„Amira Mohamed Ali“ – Versionsunterschied

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=== Politische Positionen ===
=== Politische Positionen ===
Mohamed Ali wurde wie ihre Vorgängerin Wagenknecht<ref>{{Internetquelle|autor=deutschlandfunk.de |url=https://www.deutschlandfunk.de/linke-waehlt-neue-fraktionsspitze-wer-beerbt-sahra-100.html |titel=Linke wählt neue Fraktionsspitze – Wer beerbt Sahra Wagenknecht? |werk=deutschlandfunk.de |datum=2019-11-12 |abruf=2023-10-19}}</ref> dem sogenannten linken Flügel ihrer Partei zugerechnet. Im Gegensatz zu Wagenknecht zeigte sie sich allerdings klar offen für eine mögliche [[rot-rot-grüne Koalition]].<ref>[https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-11/amira-mohamed-ali-linke-fraktion-buendnis-spd-gruene ''Neue Chefin der Linksfraktion ist offen für Bündnis mit Grünen und SPD.''] In: ''Zeit Online.'' 30.&nbsp;November 2019. Auf Zeit.de, abgerufen am 8.&nbsp;Dezember 2019.</ref>
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In der Vergangenheit hatte sie sich für eine Ausweitung des [[Asylrecht (Deutschland)|Asylrechts]] ausgeprochen und Abschiebungen kategorisch abgelehnt. Dies begründete sie unter anderem mit der Verantwortung Deutschlands.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/politik/fraktionschefin-der-linken-spricht-sich-fuer-aufnahme-von-fluechtlingen-aus-90936778.html |titel=Fraktionschefin der Linken spricht sich für Aufnahme von Flüchtlingen aus |werk=Merkur |datum=2021-08-23 |sprache=DE |abruf=2023-11-10}}</ref> Im Rahmen ihrer Parteiarbeit in der Linken warb sie auch dafür, die Regeln für den sog. [[Familienzusammenführung|Familiennachzug]] zu erleichtern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/amira-mohamed-ali/fragen-antworten?parliament_period=All&released_date[min]=&released_date[max]=&topics=25&answered=yes |titel=Wahlkampfpositionen von Amira Mohamed Ali |werk=abgeordnetenwatch.de |abruf=2023-11-10}}</ref>


Am 23. Oktober 2023 gab Mohamed Ali in der [[Bundespressekonferenz]] ihren Austritt aus der Partei Die Linke und ihren Vorsitz im Verein [[Bündnis Sahra Wagenknecht|BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit]] bekannt, der eine Parteigründung vorbereiten soll.<ref>{{Internetquelle |autor=Ulrike Tschirner, Konstantin Zimmermann |url=https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-10/sahra-wagenknecht-erklaert-austritt-aus-linkspartei |titel=Sahra Wagenknecht erklärt Austritt aus Linkspartei |werk=ZEIT ONLINE |datum=2023-10-23 10:31 |sprache=de |abruf=2023-10-23}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.fr.de/politik/buendnis-sahra-wagenknecht-berlin-bsw-linke-schirdewan-spaltung-querfront-zr-92595714.html |titel=Fraktion vor dem Zerfall: Neun Linken-Abgeordnete schließen sich „Bündnis Sahra Wagenknecht“ an |datum=2023-10-23 |sprache=de |abruf=2023-10-23}}</ref>
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Version vom 10. November 2023, 12:36 Uhr

Amira Mohamed Ali (September 2023)

Amira Mohamed Ali (* 16. Januar 1980 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (parteilos, ehemals Die Linke) und Rechtsanwältin. Sie ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestages und war dort von November 2019 bis Oktober 2023 zusammen mit Dietmar Bartsch Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag. Im Oktober 2023 gab sie ihren Austritt aus der Partei und ihren Vorsitz im Verein BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit, der die Gründung einer neuen politischen Partei vorbereiten soll, bekannt.

Leben

Amira Mohamed Ali wuchs in Hamburg-Fuhlsbüttel auf. Ihr Vater ist Ägypter, ihre Mutter Deutsche.[1][2]

Nach ihrem Abitur 1998 an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg-Winterhude schloss sie ein Jurastudium an den Universitäten Heidelberg und Hamburg ab.[3] Ihr Rechtsreferendariat leistete sie von 2005 bis 2007 im Bezirk des Oberlandesgerichts Oldenburg ab.[4]

Sie ist seit 2008 zugelassene Rechtsanwältin und war bis 2017 als Syndikusanwältin und Vertragsmanagerin bei einem Automobilzulieferer tätig.[3] Sie ist Mitglied der IG Metall und des Deutschen Tierschutzbundes.[3] Mohamed Ali ist verheiratet und lebt seit 2005 in Oldenburg (Oldb).[1][5][6]

Politisches Wirken

Mohamed Ali war seit 2015 Vorstandsmitglied im Kreisverband Oldenburg/Ammerland der Partei Die Linke in Niedersachsen.[7] Erstmals für ein politisches Amt kandidierte Mohamed Ali zur Kommunalwahl 2016 auf Listenplatz 2 in Wahlbereich VI der Stadt Oldenburg.[8] Die Linke erreichte bei dieser Wahl ihr bisher bestes Kommunalwahlergebnis in Oldenburg.[9]

Zur Bundestagswahl 2017 trat Mohamed Ali als Direktkandidatin für den Wahlkreis 27 (Oldenburg-Ammerland) an. Über Platz 5 der niedersächsischen Landesliste ihrer Partei kam sie in den Bundestag.[10] Im 19. Bundestag (2017–2021) war sie Mitglied im Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz, im Gemeinsamen Ausschuss sowie im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.[3][11] Zudem gehört sie als stellvertretendes Mitglied dem Wahlausschuss und dem Vermittlungsausschuss an.[12] Sie war Sprecherin für Verbraucherschutz und für Tierschutz der Linksfraktion im Bundestag.[13]

Am 12. November 2019 wurde sie als Nachfolgerin Sahra Wagenknechts – neben Dietmar Bartsch – zur Co-Vorsitzenden der Fraktion gewählt. Sie gewann in einer Kampfabstimmung gegen Caren Lay mit 36 zu 29 Stimmen.[14] Im Februar 2023 unterzeichnete sie die Onlinepetition Manifest für Frieden.[15]

Am 6. August 2023 kündigte Mohamed Ali an, bei der kommenden Vorstandswahl nicht mehr für den Fraktionsvorsitz zu kandidieren.[16] In ihrer Begründung teilte Mohamed Ali mit, dass sich in der Parteiführung und einer Mehrheit von Funktionären der Linken ein Kurs durchgesetzt habe, der ihren politischen Überzeugungen an vielen Stellen deutlich widerspreche und solidarisierte sich mit Sahra Wagenknecht und weiteren Abgeordneten, die zur Niederlegung ihres Mandats aufgefordert worden waren.[17] Der vorgezogene Termin für die Vorstandswahl am 4. September 2023 wurde mangels mehrheitsfähiger Kandidaten verschoben.[18] Mohamed Alis Amtszeit als Fraktionsvorsitzende endete am 25. Oktober 2023.[19]

Politische Positionen

Mohamed Ali wurde wie ihre Vorgängerin Wagenknecht[20] dem sogenannten linken Flügel ihrer Partei zugerechnet. Im Gegensatz zu Wagenknecht zeigte sie sich allerdings klar offen für eine mögliche rot-rot-grüne Koalition.[21]

In der Vergangenheit hatte sie sich für eine Ausweitung des Asylrechts ausgeprochen und Abschiebungen kategorisch abgelehnt. Dies begründete sie unter anderem mit der Verantwortung Deutschlands.[22] Im Rahmen ihrer Parteiarbeit in der Linken warb sie auch dafür, die Regeln für den sog. Familiennachzug zu erleichtern.[23]

Am 23. Oktober 2023 gab Mohamed Ali in der Bundespressekonferenz ihren Austritt aus der Partei Die Linke und ihren Vorsitz im Verein BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit bekannt, der eine Parteigründung vorbereiten soll.[24][25]

Commons: Amira Mohamed Ali – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Amira Mohamed Ali (MdB, Die Linke). Folge 404. In: Jung & Naiv. 10. März 2019, abgerufen am 11. März 2019.
  2. Amira Mohamed Ali: Erfrischend unverkrampft in ihrer neuen Chefrolle, sueddeutsche.de, 13. November 2019
  3. a b c d Profil. In: linksfraktion.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  4. Markus Wehner, Berlin: Linken: Amira Mohamed Ali ist erste Muslima an der Spitze. In: FAZ.NET. 12. November 2019, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 6. August 2023]).
  5. Bundestagskandidatin Amira Mohamed Ali zu Gast im Sozialcafé. In: regionalwolfenbuettel.de. 9. April 2017, abgerufen am 30. September 2017.
  6. Linke stellt Amira Mohamed Ali auf. Nordwest-Zeitung, 16. November 2016, abgerufen am 30. September 2017.
  7. Holger Onken: Kreisvorstand – Die Linke Oldenburg. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Juli 2019; abgerufen am 25. Juli 2019.
  8. Die Linke stellt Kandidaten vor. In: oldenburger-onlinezeitung.de. 22. April 2016, abgerufen am 25. Juli 2019.
  9. Kommunalwahl 2016: So hat Oldenburg gewählt. In: nwzonline.de. 12. September 2016, abgerufen am 25. Juli 2019.
  10. Gewählte auf Landeslisten der Parteien in Niedersachsen – Der Bundeswahlleiter. In: bundeswahlleiter.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  11. Deutscher Bundestag – Amira Mohamed Ali. In: bundestag.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  12. Deutscher Bundestag – Abgeordnete. In: bundestag.de. Abgerufen am 3. Oktober 2020.
  13. SprecherInnen. In: linksfraktion.de. Abgerufen am 25. Juli 2019.
  14. Nachfolge von Sahra Wagenknecht: Amira Mohamed Ali neue Co-Chefin der Linksfraktion. In: Der Spiegel. 12. November 2019, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 24. April 2022]).
  15. Wagenknecht und die Linke: Personifizierter Riss durch die Partei. In: tagesschau.de. 28. Februar 2023, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2023; abgerufen am 2. März 2023.
  16. Streit um Wagenknecht: Linken-Fraktionschefin Mohamed Ali gibt Amt ab. In: sueddeutsche.de. 6. August 2023, abgerufen am 6. August 2023.
  17. Keine erneute Kandidatur als Vorsitzende der Linksfraktion. 7. August 2023, abgerufen am 8. August 2023 (englisch).
  18. Katharina Schuler: Linksfraktion: Führungspersonal verzweifelt gesucht. In: zeit.de. 30. August 2023, abgerufen am 31. August 2023.
  19. Bartsch bleibt vorerst alleiniger Linken-Fraktionschef. In: tagesschau.de. 17. Oktober 2023, abgerufen am 18. Oktober 2023.
  20. deutschlandfunk.de: Linke wählt neue Fraktionsspitze – Wer beerbt Sahra Wagenknecht? In: deutschlandfunk.de. 12. November 2019, abgerufen am 19. Oktober 2023.
  21. Neue Chefin der Linksfraktion ist offen für Bündnis mit Grünen und SPD. In: Zeit Online. 30. November 2019. Auf Zeit.de, abgerufen am 8. Dezember 2019.
  22. Fraktionschefin der Linken spricht sich für Aufnahme von Flüchtlingen aus. In: Merkur. 23. August 2021, abgerufen am 10. November 2023 (deutsch).
  23. Wahlkampfpositionen von Amira Mohamed Ali. In: abgeordnetenwatch.de. Abgerufen am 10. November 2023.
  24. Ulrike Tschirner, Konstantin Zimmermann: Sahra Wagenknecht erklärt Austritt aus Linkspartei. In: ZEIT ONLINE. 23. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023.
  25. Fraktion vor dem Zerfall: Neun Linken-Abgeordnete schließen sich „Bündnis Sahra Wagenknecht“ an. 23. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023.