Tityos
Tityos (altgriechisch Τιτυός Tityós) ist in der griechischen Mythologie ein erdgeborener Riese von der Insel Euböa, ein Sohn der Gaia,[1] in einer anderen Version ein Sohn des Zeus mit Elara.[2] Demnach versteckte Zeus Elara, nachdem er sie geschwängert hatte, vor seiner eifersüchtigen Frau Hera in der Erde (Gaia). Bei der Geburt des riesigen Kindes starb die Mutter.
Als der Riese die schöne Leto traf, versuchte er, sie zu vergewaltigen. Leto rief um Hilfe, und ihre Kinder Apollon und Artemis streckten Tityos mit ihren Pfeilen nieder. Zur Strafe für die Untat wurde er in den Tartaros verbannt, wo seither zwei Geier an seiner immer wieder nachwachsenden Leber fressen.[3] Ovid erwähnt in den Metamorphosen (IV, 457 f.), dass er dabei neun iugera (mehr als anderthalb Hektar) Bodenfläche bedeckte.
Er ist mit Sisyphus und Tantalos einer der drei großen Sünder in der griechischen Mythologie.
Darstellungen in der bildenden Kunst
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tizio con l’avvoltoio, Terrakotta von Giovanni Battista Bolognini (um 1736) – Strada Maggiore 51, Bologna
- Tizio, Gemälde von Tiziano Vecellio, 1548–1549, im Prado, Madrid
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Paul Dräger: Tityos. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 634–635.
- Rainer Vollkommer: Tityos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VIII, Zürich/München 1997, S. 37–41.
- Otto Waser: Tityos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 5, Leipzig 1924, Sp. 1033–1055 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tityos im Theoi Project (engl.)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Homer, Odyssee 11,576; Vergil, Aeneis 6,595; Nonnos von Panopolis, Dionysiaka 4,33
- ↑ Hesiod, Eoien Frag. 24; Apollonios von Rhodos, Argonautika 1,758; Strabon 9,3,14; Bibliotheke des Apollodor 1,22
- ↑ Homer, Odyssee 11,578–581; Vergil, Aeneis 6, 595-600 (Hier ist es nur ein einziger Geier.)