Arno Camenisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arno Camenisch (2015)

Arno Camenisch (* 1. Februar 1978 in Danis-Tavanasa) ist ein Schweizer Schriftsteller aus Graubünden, der auf Deutsch und Rätoromanisch publiziert.

Camenisch liess sich zunächst zum Lehrer ausbilden und unterrichtete mehrere Jahre lang, unter anderem in Ilanz und an der Schweizerschule Madrid.[1] Danach absolvierte er einen Studiengang für Literarisches Schreiben an der Hochschule der Künste Bern (HKB) in Biel, wo er seitdem lebt. 2009 erschien sein erster Roman Sez Ner. Im März 2015 strahlten das Schweizer Fernsehen und 3sat den Dokumentarfilm Arno Camenisch – Schreiben auf der Kante aus.

Camenisch ist Vater einer Tochter.[2]

Camenisch schreibt Prosa, Lyrik und Bühnenstücke. Überregional bekannt wurde er durch sein mehrfach ausgezeichnetes Buch Sez Ner. In Sursilvan und Deutsch beschreibt er darin das Leben aus der Sicht der Älpler. Zusammen mit den beiden folgenden Büchern Hinter dem Bahnhof und Ustrinkata bildet es eine abgeschlossene Trilogie.[3] In der Folge schrieb er weitere acht Romane, deren Handlung fast immer im Ort Tavanasa spielt. Sein 2021 erschienenes Buch Der Schatten über dem Dorf handelt von einem Unglück, das sein Heimatdorf in den 1970er Jahren ereilte, und berichtet vom Umgang der Dorfgemeinschaft damit. Für die tagebuchartig transportierten Inhalte, wo romanischsprachige Einsprengsel anders als in früheren Werken fehlen, liess Camenisch sich formal von Paul Auster inspirieren.[4] Der autobiografische Roman Die Welt (2022) handelt von einem Weltenbummler und wurde weniger positiv rezensiert als frühere Werke.[5][6][7][8]

Publikationen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Arno Camenisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Julia Engel: «Für mich war Literatur in eurem Alter ein ganz anderer Planet». Arno Camenisch hält eine Lesung an der Kanti Wattwil. In: St. Galler Tagblatt. 2. November 2019, abgerufen am 26. Februar 2021.
  2. Isolde Schaffter-Wieland: Spiel mit der Sprache. In: Schweizer Illustrierte. 13. November 2010/20. Januar 2019, abgerufen am 26. Februar 2021.
  3. Roman Bucheli: Endspiel. Arno Camenisch schliesst mit «Ustrinkata» seine Bündner Trilogie heiter melancholisch ab (Memento vom 6. Februar 2012 im Internet Archive). In: NZZ.ch. 31. Januar 2012, abgerufen am 11. Februar 2018.
  4. Rezension von Verena Bühler auf viceversaliteratur.ch, abgerufen am 19. August 2024.
  5. Martin Ebel: Autobiografisches von Arno Camenisch. Der grosse Sprachkünstler Camenisch tritt hier als Schwafler auf. In: Tages-Anzeiger. 27. Juli 2022, abgerufen am 28. Juni 2023.
  6. Manfred Papst: Die Schweizer Bestsellerautoren Alex Capus und Arno Camenisch legen neue Romane vor – und nur einem gelingt der grosse Wurf. In: NZZ am Sonntag. 23. Juli 2022, abgerufen am 28. Juni 2023.
  7. Ingo Arend: Arno Camenisch: «Die Welt». Zwischen Aufbruch und Ankommen. In: Deutschlandfunk Kultur. 2. August 2022, abgerufen am 19. August 2022.
  8. Hansruedi Kugler: Arno Camenisch ist halt doch kein Hemingway. In: bz Basel. 28. Juli 2022, abgerufen am 19. August 2022.
  9. 55. Preis für Rothmann und Camenisch. In: lyrikzeitung.com. 15. Februar 2013.
  10. Autor Arno Camenisch erhält Förderpreis Komische Literatur. In: Welt.de. 30. September 2014, abgerufen am 8. Oktober 2014.
  11. Arno Camenischs «Der letzte Schnee» gewinnt. In: Börsenblatt. 23. April 2018.
  12. Deutscher Buchpreis: Camenisch, Elmiger und Lewinsky auf Longlist. In: SWI swissinfo.ch. 18. August 2020, abgerufen am 26. Juli 2022.
  13. Berner Literaturpreise an drei Autorinnen und drei Autoren. In: Berner Zeitung. 29. Juni 2021, abgerufen am 27. Juli 2022.