Benutzer:Thomas021071/Test Kreis der DDR
Vorschlag Thomas
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Basisdaten (Stand 1990) | |
---|---|
Bestandszeitraum: | 1952–1990 |
Bezirk: | Leipzig |
Sitz der Verwaltung: | Eilenburg |
Fläche: | 489 km² |
Einwohner: | 51.813 (30. Juni 1985) |
Bevölkerungsdichte: | 106 Einwohner je km² |
Territorialer Grundschlüssel: | 1305 |
Postleitzahlen: | 7280, usw |
Kreisgliederung: | 2 Städte, 29 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | 7280 Eilenburg |
Lage des Kreises in der DDR | |
Der Kreis Eilenburg war ein Landkreis im Bezirk Leipzig der DDR. Von 1990 bis 1994 bestand er als (etwas tiefer) Landkreis Eilenburg im Regierungsbezirk Leipzig in Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute im Landkreis Nordsachsen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Eilenburg.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Eilenburg war nach dem Kreis Torgau mit 489 km² der flächenmäßig zweitgrößte im Bezirk. Hiervon wurden 1985 334 km² landwirtschaftlich genutzt, 128 km² des Kreisgebietes waren bewaldet.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis lag beiderseits der Mulde im nördlichen Teil des Bezirks Leipzig.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Eilenburg grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Gräfenhainichen, Wittenberg, Torgau, Wurzen, Leipzig-Land, Delitzsch und Bitterfeld.
Naturraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis umfasste den Nordosten der Leipziger Tieflandsbucht und einen Teil des Nordsächsischen Heidelandes. Im Norden in der Prell-und Noitzscher Heide sowie östlich der Mulde in der Dübener Heide wuchsent größtenteils Nadelwälder. Das übrige Kreisgebiet gehörte zu den Lehmplatten der Leipziger Tieflandsbucht. Südlich von Eilenburg in der Endmoränenlandschaft von Taucha befand sich mit dem 160 m hohen Heiden-Berg die höchste Erhebung des Landkreises. Prell- und Noitzscher Heide, der Kämmereiforst westlich von Eilenburg und die Muldenaue standen unter Landschaftsschutz.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Länder in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23. Juli 1952 kam es in den noch bestehenden fünf Ländern der DDR zu einer umfangreichen Kreisreform.[2] So wurden am 25. Juli 1952 die Länder aufgelöst und 14 Bezirke eingerichtet. Hierbei wurden traditionelle Kreise aufgelöst oder in kleinere Kreise gegliedert, wobei es auch über die Grenzen der ehemaligen 5 Länder hinweg zu Gebietsänderungen kam. Der Kreis Eilenburg – aus Gemeinden der Kreise Delitzsch, Torgau und Bitterfeld gebildet – wurde dem Bezirk Leipzig zugeordnet, Kreissitz wurde die Stadt Eilenburg.
Der Kreis wurde 1952 aus folgenden Gemeinden gebildet:
- 32 Gemeinden aus dem Landkreis Delitzsch:
- Battaune, Doberschütz, Eilenburg, Gallen, Glaucha, Gotha, Groitzsch, Gruna, Hainichen, Hohenbrießnitz, Jesewitz, Kollau, Kospa, Krippehna, Laußig, Liemehna, Mölbitz, Mörtitz, Naundorf, Paschwitz, Pehritzsch, Pressen, Pristäblich, Rödgen, Schnaditz, Sprotta, Tiefensee, Wedelwitz, Wellaune, Wöllnau, Wölpern und Zschepplin;
- 6 Gemeinden aus dem Landkreis Torgau:
- Falkenberg, Pressel, Schöna, Strelln, Wildenhain und Wildschütz;
- 4 Gemeinden aus dem Landkreis Bitterfeld:
- Authausen, Durchwehna, Görschlitz und Kossa.
Durch Umgliederungen über Kreisgrenzen und Gemeindegebietsveränderungen sank die Zahl der Gemeinden von anfänglich 42 bis auf 26 bei Auflösung des Kreises Ende Juli 1994:
- 4. Dezember 1952 Umgliederung der Stadt Bad Düben vom Kreis Gräfenhainichen in den Kreis Eilenburg
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Audenhain, Mockrehna und Roitzsch aus dem Kreis Torgau in den Kreis Eilenburg
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Kollau in den Kreis Wurzen
- 1. April 1953 Umgliederung von Falkenberg, Gräfendorf und Roitzsch aus dem Kreis Eilenburg in den Kreis Torgau
- 11. Oktober 1965 Zusammenschluss von Kospa und Pressen zu Kospa-Pressen
- 1. Oktober 1972 Eingliederung von Groitzsch in Gotha
- 1. Oktober 1972 Eingliederung von Rödgen in Naundorf
- 1. Januar 1973 Eingliederung von Pristäblich in Laußig
- 1. Januar 1973 Eingliederung von Molbitz in Paschwitz
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Hainichen und Wedelwitz in die Stadt Eilenburg
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Wölpern in Jesewitz
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Durchwehna in Kossa
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Gruna in Laußig
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Gallen in Liemehna
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Görschlitz in Pressel
- 14. März 1990 Ausgliederung von Krippehna aus Naundorf
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]fortgeschriebene Bevölkerung (am Jahresende) |
Volkszählungsergebnisse | |||
1950 | 52.200 | 29. Oktober 1946 | 57.639 | |
1955 | 49.600 | 31. August 1950 | 53.042 | |
1960 | 49.235 | 31. Dezember 1964 | 50.924 | |
1965 | 51.301 | 1. Januar 1971 | 51.933 | |
1970 | 51.657 | 31. Dezember 1981 | 51.810 | |
1975 | 52.841 | |||
1980 | 52.255 | |||
1985 | 51.871 | |||
1990 | 48.397 |
Wirtschaft und Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Industriestandorte des überwiegend agrarisch geprägten Kreises lagen in der Kreisstadt (VEB Eilenburger Chemiewerk, VEB Eilenburger Baustoffmaschinenwerk), in Bad Düben (VEB Werkzeugmaschinenfabrik) und in Laußig (Spannbetonwerk). 1959 war der Kreis Eilenburg der erste Kreis in der DDR, dessen Bauern ausschließlich in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften organisiert waren. Seinerzeit wurde der Begriff des „ersten vollgenossenschaftlichen Kreises der DDR“ geprägt.[3] Hauptanbaufrüchte waren Weizen, Kartoffeln und Futterpflanzen.
Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arbeitsplatzverteilung 1985 (in Prozent) | |
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Gesamt | 100 |
Industrie | 35,6 |
Landwirtschaft | 21,5 |
Bauwirtschaft | 4,8 |
Verkehrs-, Post- und Fernmeldewesen | 6,9 |
Handel | 9,2 |
Sonstige | 22,0 |
Der Kreis Eilenburg hatte zu Zeiten der DDR Vollbeschäftigung.
Krankenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kreiskrankenhaus Eilenburg
- Waldkrankenhaus Bad Düben
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schienennetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Eilenburg verfügte über ein ausgeprägtes Schienennetz, welches etwa 68 Kilometer betrug. Folgende Kursbuchstrecken (KBS) führten durch den Kreis:
- Leipzig – Eilenburg – Cottbus (KBS 210) (Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg)
- Eilenburg – Halle/Sa. (KBS 216) (Bahnstrecke Halle–Cottbus)
- Eilenburg – Lutherstadt Wittenberg (KBS 215) (Bahnstrecke Pretzsch–Eilenburg)
- Eilenburg – Wurzen (KBS 503, Personenverkehr 1978 eingestellt) (Bahnstrecke Eilenburg–Wurzen)
Straßennetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die F 2 und F 87 stellten die wichtigsten Verkehrsadern dar. Die Länge der Fernverkehrsstraßen betrug 90 Kilometer, die der Landstraßen 158 Kilometer und die der kommunalen Straßen 600 Kilometer. Den Kreis Eilenburg durchzogen fünf Fernverkehrsstraßen:
- Eilenburg lag an der F 87 (Frankfurt/Oder-Leipzig-Ilmenau) und wurde von der F 87 (Leipzig-Bad Düben) tangiert.
- Bad Düben im Norden des Kreises, lag an der F 2 (polnische Grenze-Berlin-Leipzig-Gera-bayerische Grenze) und der F 183 (Köthen-Bad Liebenwerda).
- Außerdem begannen hier die Fernverkehrsstraßen 107 (bis Pritzwalk) und 183a (bis Brehna).
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar SH begannen, zugewiesen.[4] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war UA 50-01 bis UA 80-00.[5]
Landkreis Eilenburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wappen | Deutschlandkarte |
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? | Hilfe zu Karten |
Basisdaten (Stand 1994) | |
Bestandszeitraum: | 1990–1994 |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Leipzig |
Verwaltungssitz: | Eilenburg |
Fläche: | 489 km2 |
Einwohner: | 50.228 (3. Okt. 1990) |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | EB |
Kreisschlüssel: | 14 0 23 |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Kranoldstraße 15 04838 Eilenburg |
Landrat: | Wieland Schreinecke (CDU) |
Lage des Landkreises Eilenburg in Sachsen | |
Der Landkreis Eilenburg entstand am 17. Mai 1990 durch ein Gesetz[6] aus dem Kreis Eilenburg. Zur deutsche Wiedervereinigung wurde der Landkreis durch das Ländereinführungsgesetz dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen. Bei der Kreisreform am 1. August 1994 wurde der Landkreis aufgelöst und größtenteils in den Landkreis Delitzsch eingegliedert, welcher seinerseits nach der Kreisreform am 1. August 2008 in den Landkreis Nordsachsen eingegliedert wurde. Die Gemeinden Audenhain, Mockrehna, Schöna, Strelln, Wildenhain und Wildschütz kamen dagegen zum neuen Landkreis Torgau-Oschatz[7]. Die letzte Tagung des Kreistages Eilenburg fand am 27. Mai 1994 statt.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis lag an der Mulde und hatte an der Dübener Heide Anteil.
Landkreis Bitterfeld | Landkreis Wittenberg | |
Landkreis Delitzsch | Landkreis Torgau | |
Landkreis Leipzig | Landkreis Wurzen |
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl des Landkreises Eilenburg lag am 3. Oktober 1990 bei gut 50.220. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung überwog mit etwa 26.000 leicht gegenüber dem männlichen Anteil, der bei etwa 24.500 lag. Ende 1993 umfasst die Wohnbevölkerung nur noch 48.877.
Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arbeitsplatzverteilung 1990 | |
---|---|
Gesamt | 25.300 |
Industrie | 5.300 |
Bauwesen | 1.800 |
Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft | 6.400 |
Verkehrs-, Post- und Fernmeldewesen | 1.400 |
Handel | 2.100 |
Gesundheits- und Sozialwesen | 1.700 |
Bildung | 1.700 |
Sonstige | 4.900 |
Der Landkreis Eilenburg hatte bis 1990 nahezu Vollbeschäftigung. Im September 1991 lag die Arbeitslosenquote bereits bei etwa 16 Prozent.
Bevölkerungsdaten der Städte und Gemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsübersicht aller 31 Gemeinden des Kreises, die 1990 in das wiedergegründete Land Sachsen kamen.[8]
AGS | Gemeinde | Einwohner | Fläche (ha) | |
03.10.1990 | 31.12.1990 | |||
14023010 | Audenhain | 1.096 | 1.101 | 2.047 |
14023020 | Authausen | 553 | 550 | 1.254 |
14023030 | Battaune | 364 | 366 | 1.106 |
14023040 | Doberschütz | 1.141 | 1.131 | 1.226 |
14023050 | Bad Düben, Stadt | 8.789 | 8.744 | 2.243 |
14023070 | Eilenburg, Stadt | 20.853 | 20.688 | 3.235 |
14023090 | Glaucha | 338 | 339 | 941 |
14023110 | Gotha | 384 | 370 | 1.129 |
14023160 | Hohenprießnitz | 942 | 939 | 1.071 |
14023170 | Jesewitz | 1.040 | 1.028 | 1.404 |
14023180 | Kospa-Pressen | 723 | 728 | 1.449 |
14023190 | Kossa-Durchwehna | 789 | 787 | 3.210 |
14023200 | Krippehna | 496 | 518 | 1.636 |
14023210 | Laußig | 2.530 | 2.516 | 2.654 |
14023220 | Liemehna | 564 | 553 | 1.474 |
14023230 | Mockrehna | 1.710 | 1.690 | 3.054 |
14023250 | Mörtitz | 665 | 665 | 1.226 |
14023260 | Naundorf | 761 | 728 | 1.608 |
14023270 | Paschwitz | 539 | 538 | 1.590 |
14023280 | Pehritzsch | 389 | 389 | 1.219 |
14023290 | Pressel | 1.052 | 1.047 | 2.890 |
14023320 | Schnaditz | 287 | 285 | 814 |
14023330 | Schöna | 320 | 322 | 691 |
14023340 | Sprotta | 873 | 865 | 1.077 |
14023350 | Strelln | 539 | 533 | 888 |
14023360 | Tiefensee | 294 | 289 | 1.279 |
14023380 | Wellaune | 238 | 235 | 209 |
14023390 | Wildenhain | 473 | 467 | 2.274 |
14023400 | Wildschütz | 418 | 420 | 540 |
14023410 | Wöllnau | 318 | 315 | 1.753 |
14023430 | Zschepplin | 742 | 739 | 1.743 |
14023 | Landkreis Eilenburg | 50.220 | 49.885 | 48.937 |
Gebietsveränderungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Januar 1993 Eingliederung von Wellaune in die Stadt Bad Düben
- 1. März 1994 Rückgliederung von Audenhain in den Landkreis Torgau
- 1. März 1994 Eingliederung von Gotha, Liemehna und Pehritzsch zur Gemeinde Jesewitz
Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 31 auf 26.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch den Landkreis verliefen neben den Bundesstraßen 2, 87, 107 und 183 auch die Bahnstrecken Leipzig–Eilenburg und Halle–Cottbus, Pretzsch–Eilenburg und Wurzen–Eilenburg. 1990 gab es in den Grenzen Landkreises Eilenburg zwölf Personenbahnhöfe. Der Bahnhof Eilenburg war Halt von D-Zügen und später Interregio-Zügen.
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen EB. Es wurde bis zum 31. Juli 1994 ausgegeben. Seit dem 9. November 2012 ist es im Landkreis Nordsachsen erhältlich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ versch. (Hrsg.): Diercke Lexikon Deutschland - Deutsche Demokratische Republik und Berlin (Ost), S. 83. Georg Westermann Verlag GmbH, Braunschweig 1986, ISBN 3-07-508861-7.
- ↑ Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Länder in der DDR vom 23. Juli 1952. Online auf www.verfassungen.de.
- ↑ Ohne Futter keine Butter. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1960 (online – „Aus der Presse der Sowjetzone“).
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 302.
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 529.
- ↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ Regionalregister Sachsen
Kategorie:Ehemalige Verwaltungseinheit (Landkreis Nordsachsen) Eilenburg Eilenburg Kategorie:Bezirk Leipzig
Vorschlag Harry
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Basisdaten | |
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Bezirk: | Leipzig |
Sitz der Verwaltung: | Eilenburg |
Fläche: | 489 km² |
Einwohner: | 51.813 (30. Juni 1985) |
Bevölkerungsdichte: | 106 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | S und U (1953–1990) SH (1974–1990) EB (1991–1994) |
Kreisgliederung: | 2 Städte, 29 Gemeinden |
Lage des Kreises in der DDR | |
Wappen | Deutschlandkarte |
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? | Hilfe zu Karten |
Basisdaten (Stand 1994) | |
Bestandszeitraum: | 1990–1994 |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Leipzig |
Verwaltungssitz: | Eilenburg |
Fläche: | 489 km2 |
Einwohner: | 50.228 (3. Okt. 1990) |
Bevölkerungsdichte: | 103 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | EB |
Kreisschlüssel: | 14 0 23 |
Kreisgliederung: | 27 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Kranoldstraße 15 04838 Eilenburg |
Landrat: | Wieland Schreinecke (CDU) |
Der Kreis Eilenburg war ein Landkreis im Bezirk Leipzig der DDR.
Am 17. Mai 1990 wurde der Kreis in Landkreis Eilenburg umbenannt.[1] Zur Wiedervereinigung wurde der Kreis durch das Ländereinführungsgesetz dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen. Bei der ersten sächsischen Kreisgebietsreform wurde er am 1. August 1994 auf die Kreise Delitzsch (21 Gemeinden) und Torgau-Oschatz (5 Gemeinden) aufgeteilt.[2]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Eilenburg war nach dem Kreis Torgau mit 489 km² der flächenmäßig zweitgrößte im Bezirk. Hiervon wurden 1985 334 km² landwirtschaftlich genutzt, 128 km² des Kreisgebietes waren bewaldet.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis lag beiderseits der Mulde im nördlichen Teil des Bezirks Leipzig.
Nachbarkreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Eilenburg grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Gräfenhainichen, Wittenberg, Torgau, Wurzen, Leipzig-Land, Delitzsch und Bitterfeld.
Naturraum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis umfasste den Nordosten der Leipziger Tieflandsbucht und einen Teil des Nordsächsischen Heidelandes. Im Norden in der Prell-und Noitzscher Heide sowie östlich der Mulde in der Dübener Heide wuchsent größtenteils Nadelwälder. Das übrige Kreisgebiet gehörte zu den Lehmplatten der Leipziger Tieflandsbucht. Südlich von Eilenburg in der Endmoränenlandschaft von Taucha befand sich mit dem 160 m hohen Heiden-Berg die höchste Erhebung des Landkreises. Prell- und Noitzscher Heide, der Kämmereiforst westlich von Eilenburg und die Muldenaue standen unter Landschaftsschutz.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis 1990
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Länder in der Deutschen Demokratischen Republik vom 23. Juli 1952 kam es in den noch bestehenden fünf Ländern der DDR zu einer umfangreichen Kreisreform.[4] So wurden am 25. Juli 1952 die Länder aufgelöst und 14 Bezirke eingerichtet. Hierbei wurden traditionelle Kreise aufgelöst oder in kleinere Kreise gegliedert, wobei es auch über die Grenzen der ehemaligen 5 Länder hinweg zu Gebietsänderungen kam. Der Kreis Eilenburg – aus Gemeinden der Kreise Delitzsch, Torgau und Bitterfeld gebildet – wurde dem Bezirk Leipzig zugeordnet, Kreissitz wurde die Stadt Eilenburg.
Der Kreis wurde 1952 aus folgenden Gemeinden gebildet:
- 32 Gemeinden aus dem Landkreis Delitzsch:
- Battaune, Doberschütz, Eilenburg, Gallen, Glaucha, Gotha, Groitzsch, Gruna, Hainichen, Hohenbrießnitz, Jesewitz, Kollau, Kospa, Krippehna, Laußig, Liemehna, Mölbitz, Mörtitz, Naundorf, Paschwitz, Pehritzsch, Pressen, Pristäblich, Rödgen, Schnaditz, Sprotta, Tiefensee, Wedelwitz, Wellaune, Wöllnau, Wölpern und Zschepplin;
- 6 Gemeinden aus dem Landkreis Torgau:
- Falkenberg, Pressel, Schöna, Strelln, Wildenhain und Wildschütz;
- 4 Gemeinden aus dem Landkreis Bitterfeld:
- Authausen, Durchwehna, Görschlitz und Kossa.
Durch Umgliederungen über Kreisgrenzen und Gemeindegebietsveränderungen sank die Zahl der Gemeinden von anfänglich 42 bis auf 26 bei Auflösung des Kreises Ende Juli 1994:
- 4. Dezember 1952 Umgliederung der Stadt Bad Düben vom Kreis Gräfenhainichen in den Kreis Eilenburg
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Audenhain, Mockrehna und Roitzsch aus dem Kreis Torgau in den Kreis Eilenburg
- 4. Dezember 1952 Umgliederung von Kollau in den Kreis Wurzen
- 1. April 1953 Umgliederung von Falkenberg, Gräfendorf und Roitzsch aus dem Kreis Eilenburg in den Kreis Torgau
- 11. Oktober 1965 Zusammenschluss von Kospa und Pressen zu Kospa-Pressen
- 1. Oktober 1972 Eingliederung von Groitzsch in Gotha
- 1. Oktober 1972 Eingliederung von Rödgen in Naundorf
- 1. Januar 1973 Eingliederung von Pristäblich in Laußig
- 1. Januar 1973 Eingliederung von Molbitz in Paschwitz
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Hainichen und Wedelwitz in die Stadt Eilenburg
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Wölpern in Jesewitz
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Durchwehna in Kossa
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Gruna in Laußig
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Gallen in Liemehna
- 1. Januar 1974 Eingliederung von Görschlitz in Pressel
- 14. März 1990 Ausgliederung von Krippehna aus Naundorf
Von 1990 bis 1994
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Landkreis Eilenburg entstand am 17. Mai 1990 durch ein Gesetz[5] aus dem Kreis Eilenburg. Bei der Kreisreform am 1. August 1994 wurde der Landkreis aufgelöst und größtenteils in den neuen Landkreis Delitzsch eingegliedert, welcher seinerseits nach der Kreisreform am 1. Aug 2008 in den Landkreis Nordsachsen eingegliedert wurde. Die Gemeinden Audenhain und Mockrehna kamen dagegen zum neuen Landkreis Torgau-Oschatz. Die letzte Tagung des Kreistages Eilenburg fand am 27. Mai 1994 statt.
- 1. Januar 1993 Eingliederung von Wellaune in die Stadt Bad Düben
- 1. März 1994 Rückgliederung von Audenhain aus dem Kreis Eilenburg in den Landkreis Torgau
- 1. März 1994 Eingliederung von Gotha, Liemehna und Pehritzsch in Jesewitz
Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich von 31 auf 27.
- Auflösung der Gemeinde Wellaune - Eingliederung nach Bad Düben (20. Dezember 1992)
- Zusammenschluss der Gemeinden Gotha, Jesewitz, Liemehna und Pehritzsch zur neuen Gemeinde Jesewitz (1. März 1994)
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]fortgeschriebene Bevölkerung (am Jahresende) |
Volkszählungsergebnisse | |||
1950 | 52.200 | 29. Oktober 1946 | 57.639 | |
1955 | 49.600 | 31. August 1950 | 53.042 | |
1960 | 49.235 | 31. Dezember 1964 | 50.924 | |
1965 | 51.301 | 1. Januar 1971 | 51.933 | |
1970 | 51.657 | 31. Dezember 1981 | 51.810 | |
1975 | 52.841 | |||
1980 | 52.255 | |||
1985 | 51.871 | |||
1990 | 48.397 |
Die Einwohnerzahl des Landkreises Eilenburg lag am 3. Oktober 1990 bei gut 50.220. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung überwog mit etwa 26.000 leicht gegenüber dem männlichen Anteil, der bei etwa 24.500 lag. Ende 1993 umfasst die Wohnbevölkerung nur noch 48.877.
Wirtschaft und Landwirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Industriestandorte des überwiegend agrarisch geprägten Kreises lagen in der Kreisstadt (VEB Eilenburger Chemiewerk, VEB Eilenburger Baustoffmaschinenwerk), in Bad Düben (VEB Werkzeugmaschinenfabrik) und in Laußig (Spannbetonwerk). 1959 war der Kreis Eilenburg der erste Kreis in der DDR, dessen Bauern ausschließlich in Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften organisiert waren. Seinerzeit wurde der Begriff des „ersten vollgenossenschaftlichen Kreises der DDR“ geprägt.[6] Hauptanbaufrüchte waren Weizen, Kartoffeln und Futterpflanzen.
Erwerbstätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arbeitsplatzverteilung 1985 (in Prozent) | |
---|---|
Gesamt | 100 |
Industrie | 35,6 |
Landwirtschaft | 21,5 |
Bauwirtschaft | 4,8 |
Verkehrs-, Post- und Fernmeldewesen | 6,9 |
Handel | 9,2 |
Sonstige | 22,0 |
Der Kreis Eilenburg hatte zu Zeiten der DDR Vollbeschäftigung.
Krankenhäuser
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kreiskrankenhaus Eilenburg
- Waldkrankenhaus Bad Düben
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schienennetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kreis Eilenburg verfügte über ein ausgeprägtes Schienennetz, welches etwa 68 Kilometer betrug. Folgende Kursbuchstrecken (KBS) führten durch den Kreis:
- Leipzig – Eilenburg – Cottbus (KBS 210) (Bahnstrecke Leipzig–Eilenburg)
- Eilenburg – Halle/Sa. (KBS 216) (Bahnstrecke Halle–Cottbus)
- Eilenburg – Lutherstadt Wittenberg (KBS 215) (Bahnstrecke Pretzsch–Eilenburg)
- Eilenburg – Wurzen (KBS 503, Personenverkehr 1978 eingestellt) (Bahnstrecke Eilenburg–Wurzen)
Straßennetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die F 2 und F 87 stellten die wichtigsten Verkehrsadern dar. Die Länge der Fernverkehrsstraßen betrug 90 Kilometer, die der Landstraßen 158 Kilometer und die der kommunalen Straßen 600 Kilometer. Den Kreis Eilenburg durchzogen fünf Fernverkehrsstraßen:
- Eilenburg lag an der F 87 (Frankfurt/Oder-Leipzig-Ilmenau) und wurde von der F 87 (Leipzig-Bad Düben) tangiert.
- Bad Düben im Norden des Kreises, lag an der F 2 (polnische Grenze-Berlin-Leipzig-Gera-bayerische Grenze) und der F 183 (Köthen-Bad Liebenwerda).
- Außerdem begannen hier die Fernverkehrsstraßen 107 (bis Pritzwalk) und 183a (bis Brehna).
Kfz-Kennzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar SH begannen, zugewiesen.[7] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war UA 50-01 bis UA 80-00.[8]
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen EB. Es wurde bis zum 31. Juli 1994 ausgegeben. Seit dem 9. November 2012 ist es im Landkreis Nordsachsen erhältlich.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ versch. (Hrsg.): Diercke Lexikon Deutschland - Deutsche Demokratische Republik und Berlin (Ost), S. 83. Georg Westermann Verlag GmbH, Braunschweig 1986, ISBN 3-07-508861-7.
- ↑ Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe in den Länder in der DDR vom 23. Juli 1952. Online auf www.verfassungen.de.
- ↑ Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung)
- ↑ Ohne Futter keine Butter. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1960 (online – „Aus der Presse der Sowjetzone“).
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 302.
- ↑ Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 529.