Areyiz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Dieser Artikel wurde zur Löschung vorgeschlagen.

Falls du Autor des Artikels bist, lies dir bitte durch, was ein Löschantrag bedeutet, und entferne diesen Hinweis nicht.
Zur Löschdiskussion

Begründung: Eine Mischung aus TF und Fantasie, siehe ausführliche Begründung in der Löschdiskussion. --Koenraad 18:05, 3. Dez. 2024 (CET)

Areyiz ist der Name eines alten Landadels aus den Regionen Tunceli und Erzincan in der Türkei. Zu den Besitztümern des Geschlechts gehören mehrere Ländereien in Pülümür und Nazimiye. Die Stammlinie des Hauses kann, gestützt auf mündliche Überlieferungen, bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgt werden.

Laut mündlichen Überlieferungen hat das Haus Areyiz seinen Ursprung in Dailam. Das Haus Areyiz gehört zur Volksgruppe der Zaza, die zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert aus Dailam nach Ostanatolien, insbesondere nach Tunceli, einwanderte[1].

Zusätzlich wird in der Sage berichtet, dass die Areyiz ihren Ursprung in Chorosan haben, einem ausgedehnten Gebiet am Kaspischen Meer. Diese Überlieferung wird durch die Ansichten von Gelehrten wie Wladimir Fjodorowitsch Minorski unterstützt. Der deutsche Iranist Friedrich Carl Andreas postulierte im Jahr 1906, dass die im Südkaspischen Gebiet lebenden parthisch-stämmigen Dailemi (Dêlemî) Vorfahren der Zazas seien[2].

Demnach hat das Haus Areyiz parthische Wurzeln, die mit einem skythischen Teilstamm, den Parni, verbunden sind, der aus dem heutigen Süd- und Westrussland stammt. Genetische Studien zeigen, dass Zazas im Nahen Osten den höchsten Anteil an der DNA-Haplogruppe R1a1*M17 aufweisen (25,9 %). Diese DNA-Linie ist vornehmlich unter slawischen und indischen Völkern verbreitet und wird mit indoeuropäischen Einwanderern aus Südrussland in Verbindung gebracht[3].

Bis 1938 verfügte das Haus Areyiz über eine Art Volksmiliz. Ihre militärische Teilnahme erstreckte sich auf die Seiten des Persischen Reiches bis zur Herrschaft Ismails I. Danach beteiligte sich das Haus am Russisch-Osmanischen Krieg von 1877 auf Seiten des Osmanischen Reiches[4].

Im Ersten Weltkrieg waren die Adelshäuser von Pülümür an der Kaukasusfront aktiv und kämpften auf Seiten des Osmanischen und des Deutschen Reiches. Die Milizen der Häuser aus dem Umland von Tunceli konnten die russischen Truppen erfolgreich zurückdrängen[4].

Das Haus Areyiz wurde Opfer der Kämpfe im Zuge des Dersim-Aufstands im Jahr 1938.[4]

Viele Angehörige der Areyiz leben aufgrund von Kriegen, Enteignungen und Vertreibungen in Europa, insbesondere in Deutschland. Ein großer Teil dieser Gemeinschaft gelangte in den 1950er und 1960er Jahren im Rahmen von Anwerbungsprogrammen nach Deutschland[5].

Trotz der Verbundenheit zu ihren Wurzeln und der bestehenden Beziehung zu ihrem ursprünglichen Heimatland „Dersim“ sind die meisten Areyiz gut integriert. Der Familienname tritt in verschiedenen Schreibweisen auf, darunter Areyan, Arelli, Ari und Arezu.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Garnik S. Asatrian: DIMLĪ. In: https://iranicaonline.org. Encyclopædia Iranica Foundation, 28. November 2011, abgerufen am 2. Dezember 2024 (englisch).
  2. Ezat O. Negahban: DEYLAMĀN (District). In: www.iranicaonline.org. Encyclopædia Iranica Foundation, 22. November 2011, abgerufen am 2. Dezember 2024 (englisch).
  3. Ferdinand Hennerbichler: Die Herkunft der Kurden. Hrsg.: Hubert Christian Ehalt. Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-631-59327-1, S. 58.
  4. a b c Hayri Dalkılıç: Desimin Anadoludaki Statüsü. Hrsg.: Kalkedon Yayıncılık. 1. Auflage. Kalkedon Yayıncılık, Istanbul 2015, ISBN 978-6-05497934-9.
  5. Martin Strohmeier, Lale Yalçın-Heckmann: Die Kurden: Geschichte, Politik, Kultur. Hrsg.: C.H.Beck. 5. Auflage. C.H.Beck, München 2017, ISBN 978-3-406-69092-1.