7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36

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7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36


Gebirgsartillerie im Kaukasus

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 18
Entwickler/Hersteller Rheinmetall / R. Wolf
Entwicklungsjahr 1935
Produktionszeit 1938 bis 1944
Waffenkategorie Gebirgsgeschütz
Technische Daten
Rohrlänge 1,45 m
Kaliber 7,5 cm
Kaliberlänge L/19,5
Kadenz 6 Schuss/min
Höhenrichtbereich −2 bis 70 Winkelgrad
Seitenrichtbereich 40°
Ausstattung
Maximale Schussweite:
Gewicht in Feuerstellung
9250 Meter
750 kg

Das 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36 war ein Standardgeschütz der Gebirgsdivisionen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg. Ergänzt wurde es durch die 10,5-cm-Gebirgshaubitze 40. Als Nachfolgemuster in der Produktion war das 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 43 vorgesehen.[1]

Entwicklung und Produktion

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Die Waffe wurde von Rheinmetall in Düsseldorf entwickelt und von 1938 bis 1944 vom Magdeburger Maschinenbauunternehmen R. Wolf in Serie gefertigt. Insgesamt entstanden von Herbst 1939 bis 1945 1193 Stück. Der Herstellungspreis des Geschützes betrug 17.000 RM.[2]

Das 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36 wurde in den leichten Abteilungen der Gebirgsartillerieregimenter der Gebirgsdivisionen eingesetzt. Es wurde im Pferdezug bewegt oder konnte durch Tragtiere in acht Lasten transportiert werden.

Um das Geschütz in unwegsamen Gelände oder längere Strecken in Schnee und Eis transportieren zu können, konnte das Geschütz zerlegt und auf Schlitten, bzw. Rodel verlastet werden. Für den Transport wurden acht Schlitten benötigt. Für die Munition wurde ein weiterer Schlitten verwendet, auf dem 18 Schuss mitgeführt wurden. Gezogen wurden die Schlitten dann von den Soldaten, selten von Zugtieren. Wenn ein Bremsen des Schlitten durch das Gelände oder des Gewichtes der Last nicht einfach war, so wurde am Ende des Schlittens ein Strick mit Tannenzweigen befestigt. Dadurch wurde eine stärkere Bremswirkung erzielt.[3]

Die Lebensdauer des Rohres, das 5,75 oder 5,83 Kilogramm schwere Granaten verschoss, betrug ungefähr 6000 bis 8000 Schuss. Beim Feuern mit stärkster Ladung bei geringer oder keiner Rohrerhöhung sprang das Geschütz etwas aufgrund der Hebelwirkung (insbesondere durch zu kurze Spreizholme), so dass möglichst vermieden wurde, dafür die stärkste Treibladung zu verwenden.[1] Dies war unter anderem bei der Panzerabwehr relevant, da Gebirgstruppen oftmals auch in panzergängigem Gelände kämpfen mussten. Dieser Konstruktionsmangel sollte beim 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 43 abgestellt werden.[1]

  • Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen: 1939–1945. Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausg. 2. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02481-0 (Originaltitel: Small arms; artillery and special weapons of the Third Reich. 1978. Übersetzt von Herbert Jäger).
  • Ian V. Hogg: German Artillery of World War Two. Greenhill Books, London 1975.
  • Ian Hogg: Deutsche Artilleriewaffen im Zweiten Weltkrieg. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-504-9 (englisch: German artillery of World War Two. 1975. Übersetzt von Hugo Friedrich).
  • Karl R. Pawlas: Das 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36. In: Waffen-Revue Nr. 90, Schwäbisch Hall, Schwend 1993.
  • Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 200/2k, Ausbildungsvorschrift für die Artillerie Heft 2k, Die Batterie Gebirgs-Geschütz 36. Siegfried Mittler und Sohn, Berlin 1940.
Commons: 7,5-cm-Gebirgsgeschütz 36 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Ian V. Hogg: German Artillery of World War Two. Greenhill Books, London 1975.
  2. Fritz Hahn: Waffen und Geheimwaffen des deutschen Heeres 1933–1945, Bd. 1, Koblenz 1986 S. 140
  3. Oberbefehlshaber des Heeres: H. Dv. 200/2k, Ausbildungsvorschrift für die Artillerie Heft 2k, Die Batterie Gebirgs-Geschütz 36, Berlin 1940 S. 26–30