Arabeske (Film)
Film | |
Titel | Arabeske |
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Originaltitel | Arabesque |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1966 |
Länge | 105 Minuten |
Altersfreigabe | |
Produktionsunternehmen | Universal Pictures |
Stab | |
Regie | Stanley Donen |
Drehbuch | |
Produktion |
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Musik | Henry Mancini |
Kamera | Christopher Challis |
Schnitt | Frederick Wilson |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Arabeske (Originaltitel: Arabesque) ist ein US-amerikanischer Kriminalfilm von Regisseur Stanley Donen aus dem Jahr 1966 mit Gregory Peck und Sophia Loren in den Hauptrollen. Als Vorlage diente der Roman The Cipher (Die Geheimschrift) von Gordon Cotler.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der amerikanische Professor David Pollock ist Experte für altorientalische Sprachen und lehrt an der britischen Oxford-Universität. Eines Tages bittet ihn der zwielichtige Major Sloane um die Entzifferung einer hethitischen Inschrift (vgl. Hieroglyphen-Luwisch). Vom finanziellen Angebot unbeeindruckt lehnt Pollock ab. Kurz darauf wird er von Hassan Jena, dem Premierminister eines arabischen Staates, der sich inkognito in England aufhält, um einen Gefallen gebeten. Er soll den Reeder Nejim Beshraavi ausspionieren, der angeblich einen Staatsstreich plant und in dessen Auftrag Sloane arbeitet. Pollock willigt ein und beginnt in Beshraavis Londoner Stadtvilla gegen eine Bezahlung von 30.000 Dollar mit der Dechiffrierung der Schriftzeichen. Sein ohnehin unbequemer Aufenthalt erhält zusätzliche Dramatik, als er von Yasmin Azir, der Geliebten Beshraavis, gewarnt wird, Beshraavi habe die Absicht, ihn nach Abschluss der Arbeit zu töten. In seiner Verzweiflung nimmt Pollock den Zettel mit den Logogrammen, den er heimlich zur Tarnung in ein rotes Bonbonpapier wickelt, an sich und flieht mit Yasmin als Geisel aus der Villa.
Nach einer Verfolgungsjagd durch den Londoner Zoo treffen Pollock und Yasmin auf den CID-Agenten Webster, der die beiden vor Beshraavis grobschlächtigem Diener in Sicherheit bringt. Der vermeintliche Retter entpuppt sich jedoch als Helfer von Yussef Kasim, Widerstandskämpfer und Erzrivale Beshraavis, der ein ebenso undurchsichtiges Spiel treibt. Pollock wird von Kasim in einem Lieferwagen unter Drogen gesetzt, um das Versteck der Inschrift zu verraten, und nach vergeblichen Bemühungen auf einer stark befahrenen Straße außerhalb Londons kurzerhand aus dem fahrenden Lieferwagen geworfen. Er bleibt unverletzt, flüchtet mit einem vorgefundenen Fahrrad nach Hause und wird tags darauf in seiner Wohnung von Yasmin aufgesucht, der es mit fragwürdigen Erklärungen über ihr familiäres Schicksal in der Heimat gelingt, sein Vertrauen zurückzugewinnen.
Webster, der offenbar unter einem Loyalitätskonflikt leidet, findet die Schriftzeichen in Kasims Lieferwagen und vereinbart mit Beshraavi ein Treffen in Ascot zwecks Übergabe. Mit einer halsbrecherischen Aktion auf der dortigen Pferderennbahn bringt Pollock den Zettel wieder in seinen Besitz. Eigene Nachforschungen lassen bei ihm erneut Zweifel über Yasmins wahre Identität aufkommen. Zurück in London werden beide von Kasim, der sich hintergangen fühlt, unter einem Vorwand auf eine verlassene Baustelle gelockt. Nach mehreren Angriffen mit einer Abrissbirne kommen Pollock und Yasmin nur knapp mit dem Leben davon, Kasim selbst wird bei einem Stromschlag getötet.
Am nächsten Tag stellt sich heraus, dass die angeblichen Schriftzeichen nur einen einfachen Kinderreim symbolisieren, der Originalzettel aber eine verborgene Nachricht in Mikroschrift preisgibt: Demnach plant Beshraavi noch am selben Tag ein Attentat auf Premierminister Jena. Pollock und Yasmin begeben sich zum Londoner Flughafen, wo Jena eine Pressekonferenz anlässlich seines offiziellen Staatsbesuches gibt. Nach der Ankunft fallen tatsächlich Schüsse, welche durch eine Rettungstat Pollocks ihr Ziel zunächst verfehlen. Wenig später wird Jena jedoch von einem seiner Begleiter ermordet.
Yasmin gibt sich als Spionin zu erkennen und findet anhand der Fernsehaufzeichnung heraus, dass der echte Premierminister unmittelbar nach seiner Landung gegen einen Doppelgänger ausgetauscht worden ist. Dieser wurde engagiert, um eine falsche politische Erklärung zur Nichtunterzeichnung eines Vertrages abzugeben, der Beshraavi finanziell ruiniert hätte. Der echte Premierminister wurde von Beshraavis Gefolgsleuten entführt und in einer Kiste versteckt. Pollock und Yasmin klettern in den Laderaum des Lieferwagens und befreien Jena während der Fahrt. Am Landsitz Beshraavis angekommen, fliehen die Drei bedrängt von Erntemaschinen erst durch ein Weizenfeld und dann zu Pferd. Mit einem Hubschrauber nehmen Beshraavi und Sloane die Verfolgung auf. Jena wird von einem Schuss am Arm getroffen, kann sich aber zusammen mit seinen Begleitern auf eine stillgelegte Brücke retten. Dort bringt Pollock den Hubschrauber zum Absturz, indem er eine Leiter in die Rotorblätter wirft, und sorgt für ein glückliches Ende.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Außenaufnahmen entstanden unter anderem in Ascot (England) und am ehemaligen Crumlin-Viadukt in Monmouthshire (Wales).
- Ursprünglich war Cary Grant als männlicher Hauptdarsteller vorgesehen. Immer wenn Gregory Peck die komödiantischen Szenen nicht auf den Punkt brachte, sagte er zu Regisseur Stanley Donen scherzhaft: “Remember, I'm no Cary Grant” (deutsch: „Nicht vergessen: Ich bin kein Cary Grant“).
- Gregory Peck hatte wegen einer alten Beinverletzung Probleme bei den Stunts. In der Getreidefeldszene musste er seine Filmpartnerin Sophia Loren bitten, langsamer zu reiten, weil es andernfalls so aussähe, als rette sie ihn und nicht umgekehrt.
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Fantasievolle Agenten-Komödie, einfallsreich in verschwenderischem Dekor inszeniert.“
„Die Idee und die Durchführung unterhalten nur mäßig, die Verpackung allerdings ist gediegen und in manchen Punkten (Farbtechnik) erstklassig.“
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- British Film Academy Awards 1967: Gewinner in der Kategorie „Beste Kamera“ (Christopher Challis), nominiert in den Kategorien „Beste Kostüme“ (Christian Dior) und „Bester Schnitt“ (Frederick Wilson)
- Grammy Awards 1967: nominiert in der Kategorie „Beste Originalmusik geschrieben für einen Film oder ein Fernsehspecial“ (Henry Mancini)
- Laurel Awards 1967: nominiert in der Kategorie „Bester Hauptdarsteller in einem Actionfilm“ (Gregory Peck)
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die deutsche Synchronisation von Arabeske.[3]
Rolle | Darsteller | Synchronstimme |
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Prof. David Pollock | Gregory Peck | Martin Hirthe |
Yasmin Azir | Sophia Loren | Marion Degler |
Nejim Beshraavi | Alan Badel | Friedrich W. Bauschulte |
Yussef Kasim | Kieron Moore | Jan Hendriks |
Premierminister Hassan Jena | Carl Duering | Hans Hessling |
Maj. Sylvester Pennington Sloane | John Merivale | Jürgen Thormann |
Webster | Duncan Lamont | Hans Wiegner |
Prof. Ragheeb | George Coulouris | Konrad Wagner |
Beauchamp | Ernest Clark | Dietrich Frauboes |
DVD-Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arabeske, Universal/DVD 2006
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arabeske bei IMDb
- Arabeske in der Online-Filmdatenbank
- Arabeske in der Deutschen Synchronkartei
- Arabeske bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Arabeske. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2006 (PDF; Neuprüfung mit geänderter Jugendfreigabe).
- ↑ Arabeske. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 23. Mai 2017.
- ↑ Arabeske. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 3. Februar 2021.