Pfleggericht

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Das Pfleggericht war vom 15. bis zum frühen 19. Jahrhundert eine mit hoheitlicher Gewalt ausgestattete Verwaltungseinrichtung der unteren Ebene in Bayern, Österreich und Salzburg. Im Laufe des Mittelalters wurden die Pfleggerichte in Österreich zu Landgerichten, also Verwaltungsbezirken, ab 1802 dies auch in Bayern.

Einem Pfleggericht stand ein Pfleger, zuweilen auch Richter genannt, vor. Er übte die zivile Verwaltung, Polizei- und strafrechtliche Gewalt aus. Zudem hatte er die militärische Leitung inne.

Unterstellt waren die Schrannen (Dorfgerichte der ersten Instanz), ebenso die Pfarren (Verwaltungssprengel der ersten Instanz). (Politische) Gemeinden entwickelten sich erst im Laufe des früheren 19. Jahrhunderts.

  • Helga Reindel-Schedl: Laufen an der Salzach. Die alt-salzburgischen Pfleggerichte Laufen, Staufeneck, Teisendorf, Tittmoning und Waging (= Historischer Atlas von Bayern. Teil Altbayern, Heft 55). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1989, (Digitalisat).
  • Friederike Zaisberger: Justiz und Verwaltung. In: Friederike Zaisberger: Geschichte Salzburgs (= Johann Rainer (Hrsg.): Geschichte der österreichischen Bundesländer.). Wien u. a., Verlag für Geschichte und Politik u. a. 1998, ISBN 3-7028-0354-8, S. 127–130.