„Hundekuchen“ – Versionsunterschied

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Geschichte: Spratt
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Entwickelt wurden die ersten Hundekuchen vermutlich ab 1863 von [[James Spratt (Unternehmer)|James Spratt]]<ref name="Meyer">{{Meyers-1905|9|652|kapiteltext=Hundekuchen}}</ref> als haltbare Hundenahrung für große Hundezuchten, ab 1880 in Deutschland dann auch von [[Johannes Kühl (Unternehmer)|Johannes Kühl]] mit seiner ''[[Deutsche Hundekuchen-Fabrik|Deutschen Hundekuchen-Fabrik]]''<ref>[[Ludwig Hoerner]]: ''Hundekuchenfabriken'', in ders.: ''Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900''. Hrsg.: [[Hannoversche Volksbank]], Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 206; [https://books.google.de/books?hl=de&id=PsOHAAAAIAAJ&dq=robert baelz london&focus=searchwithinvolume&q=stahlecker Vorschau] über [[Google-Bücher]].</ref>. Diese Form der Hundeernährung setzte sich schnell durch, da man hier eine vollwertige und haltbare Ernährungsform gefunden hatte. Unter anderem wurde dies von Vero Shaw 1881 in seinem Buch "The illustrated book of the dog"<ref>"The Illustrated Book Of The Dog" by Vero Shaw 1881 - London, Paris and New York - Cassell, Petter, Galpin and Co. Übersetzung: Das illustrierte Buch vom Hunde; unter Mitwirkung der hervorragendsten Züchter und Kynologen; nebst einem Anhange über medicinische und chirurgische Behandlung der Hundekrankheiten von Dr. W. Gordon Stables; übersetzt und mit Anmerkungen versehen von R. von Schmiedeberg; Band 1 und 2 Leipzig - Verlag von E. Twietmeyer (Leipzig, 1883)</ref> als neue Ernährungsform erwähnt. In der Folge entstanden mehrere deutsche Firmen, die zur Herstellung von Hundekuchen gegründet wurden, bis heute überliefert sind dies: [[R. Bubeck & Sohn]] ab 1893, [[Nagut Kraftfutterwerk]] ab 1905 und etwa Anfang des 20. Jahrhunderts eine von [[Albert Latz]] gegründete Hundefutterfabrik. Von diesen Marken existiert bis heute nur noch R. Bubeck & Sohn als eigene Firma, die nicht in einem Großkonzern aufgegangen ist und heute noch traditionell Hundefutter in gebackener Form – Hundekuchen – herstellt.
Entwickelt wurden die ersten Hundekuchen vermutlich ab 1863 von [[James Spratt (Unternehmer)|James Spratt]]<ref name="Meyer">{{Meyers-1905|9|652|kapiteltext=Hundekuchen}}</ref> als haltbare Hundenahrung für große Hundezuchten. Über seine Erfindung hieß es:
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Ab 1880 wurden dann auch in Deutschland ähnliche Produkte von [[Johannes Kühl (Unternehmer)|Johannes Kühls]] ''[[Deutsche Hundekuchen-Fabrik|Deutscher Hundekuchen-Fabrik]]'' angeboten.<ref>[[Ludwig Hoerner]]: ''Hundekuchenfabriken'', in ders.: ''Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900''. Hrsg.: [[Hannoversche Volksbank]], Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 206; [https://books.google.de/books?hl=de&id=PsOHAAAAIAAJ&dq=robert baelz london&focus=searchwithinvolume&q=stahlecker Vorschau] über [[Google-Bücher]].</ref> Diese Form der Hundeernährung setzte sich schnell durch, da man hier eine vollwertige und haltbare Ernährungsform gefunden hatte. Unter anderem wurde dies von Vero Shaw 1881 in seinem Buch "The illustrated book of the dog"<ref>"The Illustrated Book Of The Dog" by Vero Shaw 1881 - London, Paris and New York - Cassell, Petter, Galpin and Co. Übersetzung: Das illustrierte Buch vom Hunde; unter Mitwirkung der hervorragendsten Züchter und Kynologen; nebst einem Anhange über medicinische und chirurgische Behandlung der Hundekrankheiten von Dr. W. Gordon Stables; übersetzt und mit Anmerkungen versehen von R. von Schmiedeberg; Band 1 und 2 Leipzig - Verlag von E. Twietmeyer (Leipzig, 1883)</ref> als neue Ernährungsform erwähnt. In der Folge entstanden mehrere deutsche Firmen, die zur Herstellung von Hundekuchen gegründet wurden, bis heute überliefert sind dies: [[R. Bubeck & Sohn]] ab 1893, [[Nagut Kraftfutterwerk]] ab 1905 und etwa Anfang des 20. Jahrhunderts eine von [[Albert Latz]] gegründete Hundefutterfabrik. Von diesen Marken existiert bis heute nur noch R. Bubeck & Sohn als eigene Firma, die nicht in einem Großkonzern aufgegangen ist und heute noch traditionell Hundefutter in gebackener Form – Hundekuchen – herstellt.


== Verwendung ==
== Verwendung ==

Version vom 14. November 2023, 22:47 Uhr

Ein Hundekuchen
Werbeanzeige R. Bubeck & Sohn um 1900
Deckblatt einer Werbefaltkarte der 1880 gegründeten Deutschen Hundekuchen-Fabrik;
Lithografie durch den Spielkarten-Hersteller Eduard Stille, um 1887

Hundekuchen ist ein aus Weizenmehl, Dinkelmehl, Hafermehl oder Kartoffel, versetzt mit Kräutern, Gemüse und Fleisch bestehendes, schiffszwiebackartiges Trockenfutter für Hunde. Als Vollnahrung wird er oft angereichert mit Mineralien und Vitaminen. Es werden auch viele glutenfreie und vegetarische Sorten am Markt in vielen Formen angeboten.

Geschichte

Entwickelt wurden die ersten Hundekuchen vermutlich ab 1863 von James Spratt[1] als haltbare Hundenahrung für große Hundezuchten. Über seine Erfindung hieß es:

„Eines dieser Futtermittel ist unter dem Titel »Spratt’s Patent-Fleischfaserkuchen« weit und breit bekannt. Es sind diess viereckige flache Tafeln, sehr hart gebacken oder richtiger getrocknet, welche alles, zur guten Er­nährung eines Hundes Nöthige enthalten, und theils trocken, theils aufgeweicht gefuttert werden. […] Für Jäger, welche genöthigt sind, Futter für einige Tage mit zur Jagd zu nehmen, halte ich diese Kuchen für ausgezeichnet, ja wegen des bequemen Transportes und Aufbewahrens geradezu für unersetzlich. Dieselben bestehen aus getrockneten Fleischfasern, Mehl, Datteln und einigen für die gute Gesundheit des Hundes sonst nöthigen Ingredienzien.“

Bericht in der Illustrierten Sport-Zeitung vom 8. Juni 1879[2]

Ab 1880 wurden dann auch in Deutschland ähnliche Produkte von Johannes Kühls Deutscher Hundekuchen-Fabrik angeboten.[3] Diese Form der Hundeernährung setzte sich schnell durch, da man hier eine vollwertige und haltbare Ernährungsform gefunden hatte. Unter anderem wurde dies von Vero Shaw 1881 in seinem Buch "The illustrated book of the dog"[4] als neue Ernährungsform erwähnt. In der Folge entstanden mehrere deutsche Firmen, die zur Herstellung von Hundekuchen gegründet wurden, bis heute überliefert sind dies: R. Bubeck & Sohn ab 1893, Nagut Kraftfutterwerk ab 1905 und etwa Anfang des 20. Jahrhunderts eine von Albert Latz gegründete Hundefutterfabrik. Von diesen Marken existiert bis heute nur noch R. Bubeck & Sohn als eigene Firma, die nicht in einem Großkonzern aufgegangen ist und heute noch traditionell Hundefutter in gebackener Form – Hundekuchen – herstellt.

Verwendung

Hundekuchen waren ursprünglich als haltbare Hauptnahrung für Hunde gedacht. Jedoch haben andere Herstellungsformen für Trockenfutter diese über die Zeit abgelöst, und so wurden Hundekuchen immer mehr als Belohnung für den Hund gegeben. Hundekuchen können zur Stärkung der Kaumuskulatur beitragen und wirken gegen Zahnstein vorbeugend oder mindernd.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden sie auch Hundekekse, Hundebisquit oder Leckerli genannt.

Siehe auch

Commons: Dog biscuit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hundekuchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hundekuchen. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 9: Hautgewebe–Ionĭcus. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1907, S. 652 (zeno.org).
  2. Spratt’s Patent Fleischfaserkuchen. In: Illustrirte Sport-Zeitung / Sport & Salon. Illustrirte Sport-Zeitung, 8. Juni 1879, S. 7 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/isz
  3. Ludwig Hoerner: Hundekuchenfabriken, in ders.: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hrsg.: Hannoversche Volksbank, Reichold, Hannover 1995, ISBN 3-930459-09-4, S. 206; Vorschau über Google-Bücher.
  4. "The Illustrated Book Of The Dog" by Vero Shaw 1881 - London, Paris and New York - Cassell, Petter, Galpin and Co. Übersetzung: Das illustrierte Buch vom Hunde; unter Mitwirkung der hervorragendsten Züchter und Kynologen; nebst einem Anhange über medicinische und chirurgische Behandlung der Hundekrankheiten von Dr. W. Gordon Stables; übersetzt und mit Anmerkungen versehen von R. von Schmiedeberg; Band 1 und 2 Leipzig - Verlag von E. Twietmeyer (Leipzig, 1883)