Amir Roughani

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Amir Roughani (* 15. Juli 1975 in Isfahan)[1] ist ein deutsch-iranischer[2] Unternehmer.

Roughani flog im Sommer 1987 als Elfjähriger während des Iran-Irak-Kriegs vom Iran nach Berlin, wo bereits seit einem Jahr sein drei Jahre älterer Bruder lebte, den er ein Jahr zuvor bereits besucht hatte. Seine Eltern wollten so verhindern, dass er schon als Teenager zum Militär eingezogen würde. Nach eigenen Angaben besaß er damals nicht mehr als einen Koffer und 100 DM in bar. Nachdem er politisches Asyl beantragt hatte, wohnte er gemeinsam mit seinem Bruder in einem Kinderheim und besuchte die Thomas-Morus-Oberschule, eine Brennpunktschule in Berlin-Neukölln. Mit vierzehn Jahren kam Roughani über einen Erzieher zum Sportkegeln, ein Jahr darauf wurde er Berliner Jugendmeister, später trat er für den Kegelklub Rot-Weiß Berlin in der Kegel-Bundesliga (Bohle) an.

Fünf Jahre nach seiner Ankunft in Berlin begann Roughani bei dem Pharmahersteller Schering AG eine Ausbildung zum Chemikanten. Nach der Ausbildung holte er parallel zur Schichtarbeit seine Fachhochschulreife nach und begann ein Studium der Verfahrenstechnik, das er allerdings bereits nach einem Semester wieder abbrach. Stattdessen absolvierte er ein Studium im Wirtschaftsingenieurwesen. Anschließend arbeitete Roughani zunächst für einen Münchner IT-Dienstleister und wechselte auf dem Höhepunkt der Dotcom-Blase als Key Account Manager für Verschlüsselungstechnologien zur Kirch-Gruppe. Nach deren Insolvenz 2002 machte sich Roughani mit einem Bankkredit sowie einem Darlehen seiner Eltern selbständig und gründete in Garching bei München die AXIS Engineering GmbH, die 2004 mit fünfzehn Mitarbeitern als Entwicklungsdienstleister für BMW tätig war. 2008 firmierte er das Unternehmen zur Vispiron AG um und diversifizierte nach und nach das Portfolio unter anderem auf Mess- und Updategeräte für Autos, IT- und Mechatroniksysteme sowie Messtechnik für die Maschinenbau- und Automobilindustrie wie z. B. die Entwicklung eines elektronischen Fahrtenbuchs. 2011 zählte Vispiron 250 Mitarbeiter,[3][4] bis 2016 wuchs das Unternehmen auf knapp 400 Mitarbeiter.[5]

2007 wurde Roughani vom Sparkassenverband Bayern mit dem Bayerischen Gründerpreis in der Kategorie „Aufsteiger des Jahres“ ausgezeichnet.[6] Im Rahmen der Integrations-Kampagne „Vielfalt als Chance“ des Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration war Roughani Hauptdarsteller eines TV-Spots.[7] 2009 wurde Roughani von der Zeitschrift Junge Karriere als Preisträger „Karriere des Jahres im Mittelstand“ ausgezeichnet. 2014 wurde er mit dem Wirtschaftspreis Entrepreneur des Jahres ausgezeichnet.[8] 2016 zählte Roughani zu den Hauptdarstellern in dem u. a. auf dem Vancouver International Film Festival prämierten Dokumentarfilm Power to Change – Die EnergieRebellion.

Zahlreiche Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung,[1] Süddeutsche Zeitung,[9][5] Die Welt,[10][6][11] das Manager Magazin,[8] BR alpha,[2] die Talkshow Eins zu Eins,[12] das Verbrauchermagazin Kaffee oder Tee,[13] die Mittelbayerische Zeitung[14] und das Handelsblatt[15] porträtierten Roughani oder veröffentlichten Interviews mit ihm.

Einzelnachweise

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  1. a b Martin Gropp: Von Teheran ins Ungewisse. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 24. November 2011.
  2. a b Interview mit Amir Roughani auf YouTube In: BR alpha. 7. Juli 2016. (Transcript)
  3. Jürgen Schöntauf: Sinnstifter: Wie Unternehmen davon profitieren, soziale Verantwortung zu übernehmen. Campus-Verlag Frankfurt 2016 S. 112ff ISBN 978-3-593-50575-6 (eingeschränkte Vorschau)
  4. Monika Nörr: Unternehmensaufbau und Stabilität: Innovationen hinzukaufen und selbst entwickeln. In: Key Learnings aus dem Serial Entrepreneurship. Springer Gabler 2016 S. 105–124. ISBN 978-3-658-13083-1 doi:10.1007/978-3-658-13084-8_7 (eingeschränkte Vorschau)
  5. a b Anselm Schindler: Profit aus Sonnenlicht. In: Süddeutsche Zeitung. 25. Oktober 2016.
  6. a b Michael Sudahl: So geht Integration. In: Die Welt. 29. August 2010
  7. Vielfalt als Chance auf YouTube Von: Beauftragter der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.
  8. a b Wolfgang Hirn: Amir, der Gute. In: Manager Magazin. 10. November 2014.
  9. Tobias Dorfer: Typisch deutsch! In: Süddeutsche Zeitung. 14. März 2011.
  10. Christiane Hawranek: Vom Heimkind und Hauptschüler zum Firmenchef. In: Die Welt. 21. Januar 2011.
  11. Christiane Hawranek: „Amir, mach etwas daraus“. In: Die Welt. 15. Januar 2017.
  12. Portrait von Amir Roughani auf YouTube In: Eins zu Eins (Bayern 2). 10. März 2014.
  13. Amir Roughani. (Memento des Originals vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.swr.de In: Kaffee oder Tee (Südwest 3/SR Fernsehen). 16. Juni 2016.
  14. Stefan Weber: Osser: Roughani reicht Hand zum Dialog. In: Mittelbayerische Zeitung. 5. Februar 2015.
  15. Carola Sonnet: Vispiron-Chef Amir Roughani: Flucht nach oben. In: Handelsblatt. 1. August 2009.