BSC Agrispor

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BSC Agrispor
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Basisdaten
Name Berliner Sport Club Agrispor
Sitz Berlin
Gründung 30. November 1983[1]
Auflösung 2011
Farben grün-weiß
Erste Fußballmannschaft
Spielstätte Sportplatz Wiener Straße ()
Plätze 500

Der BSC Agrispor war ein offiziell 1983 in Berlin-Kreuzberg gegründeter Sportverein, der im Schwerpunkt Fußball betrieb, sich ab Sommer 2011 allerdings wegen Überschuldung aus dem BFV-Spielbetrieb zurückzog und folgend aufgelöst wurde.[2] Benannt war der Verein nach dem Berg Ararat (türkisch Büyük Ağrı Dağı) sowie der ebendort befindlichen Provinz und der gleichnamigen Provinzhauptstadt Ağrı in Ostanatolien. Das Vereinswappen zeigte den Berg Ararat mit weißem Gipfel über grüner Landschaft, umringt vom Vereinsnamen und dem postulierten Gründungsjahr 1984.[3]

Frauen-Fußball

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Bundesweite Aufmerksamkeit erhielt die Frauen-Fußballmannschaft, die 1991 gegründet wurde.[5][6] Sie galt als erste türkische Frauenmannschaft außerhalb der Türkei und als Beleg für die Emanzipation migrantischer Frauen in männerdominierten Sportarten.[5][7][8] 1995 und 1997 begleitete die Regisseurin Aysun Bademsoy die Spielerinnen in ihrem Alltag und porträtierte sie in den Dokumentarfilmen Mädchen am Ball und Nach dem Spiel.[9][10]

Ab 1993 trat die Mannschaft im Frauen-Spielbetrieb, zuvor im Mädchen-Bereich, an. Ihr gelang im Jahr 1999 der Aufstieg in die damals zweitklassige Regionalliga Nordost, aus der die Mannschaft direkt wieder abstieg. Die Heimspiele trug die Mannschaft in dieser Spielzeit im Katzbachstadion aus.[11] Die Saison war geprägt von personellen Schwierigkeiten,[11] sodass mehrfach in Unterzahl angetreten wurde bzw. das vorletzte Spiel gar nicht ausgetragen wurde.[4] Der einzige Sieg gelang am 2. Spieltag bei Fortuna Dresden (2:0). Mit einer Tordifferenz von −138 hielt Agrispor bis 2014 den Negativrekord der Nordost-Staffel, ehe dieser durch den MSV Wernigerode (−145) in der nunmehr drittklassigen Regionalliga eingestellt wurde. Im Verlauf der Saison 2000/01 löste sich die Frauen-Mannschaft auf und schloss sich in Teilen dem Bezirksnachbarn Anadoluspor an.[6]

Frauen-Fußball 1993–2000

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Saison Liga Klasse Platz Spiele S U N Tore /- Punkte
1993/94 1 Bezirksliga   V 03/15 28 21 01 06 157:47 110 43:13
1994/95 Landesliga   IV 03/12 20 11 05 04 054:29 0 25 27:13
1995/96 Verbandsliga Berlin III 09/13 24 07 09 08 050:48 00 2 30
1996/97 Verbandsliga Berlin III 06/13 24 09 06 09 036:34 00 2 33
1997/98 Verbandsliga Berlin III 03/11 20 12 04 04 044:18 0 26 40
1998/99 Verbandsliga Berlin   III 02/11 20 12 04 04 035:21 0 14 40
1999/2000 Regionalliga Nordost   II 12/12 22 01 00 21 012:150 −138 03
1 
Der bis zu dieser Saison gemeinsame Frauen-Spielbetrieb des BFV und FLB wurde voneinander getrennt, sodass acht von 15 Mannschaften aufstiegen.[12]

Männer-Fußball 1989–2011

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Saison Liga Klasse Platz Spiele S U N Tore /- Punkte
1989/90 Kreisliga C   VIII
1990/91 Kreisliga B VII
1991/92 Kreisliga B VII 08/16 30 14 12 04 79:37 42 40:20
1992/93 Kreisliga B   0VIII 1 02/15 28 18 05 05 90:51 49 41:15
1993/94 Kreisliga A VII 05/16 30 16 07 07 65:39 26 39:21
1994/95 Kreisliga A 0VIII 1 14/16 30 09 04 17 50:77 −27 22:38
1995/96 Kreisliga A   VIII 01/16 30 19 05 06 92:53 39 62
1996/97 Bezirksliga VII 11/16 30 11 04 15 62:59 0 3 37
1997/98 Bezirksliga VII 08/16 30 14 04 12 65:67 0−2 46
1998/99 Bezirksliga VII 03/16 30 17 07 06 82:54 28 58
1999/2000 Bezirksliga VII 06/17 32 15 10 07 73:40 33 55
2000/01 Bezirksliga VII 08/16 30 10 08 12 74:64 10 38
2001/02 Bezirksliga   VII 02/16 30 22 04 04 96:37 59 70
2002/03 Landesliga VI 07/16 30 13 03 14 63:73 −10 42
2003/04 Landesliga   VI 14/16 30 08 07 15 45:64 −19 31
2004/05 Bezirksliga VII 07/16 30 14 02 14 64:58 0 6 44
2005/06 Bezirksliga VII 12/16 30 09 04 17 64:92 −28 31
2006/07 Bezirksliga   VII 17/17 32 04 06 22 47:93 −46 18
2007/08 Kreisliga A   VIII 03/16 30 18 06 06 84:43 41 60
2008/09 Bezirksliga   0VIII 1 15/16 30 07 07 16 44:60 −16 28
2009/10 Kreisliga A IX 11/16 30 11 03 16 63:84 −21 36
2010/11 Kreisliga A IX 09/17 32 14 05 13 79:90 −11 47
1 
Durch Ligenreform um eine Klasse im Vergleich zum Vorjahr herabgestuft.

Einzelnachweise

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  1. BSC Agrispor auf Transfermarkt.de
  2. Alles hängt von Türkiyem ab. (PDF) Fußball-Woche, 4. Juni 2012, abgerufen am 17. Oktober 2023 (deutsch).
  3. Vereinswappen.de: BSC Agrispor Berlin 1984
  4. a b Ausgaben der Fußball-Woche, Saison 1999/2000.
  5. a b Andreas Pfahlsberger: „Fußball ist mein Leben“. Die Tageszeitung, 14. September 1994, abgerufen am 16. Oktober 2023 (deutsch).
  6. a b Benedikt Voigt: Verein der Nationen. Tagesspiegel, 23. November 2003, abgerufen am 16. Oktober 2023 (deutsch).
  7. Klein, Marie-Luise (2011): Migrantinnen im Sport — Zur sozialen Konstruktion einer ‚Problemgruppe‘. In: Braun, Sebastian/Nobis, Tina (Hrsg.): Migration, Integration und Sport: Zivilgesellschaft vor Ort. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. S. 129.
  8. Frank Toebs: Migrantischen Klubs fehlt oft der lange Atem. (PDF) Fußball-Woche, 5. September 2022, abgerufen am 17. Oktober 2023 (deutsch).
  9. Ingeborg Wiensowski: Kicken gegen alle Widerstände. Der Spiegel, 10. Mai 2011, abgerufen am 16. Oktober 2023 (deutsch).
  10. Eine »Berliner Schule«. Deutsches Historisches Museum, 13. März 2004, abgerufen am 16. Oktober 2023 (deutsch).
  11. a b Klassenerhalt noch möglich: Agrispor setzt auf Disziplin und Ardahanli. In: Fußball-Woche Nr. 1/2000, 3. Januar 2000.
  12. Bezirksliga schmilzt. In: Fußball-Woche Nr. 26/1994, 27. Juni 1994, S. 22