Benutzer:Schmidti 1977/Bohemians 1905 Prag
Bohemians 1905 | |||
Basisdaten | |||
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Name | Bohemians 1905, a.s. | ||
Gründung | 1905 | ||
Farben | Grün-Weiß | ||
Präsident | Antonín Panenka | ||
Website | fc-bohemians.cz | ||
Erste Fußballmannschaft | |||
Cheftrainer | Pavel Hoftych | ||
Spielstätte | Stadion Ďolíček | ||
Plätze | 6.863 Sitzplätze | ||
Liga | Gambrinus Liga | ||
2008/09 | 1. Platz, 2. Liga (Aufstieg) | ||
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Bohemians 1905 ist ein tschechischer Fußballverein aus der Landeshauptstadt Prag.
Vereinsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ für die Geschichte des FC Bohemians Prag bis 2005 siehe Artikel: FC Bohemians Prag
Insolvenz 2005 des FC Bohemians Prag
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Winter 2004/05 gerieten alle sportlichen Ergebnisse beim FC Bohemians Prag zur Nebensache, denn jahrelange Misswirtschaft hatte den Verein zur Zahlungsunfähigkeit geführt. Vor Rückrundenbeginn wurde der FC Bohemians Praha aus der zweiten Liga ausgeschlossen und seine Vorrundenergebnisse wurden annulliert. Der Verein stand vor dem Aus. Drei Millionen Kronen Strafe sollte der Verein für den Ausschluss zahlen, was gleichzeitig die Bedingung für ein Weiterspielen in der 3. Liga ab der Saison 2005/06 sein sollte. Andernfalls, also bei Nichtbezahlen dieser Summe, bliebe nur noch ein Start in der untersten Liga Tschechiens als letzte Lösung. Der Verein stand im Frühjahr 2005 ohne Herrenmannschaft da.
Ein Insolvenzverwalter übernahm die Leitung des FC Bohemians und versuchte den Gläubigern ihr Geld zukommen zu lassen. Allerdings besaß der Verein zu diesem Zeitpunkt nahezu keinerlei Vermögenswerte mehr. Während in diesen Wochen die Zukunft des Vereins auf des Messers Schneide stand, verlieh der Gesamtverein TJ Bohemians Praha, aus dem sich der FC Bohemians Anfang der 1990er Jahre selbstständig gemacht hatte, die Bezeichnung Bohemians sowie das Wappen mit dem Känguru, beides befand sich in dessen Besitz, an den Drittligisten FC Střížkov Praha 9, der sich den Namen FC Bohemians Praha bei der zuständigen Behörde eintragen ließ.
Etwa zur selben Zeit entstand eine Faninitiative mit dem Namen Družstvo Fanoušků Bohemians (abgekürzt DFB, deutsch Vereinigung der Bohemians-Fans). Diese machte sich zum Ziel, den Verein zu retten und die Tradition des AFK Bohemians Vršovice fortzuführen. Innerhalb weniger Wochen sammelten die Fans untereinander eine für tschechische Verhältnisse große Summe von über drei Millionen Kronen. Dabei wurden auch Fans aus Australien, Großbritannien und Deutschland Mitglied der Fanvereinigung. Vertreter der Faninitiative drückten die Schulden in langwierigen Verhandlungen mit Gläubigern von Anfangs 20 Millionen Kronen auf fast Null. Trotz dieses Erfolgs war den Fans klar, dass sie alleine nicht in der Lage waren, einen Klub in der 3. Liga am Leben zu erhalten. Ein Investor musste gefunden werden, um das Weiterleben des Traditionsklubs zu sichern. Mit der Aktiengesellschaft AFK Vršovice a.s. wurde dieser rechtzeitig gefunden. Der Hauptaktionär dieser Gesellschaft ist die britische Offshore-Gesellschaft New Europe Entrepreneurs Counsellors Company Limited mit knapp 90 % Aktienanteil, während die Fanvereinigung etwas mehr als 10 % der Aktien hält. Froh über den Einstieg eines scheinbar solventen und starken Investors gab es in der Fanvereinigung auch deutliche Kritik an der Tatsache, dass die wahren Eigentümer der New Europe Entrepreneurs Counsellors Company Limited verschleiert bleiben. So nahmen nicht wenige Fans eher ungewollt hin, dass ihr geliebter Verein irgendeiner undurchsichtigen Firma auf den Kaimaninseln gehört.
Namensstreit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zum Saisonstart schwelte der Konflikt um den Vereinsnamen FC Bohemians Praha wieder auf. Der tschechische Fußballverband machte deutlich, dass er nur einen Verein namens Bohemians in seinen Ligen akzeptieren würde, und zwar jenen, der die Tradition der Vorgänger weiterführen würde. In den Augen der Verbandsfunktionäre war dies eindeutig der AFK Vršovice a.s., der etwa einen Monat vor Saisonstart seinen Namen auf Bohemians 1905 a.s. geändert hatte. Da sich der FC Střížkov Praha 9 weigerte, seine Umbenennung auf FC Bohemians Praha rückgängig zu machen, wurde er kurzerhand vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Als der Präsident des FC Střížkov Praha 9, Karl Kapr, mit einer Berufung beim Verband keinen Erfolg hatte, klagte er bei einem Zivilgericht. Das ordnete per einstweiliger Verfügung die Wiedereingliederung des FC Bohemians Praha (vormals FC Střížkov Praha 9) in den laufenden Spielbetrieb ein.
Stadion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erst 1912 fand der AFK Vršovice, nach mehreren Jahren auf diversen Plätzen, in der Nähe der Fabrik „Waldes“ dauerhaft Heimat auf einem Platz, der bald Ďolíček, also Mulde, genannt wurde. Dieser befand sich in der Nähe des späteren Stadions Eden des SK Slavia Praha. Am 27. März 1932 wurde das Danner-Stadion (im Original Dannerův Stadion) eröffnet, das auch heute noch als Heimspielstätte Bohemians' dient.
Das nach dem Vereinsvorsitzenden Zdeněk Danner benannte Stadion fasste anfangs 18.000 Zuschauer. Da das kommunistische Regime die Bezeichnung Dannerův Stadion nicht duldete, übertrugen die Zuschauer den Namen „Ďolíček“ vom alten Platz auf das neue Stadion. Auch bedingt durch die Enge des Platzes wurde im Laufe der Zeit wenig am Stadion verändert. Die große, überdachte Sitzplatztribüne steht heute noch in wenig veränderter Form.
1996 wurde vor einem Tina-Turner-Konzert die Hintertortribüne auf der Straßenbahnseite abgerissen. Anfang des 21. Jahrhunderts drohte der Wegzug der Bohemians aus ihrer historischen Spielstätte, die einem Immobilienkonsortium namens Bohemians Real gehört, der mit dem Verein nichts gemeinsam hat. Nach Umbauarbeiten 2003 verringerte sich die Kapazität von ca. 13.000 auf etwa 9500 Plätze.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Seite des Vereins
- Die Retter des Kängurus Artikel des Fußballmagazins ballesterer.fm (Heft Nr. 17)
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