierung, Technikphilosophie und Soziologie.

Aus den Jahresthemen der Berliner Gazette und den angebundenen Veranstaltungen entwickelten sich jährliche Konferenzen, die aus Keynotes, Vorträgen, Workshops, Performances, Podien und weiteren Veranstaltungsformaten bestehen.[7]

Jahr Thema Partner Gäste (Auswahl)
2013 COMPLICITY. Komplizen
2014 SLOW POLITICS. What does Europe need in times of crises?
2015 UNCOMMONS. Kampf um Gemeineigentum Wikimedia Deutschland,

Volksbühne Berlin

Volker Grassmuck
2016 TACIT FUTURES. Grenzen sind allgegenwärtig. Wie können heute die Bewegungen des Weltverkehrs neu gedacht werden? Volksbühne Berlin
2017 FRIENDLY FIRE. Failed Citizens or failed states? ZK/U
2018 AMBIENT REVOLTS. How can we rethink political agency in an AI-driven world? ZK/U
2019 MORE WORLD. Klimawandel, Migration und Digitalisierung
2020 SILENT WORKS. Verborgene Arbeit im KI-getriebenen Kapitalismus Haus der Statistik, Transmediale
2021 BLACK BOX EAST. Post-Communist Laboratories of Globalization
2022 AFTER EXTRACTIVISM Felix Stalder
2023 ALLIED GROUNDS
2024 KIN CITY. Umweltkrise und Zukunft der Stadt ZK/U, Senatsverwaltung für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt, Bundeszentrale für politische Bildung, Rosa-Luxemburg-Stiftung

Neben den in Berlin ausgetragenen Jahreskonferenzen wurden auch internationale Veranstaltungen wie beispielsweise in Sapporo[8], sowie Open Spaces wie das Labor für DIY-Bildung[9] initiiert.

Buchveröffentlichungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meist im Rahmen der Veranstaltungen oder Förderprogrammen gibt die Chefredaktion der Gazette Sammelbände heraus.

Die Anthologie Vernetzt behandelt egoperspektivisch Erlebnisse um die bis dahin zehnjährige Entstehungsgeschichte der Zeitung. McDeutsch sammelt Interviews zur Globalisierung der deutschen Sprache. Es dokumentiert das gleichnamige Dialogprojekt, für das die Berliner Gazette 2006 von der Kulturstiftung des Bundes gefördert wurde. Modell Autodidakt fragt nach den Methoden und Versprechen selbstbestimmter Bildungsformen und lässt verschiedene autodidaktische Menschen zu Wort kommen. Komplizen ergründet, gefördert vom Kulturprogramm der Europäischen Union und der Bundeszentrale für politische Bildung, Chancen emergenter "Kollaborationskulturen" zwischen unterschiedlichen Berufs- und Statusgruppen.

2010 erhielt die Berliner Gazette den Alternativen Medienpreis.[10] 2011 wurde ihr Projekt Lebenskünstler für den Wettbewerb Mixed Up nominiert. 2012 wurde die Berliner Gazette im Wettbewerb 365 Orte der Standortinitiative Deutschland – Land der Ideen ausgezeichnet.[11]

Über die Berliner Gazette

Weitere Veröffentlichungen

  • Magdalena Taube und Krystian Woznicki (Hrsg.): Komplizen. Wie können Hacker und Journalisten, Piraten und Kapitalisten, Amateure und Profis zusammenarbeiten? iRights.Media Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-944362-20-5 (E-Book).
  • Magdalena Taube und Krystian Woznicki (Hrsg.): Modell Autodidakt. Panama Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-938714-17-1.
  • Krystian Woznicki (Hrsg.). McDeutsch. Protokolle zur Globalisierung der deutschen Sprache. Kulturverlag Kadmos, Berlin 2006, ISBN 978-3-86599-029-7.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Impressum. In: Berliner Gazette. Berliner Gazette e.V., abgerufen am 12. Dezember 2018.
  2. Martin Conrads: Berliner Gazette. Zeitung ohne Zeitung. In: Goethe-Institut. Goethe-Institut e.V., Juni 2012, abgerufen am 12. Juni 2019.
  3. Amtsgericht Berlin (Charlottenburg): Vereinsregistereintrag VR 25453. In: Gemeinsames Registerportal der Länder. Justizministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Februar 2016; abgerufen am 12. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.handelsregister.de
  4. Krystian Woznicki. In: Verbrecher Verlag. Listau & Sundermeier GbR, abgerufen am 13. Juni 2019.
  5. Career Center. ÜWP-Module & Veranstaltungen. Dozent/in. Dr. Magdalena Taube. In: Humboldt-Universität zu Berlin. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 13. Juni 2019.@1@2Vorlage:Toter Link/www.hu-berlin.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  6. a b Krystian Woznicki: Über uns. In: Berliner Gazette. Berliner Gazette e.V., abgerufen am 13. Juni 2019.
  7. UN|COMMONS. Kampf um Gemeineigentum. Internationale Konferenz. In: Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Volksbühne Berlin, abgerufen am 13. Juni 2019.
  8. Konferenzen. Chronologie 1999-2015. In: Berliner Gazette. Berliner Gazette e.V., abgerufen am 13. Juni 2019.
  9. Workshops. Labor für Do-It-Yourself Bildung. In: Berliner Gazette. Berliner Gazette e.V., 4. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juni 2019; abgerufen am 13. Juni 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/berlinergazette.de
  10. Preisträger 2010. In: Alternativer Medienpreis. Abgerufen am 12. Dezember 2018.
  11. Bürgerjournalismus 2.0. Eine Internetzeitung publiziert Beiträge von Hobby-Journalisten. In: Land der Ideen. Abgerufen am 12. Dezember 2018.