Arapaima gigas
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Arapaima gigas | ||||||||||
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Arapaima gigas | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Arapaima gigas | ||||||||||
(Schinz, 1822) |
Arapaima gigas, auch einfach Arapaima genannt, ist ein 1,5 bis 4,5 Meter langer Knochenfisch aus der Familie der Arapaimidae.
Aussehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Fischart hat einen länglichen Körper und eine grünlich-graue Grundfärbung. Die Brust- und Bauchflossen sind kurz. Rücken- und Afterflossen sind kurz und befinden sich im hinteren Drittel des Rumpfes kurz vor der fächerförmigen Schwanzflosse. Der Kopf ist länglich und abgeflacht. Die Schuppen sind sehr groß und rot umrandet. Der Kopf ist schuppenlos. Das Gewicht kann bis zu 200 Kilogramm betragen.
Verbreitung und Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diese Art kommt im tropischen Südamerika vor. Der Arapaima bewohnt die dortigen meist sauerstoffarmen Sümpfe und langsam fließende Gewässer mit dichtem Bewuchs. Er ernährt sich vor allem von anderen Fischen wie Harnischwelse und Salmler. Daneben frisst er auch Schildkröten, Schlangen, Froschlurche und Insekten. Seine Jagdtechnik ist das schnelle und plötzliche Vorstoßen und Packen der Beute.
Anatomie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Schwimmblase ist mit vielen Blutgefäßen versehen und mit der Speiseröhre verbunden. Sie dient ihm als primitive Lunge, um zusätzlichen Sauerstoff aus der Luft zu entnehmen, wenn der Wasserstand in seinem Wasserraum fällt.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie viele andere Fischarten hat der Arapaima paarige Fortpflanzungsorgane, von denen jeweils nur immer eins von den Partnern aktiv zur Fortpflanzung genutzt wird.[1] Seine Eier legt der Arapaima gigas in eine selbst gegrabene, bis zu 50 Zentimeter tiefe Grube des sandigen Flussbodens. Die Elterntiere bewachen das Gelege bis zum Schlupf der Jungen; den Hauptteil dieser Arbeit übernimmt das Männchen. Danach sammeln sich die Jungfische, angelockt durch ein Drüsensekret um das Maul des Männchens,[2] ins Maul des Männchens gelangen sie jedoch nicht. Die Jungfische ernähren sich vor allem von Garnelen und bleiben nahe dem Kopf des Männchens, wobei ihnen die dunklere Färbung als Orientierung dient.[1]
Parasiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Arapaima wird von einer Vielzahl von Parasiten befallen. In Aquakulturen können sie große wirtschaftliche Schäden verursachen, zudem sind einige Arten Erreger von Zoonosen.
Protozoen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit seiner Erstbeschreibung waren die Krankheiten des Arapaima, auch seine Parasitenfauna, über ein Jahrhundert hinweg kaum Gegenstand der Forschung. Das änderte sich erst mit der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung des Fisches in der Aquakultur. Während die Wurmfauna des Arapaima mittlerweile gut erforscht ist, gibt es nur wenige Veröffentlichungen zu seinen parasitären Einzellern.[3]
- Calyptospora sp. (Myxozoa: Calyptosporidae): der Parasit befällt die Leber und die Bauchspeicheldrüse und verursacht schwere Läsionen, er kann bis zu 85 % des Gewebes dieser Organe ersetzen. Von zwölf aus Brasilien in die Vereinigten Staaten importierten etwa 10 bis 15 cm messenden juvenilen Arapaimas, die nach wenigen Wochen beim Importeur oder dessen Kunden (einem privaten Halter und zwei Schauaquarien) verendet waren, wurden sieben einer Nekropsie unterzogen. Sechs von ihnen wiesen in der Leber zahlreiche Oozysten auf, die mit Sporozysten und Sporozoiten gefüllt waren und 15 bis 33 % des Organvolumens einnahmen. Es wird vermutet, dass der Lebenszyklus des Parasiten ein Krebstier wie eine Garnele als Zwischenwirt und Arapaima als Endwirt umfasst.[3]
- Ichthyophthirius multifiliis Fouquet, 1876 (Ciliophora: Ichthyophthiriidae): als Veruracher der Weißpünktchenkrankheit einer der wichtigsten Krankheitserreger in Süßwasseraquaristik und Teichwirtschaft.[4]
- Piscinoodinium pillulare (Schäperclaus, 1954) (Dinoflagellata: Oodiniaceae): einer der Erreger der Samtkrankheit, die in Süpßwasseraquaristik und Teichwirtschaft eine große Bedeutung hat.[4]
- Trichodina heterodentata Duncan, 1977 (Ciliophora: Trichodinidae): diese Wimpertieren ernähren sich unter normalen Bedingungen von Bakterien, Algen und Schwebstoffen. Bei hohen Wassertemperaturen, überhöhtem Nährstoffgehalt und hoher Besatzdichte in Aquakulturen können sie Haut und Kiemen der Fische schädigen und eine hohe Sterblichkeit verursachen.[5]
Metazoen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fadenwürmer (Nematoda)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Goezia spinulosa (Diesing, 1839) (Nematoda: Anisakidae): im Magen[6]
- Hysterothylacium sp. (Nematoda: Anisakidae): Larven des dritten Stadiums wurden bei 98 % juveniler Arapaimas einer Fischfarm in Rio Preto da Eva, Bundesstaat Amazonas, Brasilien in Magen und Darm nachgewiesen. Die Arten haben zoonotisches Potential.[7][4]
- Ascaria serrata Drasche, 1884 (Nematoda: Ascarididae): Magen[6]
- Camallarus tridentatus (Drasche, 1884) (Nematoda: Camallanidae): Magen und Darm[6]
- Gnathostoma gracilis (Diesing, 1838) (Nematoda: Gnathostomidae): Magen[6]
- Philometra senticosa Baylis, 1927 (Nematoda: Philometridae): Schwimmblase[6]
- Polyacanthorhynchus macrorhynchus (Diesing, 1856) (Nematoda: Polyacanthorhynchidae): Darm[6]
Bandwürmer (Cestoda)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Nesolectihus janickii Poche, 1922 (Platyhelminthes: Cestoda: Amphilinidae): Körperhöhle[6]
- Schizochoerus liguloideus (Diesing, 1850) (Platyhelminthes: Cestoda: Amphilinidae): Körperhöhle[6]
Hakensaugwürmer (Monogenea)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dawestrema cycloancistrioides Kritsky, Boeger & Thatcher, 1985 (Platyhelminthes: Monogenea: Ancyrocephalidae): Kiemen[8]
- Dawestrema cycloancistrium Price & Nowlin, 1967 (Platyhelminthes: Monogenea: Ancyrocephalidae): Kiemen[3]
Saugwürmer (Trematoda)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gliederfüßer (Arthropoda)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Höhere Krebse (Malacostraca)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Braga nasuta Schioedte & Meinert, 1881 (Isopoda: Cymothoidae): diese bis 25 mm lange Assel wurde als Ektoparasit von 10 bis 15 cm langen Jungfischen in einer Aquakultur in Brasilien nachgewiesen. Braga nasuta heftet sich an die Bauchseite der Fische, im Bereich der Brustflossen und drs Anus. Über die unmittelbare Schädigung hinaus können die Wunden zu Sekundärinfektionen durch Bakterien, Viren und Pilze führen.[9]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die dort lebenden Menschen nutzen ihn als Speisefisch und stellen ihm mit Pfeil und Bogen nach. Sein sehr fettiges Fleisch ist lachsrot. Getrocknet und gesalzen wird es auf den dortigen Märkten verkauft. Aufgrund des roten Fleisches wird er in Brasilien „Piraruca“ (Roter Fisch) genannt.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arapaima gigas wurde 1822 von dem Schweizer Zoologen Heinrich Rudolf Schinz unter dem Namen Sudis gigas erstbeschrieben. 1868 synonymisierte Albert Günther in seinem Katalog der Fische des British Museum (Natural History) ohne detaillierte Analyse oder Begründung drei weitere Arten der Gattung mit Arapaima gigas, wodurch Arapaima monotypisch wurde.[10] Erst 2013 revalidierte der amerikanische Ichthyologe Donald J. Stewart zwei der Arten und beschrieb eine weitere neu.[11][12]
Arapaima gigas ist die Typusart der Gattung Arapaima Müller, 1843.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund fehlender Bestandszahlen und nicht bekannter Gefährdungen wird Arapaima gigas von der IUCN seit 1996 in der Kategorie „ungenügende Datenlage“ (Data Deficient) geführt. Eine Aktualisierung ist erforderlich. Die Art ist in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens aufgeführt, was mit Handelsbeschränkungen einhergeht.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das große Weltreich der Tiere. Planet Media, Zug 1992, ISBN 3-8247-8614-1, S. 580, 581.
- Wilhelm Eigner: Enzyklopädie der Tiere. Band 1, Weltbild 1999, ISBN 3-89350-360-9, S. 157.
- Faszination Tierwelt. Neuer Honos Verlag Köln 2000, ISBN 978-3829904780, S. 103.
- Das bunte Lexikon der Tiere. F.X. Schmid, 2013, ISBN 978-3-8380-2035-8, S. 101.
- Seltene und Bedrohte Tiere Die farbige Enzyklopädie. Gondrom, Bindlach 2001, ISBN 3-8112-1830-1, S. 131.
- Bedrohte Tiere. Werner Dausien, Hanau 1998, ISBN 3-7684-2800-1, S. 164, 167, 168.
- Das große Buch der Tierwelt. Weltbild, Augsburg 1993, ISBN 3-89350-374-9, S. 270, 271
- Tiere. Die große Bild-Enzyklopädie mit über 2000 Arten. Dorling Kindersley, München 2001, 2006, 2012, ISBN 978-3-8310-2232-8, S. 490.
- Urania Tierreich: Fische, Lurche, Kriechtiere. Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1973.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arapaima gigas in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024.2. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 5. Januar 2025.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Urania Tierreich: Fische, Lurche, Kriechtiere, Urania, Leipzig/Jena/Berlin 1973, S. 88.
- ↑ Das große farbige Handbuch der Tiere, Nebel Verlag, Erlangen/Utting 1998, ISBN 3-89555-185-6, S. 88.
- ↑ a b c Christopher J. Bonar, Sarah L. Poynton, F. Yvonne Schulman, Randall L. Rietcheck, Michael M. Garner: Hepatic Calyptospora sp. (Apicomplexa) infection in a wild-born, aquarium-held clutch of juvenile arapaima Arapaima gigas (Osteoglossidae). In: Diseases of Aquatic Organisms. Band 70, Nr. 1-2, 12. Juni 2006, ISSN 0177-5103, S. 81–92, doi:10.3354/dao070081 (int-res.com [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ a b c d Amanda Curiel Trentin Corral, Marieta Nascimento de Queiroz, Sanny Maria de Andrade-Porto, German Augusto Murrieta Morey, Francisco Celio Maia Chaves, Valdelira Lia Araújo Fernandes, Eduardo Akifumi Ono, Elizabeth Gusmão Affonso: Control of Hysterothylacium sp. (Nematoda: Anisakidae) in juvenile pirarucu (Arapaima gigas) by the oral application of essential oil of Piper aduncum. In: Aquaculture. Band 494, 1. September 2018, ISSN 0044-8486, S. 37–44, doi:10.1016/j.aquaculture.2018.04.062 (sciencedirect.com [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ Luis Henostroza Miranda, Natalia Marchiori, Carmela Rebaza Alfaro, Maurício Laterça Martins: First record of Trichodina heterodentata (Ciliophora: Trichodinidae) from Arapaima gigas cultivated in Peru. In: Acta Amazonica. Band 42, September 2012, ISSN 0044-5967, S. 433–438, doi:10.1590/S0044-59672012000300016 (scielo.br [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ a b c d e f g h Harry Arnold Baylis: Some Parasitic Worms from Arapaima gigas (Teleostean Fish) with a description of Philometra senticosa n.sp. (Filarioidea). In: Parasitology. Band 19, Nr. 1, März 1927, ISSN 1469-8161, S. 35–47, doi:10.1017/S0031182000005503 (online [abgerufen am 6. Januar 2025]).
- ↑ Sanny Maria de Andrade Porto et al.: First record of larvae of Hysterothylacium (Nematoda: Anisakidae) with zoonotic potential in the pirarucu Arapaima gigas (Osteichthyes: Arapaimidae) from South America. In: Brazilian Journal of Biology. Band 75, 27. November 2015, ISSN 1519-6984, S. 790–795, doi:10.1590/1519-6984.22213 (online [abgerufen am 6. Januar 2025]).
- ↑ Patrick D. Mathews, Antonio F. Malheiros, Narda D. Vasquez, Milton D. Chavez: High Infestation by Dawestrema cycloancistrioides in Arapaima gigas Cultured in the Amazon Region, Peru. In: Journal of Veterinary Medicine. Band 2014, Nr. 1, 2014, ISSN 2314-6966, S. 245878, doi:10.1155/2014/245878, PMID 26464924, PMC 4590877 (freier Volltext) – (wiley.com [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ Elson Cardoso de Jesus, Lucas Cardoso, Tamiris Henrique Ferreira, Mauricio Laterça Martins, Marília Danyelle Nunes Rodrigues: Braga nasuta (Cymothoidae): an ectoparasite of the Giant Amazonian fish Arapaima gigas (Osteoglossidae) fingerlings cultured in the Amazon region in Northern Brazil. In: Acta Scientiarum. Biological Sciences. Band 39, Nr. 4, 2017, S. 507–511 (redalyc.org [abgerufen am 7. Januar 2025]).
- ↑ Albert Günther: Catalogue of the Physostomi, containing the Families Heteropygii, Cyprinidae, Gonorhynchidae, Hyodontidae, Osteoglossidae, Clupeidae, Chirocentridae, Alepocephalidae, Notopteridae, Halosauridae, in the Collection of the British Museum. In: Catalogue of the fishes in the British Museum. Volume Seventh. Taylor and Francis, London 1868, S. 379 (online [abgerufen am 6. Januar 2025]).
- ↑ Donald J. Stewart: Re-description of Arapaima agassizii (Valenciennes), a Rare Fish from Brazil (Osteoglossomorpha: Osteoglossidae). In: Copeia. Band 2013, Nr. 1, 27. März 2013, ISSN 0045-8511, S. 38–51, doi:10.1643/CI-12-013 (online [abgerufen am 6. Januar 2025]).
- ↑ Donald J. Stewart: A New Species of Arapaima (Osteoglossomorpha: Osteoglossidae) from the Solimões River, Amazonas State, Brazil. In: Copeia. Band 2013, Nr. 3, September 2013, ISSN 0045-8511, doi:10.1643/ci-12-017.short (online [abgerufen am 6. Januar 2025]).
- ↑ Arapaima gigas in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 1996. Eingestellt von: World Conservation Monitoring Centre, 1996. Abgerufen am 5. Januar 2025.