Alte evangelische Kirche Bornheim
Die alte Evangelische Kirche ist ein denkmalgeschütztes, neoromanisches Kirchengebäude in Bornheim, einer Stadt im Rhein-Sieg-Kreis (Nordrhein-Westfalen). Sie gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Vorgebirge im Kirchenkreis Bonn der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Geschichte und Architektur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der kleine Saalbau mit einer Halbkreisapsis und vorgesetztem Westturm wurde 1863 unter der Bauleitung des Bonner Kommunalbaumeisters Paul Richard Thomann errichtet und 1866 eingeweiht. Dies war möglich geworden, weil die (jüdischen) Bankhäuser Schaafhausen und Oppenheim ein Grundstück zur Verfügung gestellt hatten.
Die roten Backsteinmauern sind durch helle Bänderung gegliedert. Der Bautypus ist klassizistisch, die Außengliederung neuromanisch. Die Dachstuhlkonstruktion ist innen offen gehalten. Die dekorative Ausmalung erfolgte zum Ende des 19. Jahrhunderts. An der Westseite steht ein quadratischer Turm mit einem verschieferten Haubendach. Ein vorgebauter Eingang mit einer großen Rundbogentür befindet sich an der linken Längsseite.[1][2] Das Bauwerk wurde Anfang des 21. Jahrhunderts durch ein undichtes Dach sowie Schädlingsbefall sanierungsbedürftig. Im Jahr 2019 begann die Sanierung der Fassade, anschließend soll der Innenraum instand gesetzt werden.[3]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anordnung der Ausstattung ist typisch für einen evangelischen Kirchenbau nach den Vorschriften des Eisenacher Regulativs von 1861:
- Die Kanzel und der Taufstein stehen zu Seiten des Altares.
- Die Orgel (eine Truhenorgel der Firma Stahlhuth, Aachen) mit ihren vier Registern (Holzgedackt 8', Rohrflöte 4', Principal 2', Mixtur II-IV, jew. in Bass-Diskant-Teilung) steht auf der Westempore. Sie wurde 1988 von der evangelischen Kirchengemeinde in Sürth gebraucht gekauft, nachdem die Vorgängerorgel aus dem 19. Jahrhundert nicht mehr brauchbar war.
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Kreisbaumeister Thomann gelang mit der neoromanischen evangelischen Kirche ein sehr guter Bau, der durch die Horizontalgliederungen im Mauerwerk äußerst lebhaft wirkt.“
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen. Band 1: Rheinland. Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer. Deutscher Kunstverlag, Berlin u. a. 2005, ISBN 978-3-422-03093-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Geschichte und Fotos, abgerufen am 5. Januar 2023
- Die Kirche bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
- Website der Kirchengemeinde
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dehio 2005, S. 195.
- ↑ Geschichte ( vom 17. April 2012 im Internet Archive)
- ↑ Amelie Seck: Und sie fanden keine Herberge, In: Monumente, Ausgabe 6/2019, Seite 10.
- ↑ Hermann Josef Roth: DuMont Kunst-Reiseführer Bonn: von der römischen Garnison zur Bundeshauptstadt – Kunst und Natur zwischen Voreifel und Siebengebirge. DuMont, Köln 1988, ISBN 978-3-7701-1970-7, S. 246.
Koordinaten: 50° 45′ 38,7″ N, 6° 59′ 45,8″ O