Bennewitz

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Wappen Deutschlandkarte
Bennewitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Bennewitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 22′ N, 12° 43′ OKoordinaten: 51° 22′ N, 12° 43′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Leipzig
Höhe: 117 m ü. NHN
Fläche: 46,81 km2
Einwohner: 5069 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 108 Einwohner je km2
Postleitzahl: 04828
Vorwahl: 03425
Kfz-Kennzeichen: L, BNA, GHA, GRM, MTL, WUR
Gemeindeschlüssel: 14 7 29 030
Gemeindegliederung: 12 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Bahnhofstraße 24
04828 Bennewitz
Website: www.gemeinde-bennewitz.de
Bürgermeister: Bernd Laqua[2]
Lage der Gemeinde Bennewitz im Landkreis Leipzig
KarteSachsen-AnhaltThüringenLandkreis MittelsachsenLandkreis NordsachsenLeipzigBennewitzBöhlen (Sachsen)BornaBorsdorfBrandisColditzFrohburgGrimmaGroitzschGroßpösnaKitzscherLossatalMachernMarkkleebergMarkranstädtNeukieritzschNeukieritzschThallwitzTrebsen/MuldeBad LausickOtterwischGeithainBelgershainNaunhofParthensteinElstertrebnitzPegauPegauRegis-BreitingenWurzenZwenkauRötha
Karte

Bennewitz ist eine Gemeinde im Landkreis Leipzig in Sachsen.

Rathaus, 1994 erbaut
Kirche in Grubnitz
St.-Laurentius-Kirche Leulitz

Der Hauptort Bennewitz ist eine der ältesten Ansiedlungen in der Muldenaue. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Bennewitz im Jahr 1335. Namensgeber war wahrscheinlich der sorbische Lokator Bono oder Bonislaw, der sich hier vor ungefähr 1200 Jahren ansiedelte, nachdem zur Zeit der Völkerwanderung die germanischen Ansiedler ihre Wohnsitze verlassen hatten. Das Dorf ist von seiner Anlage her, ein typisches sorbisches Rundlingsdorf.

Bennewitz war stark vom Elbhochwasser 2002 betroffen. Ursache war die Eisenbahnbrücke der Linie Leipzig–Dresden, die bei Bennewitz über die Mulde führt und die dort den Querschnitt des Muldebettes erheblich verkleinert. Die Brücke wirkte so als Staumauer und das Wasser floss seitlich ab. Dabei suchte sich die Mulde ihr altes Flussbett mitten durchs Dorf – begünstigt durch mehrere Deichbrüche im Bereich nördlich Schmölen und zwischen Bahn- und Straßenbrücke.

Werner Moser (1938–2007, PDS) war von 1974 bis 2006 Bürgermeister der Gemeinde Bennewitz, zuvor bereits von 1970 bis zur Eingemeindung nach Bennewitz Bürgermeister von Pausitz, und damit auch dienstältester Bürgermeister in Sachsen.[3]

Schmölen war ein altes Gutsdorf. Namhafte Besitzer waren Hanns Herrmann Wostromirsky von Rockittnigk sowie seine Nachfahren, über die Tochter Rahel Sophia an deren Ehemann Friedrich Lebrecht von Damnitz; später der Freiherr Ludwig von Keller. Zuletzt war das Gut immer in bürgerlichen Händen, 1901 durch Ersteigerung,[4] in der Inhaberschaft Familie des Juristen Martin Johann Schultz, resp. seiner Witwe, der Autorin[5] Frau Hauptmann Dr. Hedwig Ottilie Schultz, geb. Wagner.[6] Den 156 ha Besitz betreuten der Sohn Leutnant a. D. Hellmuth Schultz und ein Verwalter Gerhard Vogel.

In Zeititz befand sich neben dem Herrenhaus[7] des 404 ha großen Rittergutes, zeitweise Eigentümer Hanskarl von Arnim-Peres auf Otterwisch,[8] das Jagdschloss Zeititz. Dieses Objekt wurde ebenso von der Familie von Arnim als Wohnsitz genutzt.[9] Des Weiteren gab es im Ort eine Villa der Leipziger Verlegerdynastie F. A. Brockhaus.[10] Diese gehörte dem Musikverleger Hans Brockhaus, Sohn des Albert Brockhaus.

Eingemeindungen

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Am 1. Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung von Bennewitz mit den Ortsteilen Deuben, Grubnitz, Mark Ottendorf und Schmölen nach Wurzen. 1974 wurde Bennewitz mit all seinen Ortsteilen aus Wurzen ausgegliedert und als Landgemeinde Bennewitz neu gebildet.

Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Altenbach[11] 01.01.1994
Bach[12][13] 01.07.1950 Eingemeindung nach Pausitz
Deuben[12][13] 01.07.1948
Grubnitz[12][13] 01.07.1948
Leulitz[12][13] 01.09.1950 Eingemeindung nach Altenbach
Mark Ottendorf[14] vor 1880
Nepperwitz[12] 01.03.1974
Pausitz[12] 01.03.1974
Rothersdorf (mit Neuweißenborn)[12][13] 01.07.1950 Eingemeindung nach Pausitz
Schmölen[14] 01.01.1933
Zeititz[12][13] 01.09.1950 Eingemeindung nach Altenbach

Wirtschaft und Infrastruktur

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Durch die Gemeinde Bennewitz verlaufen die B 6 auf der West-Ost-Achse und die B 107 auf der Nord-Süd-Achse.

Die Gemeinde Bennewitz liegt im Verbundgebiet des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes; Bennewitz liegt mit seinen Ortsteilen Deuben und Altenbach in der Tarifzone 141. Ein Anschluss an das Schienennetz besteht seit 1838. Der heutige Haltepunkt Bennewitz liegt an der Bahnstrecke Leipzig–Dresden. Der Haltepunkt wurde bis zum Jahr 2002 als Wurzen West bezeichnet. Der Haltepunkt ist Verkehrshalt folgender Linie:

  • S 3 Wurzen–Bennewitz–Leipzig–Schkeuditz–Halle.

Innerhalb der Gemeinde wird auch der Haltepunkt Altenbach durch die S 3 bedient. Durch die Regionalbus Leipzig ist Bennewitz mit einer PlusBus- sowie weiteren Regionalbuslinien angebunden.

Gesundheitswirtschaft

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Das Neurologische Rehabilitationszentrum (NRZ) südöstlich von Machern[15] mit 40 Akutbetten ist in der Hand der privaten Michels Kliniken. Neben dem NRZ befindet sich das Hannelore-Kohl-Haus des Wachkomazentrums und das Pflegeheim Haus Muldental des gleichen Trägers.

Gemeinderatswahl 2024
Wahlbeteiligung: 72,4 % (2019: 67,3 %)
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
62,7 %
(n. k. %p)
17,1 %
(−18,6 %p)
13,9 %
(n. k. %p)
6,2 %
(−2,6 %p)
n. k. %
(−55,6 %p)
2019

2024

Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Bürger für Bennewitz
Gemeinderat ab 2024
3
1
10
2
10 
Insgesamt 16 Sitze

Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 16 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • Bürger für Bennewitz: 10 Sitze
  • Linke: 3 Sitze
  • Freie Sachsen: 2 Sitze
  • SPD: 1 Sitz
letzte Gemeinderatswahlen
Liste 2024[16] 2019[17] 2014[18]
Sitze in % Sitze in % Sitze in %
Bürger für Bennewitz 10 62,7
Linke 3 17,1 6 35,7 8 51,2
Freie Sachsen 2 13,9
SPD 1 6,2 1 8,8 1 8,5
CDU 9 55,6 7 40,4
Wahlbeteiligung 72,4 % 67,3 % 57,3 %

Bernd Laqua wurde im Oktober 2013 zum Bürgermeister gewählt.[19]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
2020 Bernd Laqua Laqua 98,3
2013 Linke 65,8
2006 Matthias Spalteholz Spalteholz 90,3
2001 Werner Moser PDS 87,8
1994 80,8

Sehenswürdigkeiten

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Wehrkirche Bennewitz
Laurentiuskirche Leulitz
Königlich-sächsischer Meilenstein in Bennewitz

In der Liste der Kulturdenkmale in Bennewitz sind u. a. enthalten:

  • Romanische Dorfkirche in Altenbach
  • Spätromanische Wehrkirche aus dem 13. Jahrhundert in Bennewitz
  • Rathaus in Bennewitz von 1994.
  • Deubener Kirche (gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert). Die Orgel ist vom Orgelbaumeister Geißler aus Eilenburg von 1890. Die größte und älteste Glocke stammt aus dem Jahre 1508.
  • Herrenhaus des Rittergutes von 1773 in Leulitz
  • Kirche Leulitz
  • Kapelle (Ursula-Kapelle) in Schmölen
  • Jagdschloss zu Zeititz (um 1895 erbaut)
  • Rittergut mit Herrenhaus in Zeititz

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

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  • Richard Lipinski (1867–1936), SPD-Politiker und Gewerkschafter, verstarb in Bennewitz.
  • Marie Lipsius (1837–1927), Musikschriftstellerin, verstarb in Schmölen.
  • Frieda Sternberg (1920–2009), Vorsitzende LPG Bennewitz, Kandidatin des ZK der SED
  • Volker Jäger: 675 Jahre Bennewitz, Deuben und Grubnitz (1335–2010). Beucha / Markkleeberg 2010, ISBN 978-3-86729-073-9.[20]
  • Gustav Schellhorn: Heimatbuch zur Geschichte der Dörfer Bennewitz mit Schmölen, Deuben, Grubnitz und Nepperwitz, Wurzen 1938.
Commons: Bennewitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2024. (Hilfe dazu).
  2. Gemeinderat (Memento vom 7. Januar 2014 im Internet Archive), gemeinde-bennewitz.eu
  3. In Gedenken - Werner Moser., In: Amtsblatt der Gemeinde Bennewitz, Ausgabe 12/2018, abgerufen am 1. April 2019.
  4. Chronik–Rittergut Schmölen/Bennewitz., Hrsg. Heike Rackwitz, Kathrin Schubert, Bennewitz-Schmoelen. 2024. Vgl. Schultz, Hedwig., Hrsg. DNB. 2024.
  5. Hedwig Schultz: Ein Kranz der Erinnerung um das Bild des Großonkels (Karl Rudolf) Brommy. Aus vergilbten Familienbriefen und Erzählungen aus der Kinderzeit zusammengefügt. Zum 100jährigen Geburtstage des ersten deutschen Admirals. Verlag Wurzen, Rittergut Schmölen, ohne Jahr (1904).
  6. Joachim Scherf (Hrsg.): Autorenlexikon geistlicher Lyrik deutscher Sprache. Band 2.2. Vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert in zwei Bänden, Autoren M - Z. Auflage Online-Ressource, BoD, Norderstedt 2023, ISBN 978-3-7568-1484-8, S. 303.
  7. Gustav Neumann: Das Deutsche Reich in geographischer, statistischer und topographischer Beziehung. 2. Auflage, 1. Band, Grg. Ferd. Otto Müller, Berlin 1874, S. 703.
  8. Ernst Ullrich, Ernst Seyfert: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und Wirtschaften im Freistaat Sachsen. Verzeichnis. Nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben, 3. Auflage, In: Niekammer`s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band IX; Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1925, S. 388.
  9. Jochen v. Arnim-Mürow-Neuensund, Gerd H. Zuchold, et al.: Das Geschlecht von Arnim. IV. Teil: Chronik der Familie im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. In: Deutsches Familienarchiv, Band 137 bis 140., Hrsg. Vorstand des von Arnim`schen Familienverbandes, Degener & Co., Neustadt/Aisch 2002. ISSN 0012-1266 ISBN 3-7686-5178-9, S 194.
  10. Thomas Keiderling: F. A. Brockhaus. Streiflichter auf 200 Jahre Firmengeschichte 1805 - 2005, Filos, Erlangen 2005, ISBN 3-938498-04-8, S. 144.
  11. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Gebietsänderungen.
  12. a b c d e f g h Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  13. a b c d e f Ministerium des Innern des Landes Sachsen (Hrsg.): Verzeichnisse der seit Mai 1945 eingemeindeten Gemeinden und Nachweis über die Aufgliederung der selbständigen Gutsbezirke und Staatsforstreviere. 1952.
  14. a b Das Sachsenbuch. Kommunal-Verlag Sachsen, Dresden 1943.
  15. NRZ
  16. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 17. August 2024.
  17. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 17. August 2024.
  18. Referat Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Wahlergebnisse - Wahlen - sachsen.de. Abgerufen am 17. August 2024.
  19. Neuer Bürgermeister in Bennewitz!, In: Muldental Nachrichten, 6. Oktober 2013.
  20. DNB 1006570179