„Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter“ – Versionsunterschied
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* L. A. Herman: Kiesenwetter, Ernst August Hellmuth von, Bulletin American Museum Natural History, Band 265, 2001, 85–86. |
* L. A. Herman: Kiesenwetter, Ernst August Hellmuth von, Bulletin American Museum Natural History, Band 265, 2001, 85–86. |
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* Eintrag in John L. Capinera, Encyclopedia of Entomology, Springer Verlag, 2008, Band 4, [https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-1-4020-6359-6_1626 Online]. |
* Eintrag in John L. Capinera, Encyclopedia of Entomology, Springer Verlag, 2008, Band 4, [https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-1-4020-6359-6_1626 Online]. |
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== Einzelnachweise == |
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Version vom 9. Februar 2024, 01:39 Uhr
Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter (* 5. November 1820 in Dresden; † 18. März 1880 ebenda) war ein deutscher Jurist und Entomologe.
Leben
Familie
Die Familie Kiesenwetter ist ein Adelsgeschlecht aus dem Kurfürstentum Sachsen. Hieronymus Khisewetter erhielt als kursächsischer Stiftskanzler in Merseburg den rittermäßigen Adelsstand per Diplom, ausgestellt am 1. Januar 1565 zu Wien.[1] Die Familie teilte sich während des 17. Jahrhunderts in zwei Linien.[2]
Ernst August von Kiesenwetter (* 18. Oktober 1794 in Niederreichenbach, heute Ortsteil von Reichenbach im Vogtland), aus der zweiten Linie zu Leippa, starb am 20. Juni 1841 in Oberreichenbach als königlich sächsischer Hauptmann außer Dienst. Er heiratete am 17. Februar 1820 in Dresden Elisabeth Henriette von Kyaw (* 14. Juli 1796 in Halle an der Saale; † 25. März 1827 in Freiberg), eine geborene von Witzleben. Ernst August Hellmuth war eines von zwei Kindern des Paares, er hatte noch eine jüngere Schwester.[2]
Beruflicher Werdegang
Kiesenwetter besuchte das Gymnasium in Bautzen und bestand 1840 die Maturitätsprüfung. Schon früh betrieb er entomologischen Studien, vor allem Schmetterlinge in ihren verschiedenen Entwickelungsstadien, und sammelte die verschiedenen Arten. An der Universität Leipzig begann er ein Jurastudium, das er 1843 beenden konnte. An der Leipziger Universität machte er Bekanntschaft mit dem Professor und Botaniker Gustav Kunze, der seine Interessen weiter förderte. Auch mit dem Professor und Entomologen an der Universität Berlin Hermann Rudolf Schaum kam er in Kontakt, was ihn bewog sich nun der Koleopterologie zuzuwenden.[3]
Noch 1843 absolvierte Kiesenwetter das Staatsexamen und trat in den sächsischen Verwaltungsdienste ein. 1849 wurde er als Referendar, zunächst in Bautzen später in Dresden und in Leipzig, angestellt. Während dieser Zeit veröffentlichte er in verschiedenen Zeitschriften zahlreiche kleinere und größere koleopterologische Arbeiten, die große Beachtung fanden. 1854 wurde er zum Regierungsrat bei der Kreisdirektion Leipzig ernannt und kam 1856 als solcher nach an die Kreisdirektion Bautzen. Im folgenden Jahre erschien der erste Band seines größeren Werkes Naturgeschichte der Insekten Deutschlands, das er 1877 mit dem fünften Band abschließen konnrte. 1871 wurde er als Geheimer Regierungsrat in das sächsische Innernministerium nach Dresden berufen.[3]
Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter starb am 18. März 1880, im Alter von 59 Jahren, in Dresden an einem Herzleiden. Auf wissenschaftlichen Reisen nach Griechenland 1852, an den Monte Baldo 1861 und nach Spanien 1865 konnte er seine Privatsammlungen erweitern und bearbeitete sie wissenschaftlich selbst. Seine Käfersammlung ist in der Zoologischen Staatssammlung München und seine Sammlung von Hautflüglern und Wanzen im Museum für Tierkunde Dresden. Seit 1866 war Kiesenwetter Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[4]
Ehe und Nachkommen
Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter heiratete am 21. Mai 1855 in Dresden Klara Maria von Erdmannsdorff (* 12. Juli 1825 in Zibelle; † 1. April 1886 in Dresden). Ein Sohn des Paares war der Generalmajor Hermann von Kiesenwetter.[2] Er erhielt zusammen mit seinen älteren Brüdern Ernst, sächsischer Regierungsrat, und Otto, sächsischer Rittmeister, am 8. Juni 1907 eine Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch unter der Nummer 269. Eine königlich sächsische Genehmigung zur Weiterführung der Namensform von Kiesenwetter erfolgte am 16. November 1912 zu Dresden für alle drei.[1]
Literatur
- Anonymus: Nachruf in Entom. Mon. Mag., Band 16, 1880, 280.
- Wilhelm Heß: Kiesenwetter, Ernst Hellmuth von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 725 f.
- L. A. Herman: Kiesenwetter, Ernst August Hellmuth von, Bulletin American Museum Natural History, Band 265, 2001, 85–86.
- Eintrag in John L. Capinera, Encyclopedia of Entomology, Springer Verlag, 2008, Band 4, Online.
Weblinks
- Werke von und über Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Eintrag zu Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter in Kalliope
Einzelnachweise
- ↑ a b Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, Seite 226.
- ↑ a b c Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser. 8. Jahrgang. Justus Perthes, Gotha 1914, Seite 525–529.
- ↑ a b Wilhelm Heß: Kiesenwetter, Ernst Hellmuth von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 725 f.
- ↑ Mitgliedseintrag von Ernst August Hellmuth von Kiesenwetter bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 30. November 2015.
Personendaten | |
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NAME | Kiesenwetter, Ernst August Hellmuth von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist und Entomologe |
GEBURTSDATUM | 5. November 1820 |
GEBURTSORT | Dresden |
STERBEDATUM | 18. März 1880 |
STERBEORT | Dresden |